Wie Satans Reich aufgebaut ist



Das ist der erste Teil einer vierteiligen Lehrserie zu dem Thema „Die Feinde, mit denen wir es zu tun haben“. Ich gehe davon aus, dass wir, die wir verbindlich mit Jesus gehen, uns alle dessen bewusst sind, dass wir es mit Feinden zu tun haben. Es ist nämlich eine sehr gefährliche Situation, wenn mächtige und aktive Feinde gegen uns wirken und uns nicht einmal bewusst ist, dass wir diese Feinde haben.

Die Feinde, mit denen wir es zu tun haben, sind keine Personen aus Fleisch und Blut, sondern unsichtbare Geistwesen. Die Themen, mit denen wir uns in dieser Lehrserie beschäftigen werden, umfassen Dinge, die man nicht mit den menschlichen Sinnen wahrnehmen kann. Die Bibel spricht von Dingen, die kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und in keines Menschen Herz gekommen sind, von Dingen, die unsichtbar und geistlich sind. Die Dinge, über die wir sprechen werden, kann man nur mit Hilfe der Schrift verstehen. Es gibt diesbezüglich keine andere zuverlässige Informationsquelle.

Ich glaube, dass viele Menschen die Auffassung vertreten, dass die Dinge, die wir sehen, anfassen, hören und schmecken können, die wirklich realen Dinge sind. Doch Philosophen aller Epochen sind zu der Schlussfolgerung gelangt, dass sie nicht wirklich real sind; sie sind zeitlich; sie sind nicht von Dauer; und sehr oft sind sie trügerisch. Man kann sich nicht auf seine Sinne verlassen. Es ist schon erstaunlich, wie viele verschiedene Philosophen in allen Epochen der Menschheitsgeschichte zu dieser Schlussfolgerung gelangt sind.

Die Bibel sagt dasselbe. Paulus sagt, die Dinge, die man sieht, sind vorübergehend und die Dinge, die man nicht sieht, sind ewig. Mit anderen Worten: Die Dinge der Welt, die man mit den Sinnen erfassen kann, sind nur vorübergehend; sie sind nur zum Teil real; sie sind nicht von Dauer. Doch die Dinge der geistlichen Welt, die wir nicht sehen können, die wir nicht mit unseren Sinnen wahrnehmen können, sind die wirklich realen Dinge. Das sind die Dinge, die Bestand haben.

Wenn wir uns also mit einem Thema wie diesem beschäftigen, müssen wir gleich zu Beginn unsere Denkweise diesen Umständen anpassen und zu uns selbst sagen: „Ich werde mich nicht auf die Dinge beschränken, die ich sehen und anfassen und hören und schmecken kann, sondern ich werde mein Herz und mein Denken für die Offenbarung über Dinge, die von einer anderen Welt sind, öffnen, die mir mittels der Bibel durch den Heiligen Geist geschenkt wird!“

Paulus betete für die Christen zu Ephesus, Gott möge ihnen den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst schenken. Ich bete dasselbe für uns, dass Gott uns, wenn wir unsere Herzen für sein Wort öffnen, den Geist der Weisheit und Offenbarung schenken möge, denn wir befassen uns hier mit Dingen, die man einzig und allein durch Offenbarung erkennen kann.

Zwei unsichtbare geistliche Reiche

Im Wesentlichen werden wir uns mit zwei Reichen befassen, zwei Reichen, die einander entgegenstehen und sich im Krieg miteinander befinden. Aber es sind keine natürlichen Reiche bzw. Königreiche wie Großbritannien oder Schweden oder andere Nationen. Es sind vielmehr unsichtbare geistliche Reiche. Das eine ist das Reich Gottes und das andere ist das Reich Satans.

Ich möchte nun zu Beginn eine Passage aus Matthäus 12 lesen, und zwar nur die beiden Verse 26 und 28. Die Pharisäer hatten Jesus vorgeworfen, er sei in der Lage, Dämonen auszutreiben, weil er ein Verbündeter des Dämonenfürsts sei, der „Beelzebub“ genannt wurde. Und er wies sie darauf hin, dass dies eine sehr unlogische Erklärung sei und unmöglich wahr sein könne. Und in seiner Erklärung sagte er zweierlei. Zunächst Vers 26:

„Und wenn der Satan den Satan austreibt, so ist er mit sich selbst entzweit. Wie wird denn sein Reich bestehen?“

Satan hat, wie Jesus hier selbst sagt, ein Reich. Und viele Christen haben, wie ich feststelle, enorme Schwierigkeiten damit, dies zu verstehen. Aber hier wird es klar und deutlich gesagt.

Zwei Verse weiter sagt Jesus:

„Wenn ich aber durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen.“

Das ist das andere Reich, das Reich Gottes. Hier sehen wir also zwei unsichtbare geistliche Reiche: das Reich Gottes und das Reich Satans. Und Jesus weist darauf hin, dass es ein ganz bestimmter Aspekt seines Wirkens ist, der diese beiden Reiche offensichtlich werden lässt, und das ist das Austreiben von Dämonen durch seine Kraft und Autorität. Die Dämonen – unsichtbare Geistwesen – repräsentieren das Reich Satans. Jesus und die, die seine Diener sind und ihm in seinem Dienst nachfolgen, repräsentieren das Reich Gottes. Und in der Austreibung von Dämonen tritt der sichtbare Zusammenstoß des Reiches Gottes mit dem Reich Satans offen zu Tage.

Auch die Tatsache, dass Jesus und seine Diener die Dämonen Satans austreiben können, ist der überzeugende Beweis dafür, dass das Reich Gottes mächtiger ist als das Reich Satans. Ich persönlich glaube, dass dies auch der Grund ist, warum Satan eine ganz spezielle Aversion gegen den Befreiungsdienst hat und Widerstand dagegen leistet, eben weil dieser Dienst Dinge ans Licht bringt, von denen er gerne hätte, dass sie geheim bleiben; und überdies demonstriert er, dass das Reich Jesu stärker ist als sein Reich.

Ich möchte in dieser Lehreinheit über das Wesen und die Struktur des Reiches Satans sprechen. Wir schlagen dazu Epheser 6,12 auf, weil dies meines Erachtens der zentrale Vers ist, der dies deutlich macht. Ich möchte euch noch einmal daran erinnern, dass wir uns im Folgenden über Dinge unterhalten werden, die man nicht mit den Sinnen wahrnehmen kann.

Nun also Epheser 6,12, wörtlich aus der New King James Bibel:

„Denn wir ringen nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen Gewalten, gegen Mächte, gegen die Beherrscher der Finsternis dieses Zeitalters, gegen geistliche Heerscharen der Bosheit in den himmlischen Örtern.“

Das Wort „Örter“ wurde nachträglich hinzugefügt. Ich denke, es ist besser, wir sagen „in der Himmelswelt“.

Jemand sagte einmal, der Großteil der Christenheit habe in diesem Vers die Satzzeichen falsch gesetzt. Sie lesen ihn folgendermaßen: „Wir ringen nicht…. Punkt.“ Doch das sagt Paulus nicht!

Ich möchte euch gerne die Prince-Version dieses speziellen Verses geben. Ich begann bereits mit 10 Jahren, Griechisch zu lernen; ich bin dazu qualifiziert, Griechisch an der Universität zu lehren. Ich sage das nicht, um damit zu prahlen, aber zumindest gibt mir das das Recht auf eine eigene Meinung. Vielleicht habe ich nicht Recht, aber ich bin dazu berechtigt, eine eigene Meinung zu haben.

Ich möchte mit einer Formulierung aus der englischen Living Bible beginnen. Dort heißt es:

„Denn unser Ringkampf ist nicht gegen Personen mit Körpern…“

Ich halte das für sehr, sehr anschaulich. Es ist ausgesprochen wichtig zu begreifen, dass wir es mit Personen zu tun haben. Solange wir das nicht verstehen, sind wir wie ein Boxer, dem die Augen verbunden sind. Wir haben es mit Personen zu tun, aber es sind Personen, die keinen Körper haben; es sind Geistwesen.

Weiter in diesem Vers:

„Denn unser Ringkampf…“

Und ich möchte euch noch darauf hinweisen, dass es sich hierbei um einen außerordentlich intensiven Konflikt handelt. Ich denke von allen Formen des Kampfes von Person zu Person ist der Ringkampf die intensivste. Da steht eine Person total gegen eine andere Person. Es ist kein Zufall, dass Paulus genau diese Formulierung für unseren Kampf gegen das Reich Satans verwendet. Es ist totaler Kampf.

„Denn unser Ringkampf ist nicht gegen Personen mit Körpern [hier kommt nun die Prince-Version], sondern gegen Regentschaften mit verschiedenen Bereichen und absteigenden Graden von Autorität, gegen die Weltbeherrscher dieser derzeitigen Finsternis, gegen geistliche Heerscharen der Bosheit in der Himmelswelt.“

Ich möchte euch damit aufzeigen, dass das Reich Satans kein wildes Durcheinander ist. Es ist ein hoch organisiertes Reich, doch dafür steht ihm keinerlei Anerkennung zu, denn er war, wie ich glaube – und wir werden in wenigen Augenblicken näher darauf eingehen – einer der obersten Engel, der über einen großen Teil der Engel das Sagen hatte. Und als solcher hatte er ein von Gott gegebenes Organisationssystem. Als er gegen Gott rebellierte und seine Engel in dieser Rebellion anführte, übernahmen sie schlicht und einfach dieses System und richteten es gegen Gott. Ihr sollt also nicht meinen, Satan habe kein durchorganisiertes Reich. Doch dafür steht ihm, wie gesagt, keinerlei Anerkennung zu. Die Anerkennung gebührt Gott. Doch wir müssen die Tatsache in unsere Betrachtungen mit einbeziehen, dass er nicht dumm ist, sondern ein sehr scharfsinniges, mächtiges und böses Wesen.

Gehen wir diese von mir konzipierte Prince-Version dieses Verses nun gemeinsam durch:

„Wir sind gegen Regentschaften…“ Ich sage „Regentschaften“, weil das griechische Wort, das hier steht, abstrakt ist. Es sind nicht „Regenten“ oder „Herrscher“ gemeint, auch wenn das in vielen modernen Versionen auftaucht. Es sind „Regentschaften“. Es gibt einen bestimmten Rang geistlicher Autorität in Satans Reich und das ist der Rang der „Regentschaften“.

Und unter diesen Regentschaften sind untergeordnete Herrscher mit unterschiedlichen Autoritätsbereichen. Und unter diesen sind wieder untergeordnete Herrscher mit kleineren Autoritätsbereichen. Also: Ein bestimmter Herrscher hat einen größeren Autoritätsbereich. Ihm unterstehen geringere Herrscher, von denen jeder einzelne einen kleineren Bereich hat; diesen unterstehen noch geringere Herrscher, die noch kleinere Autoritätsbereiche haben. Das ist das erste Bild, das wir hier vor uns haben. Etwas später werden wir uns dem Alten Testament zuwenden und ich werde euch anhand einiger sehr deutlicher Beispiele zeigen, wie das funktioniert.

Dann heißt es: „…gegen die Weltbeherrscher dieser derzeitigen Finsternis…“ Ich wähle ganz bewusst das Wort „beherrschen“, weil es nämlich ein satanisches Wort ist. Gott beherrscht niemanden. Wo auch immer du auf eine Situation triffst, in der jemand einen anderen Menschen beherrscht oder dominiert, steckt irgendwo Satan dahinter. Und es ist Satans Ehrgeiz, Wunsch und Strategie, an den Punkt zu gelangen, an dem er die ganze Welt beherrscht. Aber er wird sie mit einem System der Finsternis beherrschen.

Licht gegen Finsternis

Gottes Reich ist ein Reich des Lichts. Satans Reich ist ein Reich der Finsternis. Jene, die im Reich Gottes sind, wissen, wem sie dienen und sie sehen recht klar, was sie tun. Die meisten von denen, die im Reich Satans sind, wissen nicht einmal, wem sie dienen und sie wissen auch nicht, was sie tatsächlich tun.

Die dritte Formulierung lautet: „…gegen geistliche Heerscharen der Bosheit in der Himmelswelt…“, ganze Armeen böser, starker, rebellischer Geistwesen in einem Reich, das als „Himmelswelt“ bezeichnet wird. Es hat sich traditionell unter Christen die Anschauung eingebürgert, Satan befinde sich in der Hölle. Das glauben die meisten Menschen. Mein Kommentar lautet: Es wäre schön, wenn es so wäre, ist es aber nicht! Und es gibt keinen guten und gerechtfertigten Grund, das anzunehmen!

Wir werden gleich noch darauf zu sprechen kommen, doch führen wir uns kurz vor Augen, wie dieses satanische Reich entstand. Ich möchte gerne Jesaja 14 aufschlagen und einige Verse lesen. In diesen Versen geht es um ein Wesen namens „Luzifer“. Das Wort „Luzifer“ geht auf eine lateinische Wurzel zurück und heißt soviel wie „einer, der Licht bringt“, ein strahlendes Wesen. Im Hebräischen heißt er ayella ta shahar, was soviel heißt wie „der Morgenstern“. Wie dem auch sei und welchen Namen man auch verwendet – es ist eine sehr strahlende, herrliche und prächtige Person damit gemeint.

Ich selbst glaube, dass er das war, was man als „Erzengel“ bezeichnet. Die Vorsilbe „Erz-“ geht auf eine griechische Wurzel zurück (aber ihr braucht euch über all diese Herleitungen keine Gedanken zu machen), die soviel bedeutet wie „herrschend“. Ein „Erz-Engel“ ist somit ein herrschender Engel, ein Engel, der über andere regiert. Dieselbe Vorsilbe findet man beispielsweise auch in dem Wort „Erzbischof“. Ein Erzbischof ist ein Bischof, der über andere Bischöfe regiert. Und hier haben wir, wie ich glaube, ein Bild von einem der wichtigsten Erzengel der himmlischen Heerscharen Gottes. Sein Name war Luzifer. Er wurde so genannt, weil er so herrlich und schön war.

Luzifers großer Fehler

Aber er beging einen traurigen Fehler. In Rebellion wandte er sich gegen seinen Schöpfer und versuchte, sich Gott gleichzustellen. Es ist schon interessant, dass es in der Bibel einen Vergleich zwischen Luzifer auf der einen und Jesus auf der anderen Seite gibt. Luzifer war ein geschaffenes Wesen, das Gott nicht gleich war; er wollte Gott gleich sein und fiel. Doch über Jesus heißt es in Philipper 2, dass er „…es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein.“ Er hatte diese Gleichheit; sie war sein göttliches Anrecht. Aber er demütigte sich und Gott erhöhte ihn.

Sehen wir uns nun diese Beschreibung in Jesaja 14, ab Vers 12 an:

„Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! [bzw. Morgenstern]. Wie bist du zu Boden geschmettert, Überwältiger der Nationen!“

Als Nächstes kommen wir zu der Motivation, die hinter Luzifers Rebellion steckte. In den folgenden Versen finden wir fünfmal die Formulierung „ich will“. Es geht also um den Willen des Geschöpfs, der sich gegen den Willen Gottes auflehnt. Das Schlüsselwort in alledem ist „Rebellion“.

„Und du, du sagtest in deinem Herzen [Vergesst nicht, dass Gott weiß, was wir in unserem Herzen sagen.]: ‚Zum Himmel will ich hinaufsteigen [also: „Ich will nach oben.“], hoch über den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden. Ich will hinaufsteigen [wieder seht ihr, dass es hier die ganze Zeit nur darum geht, nach oben zu kommen] auf Wolkenhöhen, dem Höchsten [also dem Allerhöchsten, das ist Gott] mich gleichmachen.’“

Und diese Formulierung wird hier treffend übersetzt: „Ich will mich dem Höchsten gleichmachen.“ Es war Satans Ehrgeiz, sich selbst zu erhöhen, bis er eine Position innehätte, die der Gottes gleich wäre. Und er war motiviert, weil er so weise und so schön und so herrlich war, dass er zu sich selbst sagte: „Nun, ich könnte Gott sein.“

Ich persönlich bin der Meinung (und das ist nur meine Meinung), dass er die Engel, die ihm unterstanden, dazu motivierte, sich seiner Rebellion anzuschließen. Ich stelle mir das bildlich vor – wenn ihr euch vorstellen könnt, dass so etwas im Himmel geschah! All das begann ja im Himmel, ob ihr es glaubt oder nicht, aber es war so! Ich kann mir das bildlich vorstellen, dass er unter den Engeln, die ihm unterstanden, herumging und zu ihnen sagte: „Nun, du bist wirklich talentiert. Du bist außergewöhnlich begabt. Gott weiß das, was du hast, ja gar nicht zu schätzen. Doch wenn ich das Sagen hätte, dann würde ich dir die Position geben, die du verdient hast.“ Es sieht so aus – und das ist wiederum eine Schlussfolgerung –, dass er die Loyalität eines Drittels der Engel gegenüber Gott unterminierte und sie in seiner Rebellion und in seinem Fall mitriss.

Und deshalb sagt Gott:

„Doch in den Scheol wirst du hinabgestürzt, in die tiefste Grube.“

Sehen wir uns auch noch Hesekiel 28 an, wo ebenfalls dieses bemerkenswerte Wesen beschrieben wird. Hesekiel 28 zerfällt in zwei Teile. Beide Teile sind eine Art Klagelied bzw. ein Weheruf oder eine Drohrede – zuerst über den Fürst von Tyrus und dann über den König von Tyrus. Wenn man sich dieses Kapitel im Detail ansieht – wozu wir jetzt nicht die Zeit haben – wird deutlich, dass der Fürst von Tyrus ein menschliches Wesen war. Es wird klar gesagt, dass er ein Mensch war, auch wenn er vorgab, Gott zu sein.

Der Fürst von Tyrus – eine Marionette unter satanischer Kontrolle

Wenn wir jedoch die Beschreibung des Königs von Tyrus lesen, wird sehr schnell offenkundig, dass er kein menschliches Wesen war. Wir haben hier also eine sehr interessante Darstellung dessen, wie das Reich Satans funktioniert. Wir haben den menschlichen Herrscher, den Fürst von Tyrus; doch hinter ihm in der unsichtbaren Welt haben wir den satanischen Herrscher, den König von Tyrus. Und in gewisser Weise ist der menschliche Herrscher nicht mehr als eine Marionette, die sich so bewegt, wie die Strippen, die in der unsichtbaren Welt gezogen werden, seine Bewegungen diktieren.

Wenn man anfängt, einen Einblick in diese Wahrheiten zu gewinnen, stellen sich die Geschichte und politische Ereignisse in einem ganz anderen Licht dar. Ich denke, viele der so genannten „großen Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte“ waren schlicht und einfach satanische Marionetten, die aus dem Reich Satans über unsichtbare Strippen bewegt wurden, um das zu tun, was sie dann auch taten.

Wie dem auch sei – sehen wir uns anhand einiger Passagen an, was das Wort Gottes zu diesem zweiten Wesen zu sagen hat. Wir beginnen mit Hesekiel 28,12, wo es heißt:

„Erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sage ihm: So spricht der Herr, HERR: Du warst das vollendete Siegel, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit, du warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder Art war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx und Nephrit, Saphir, Rubin und Smaragd [also ein herrliches, strahlendes Wesen].“

Der nächste Vers lautet wörtlich aus dem Englischen übertragen:

„Die Kunstfertigkeit deiner Tamburine und Pfeifen wurde für dich bereitet an dem Tag, an dem du geschaffen wurdest.“

Er war also ein meisterhafter Musiker. Es gibt viele Bibellehrer, die die Auffassung vertreten, Luzifer sei für die Gestaltung der Anbetung im Himmel verantwortlich gewesen. Ich denke, es ist wichtig zu wissen, dass Satan so, wie er heute ist, eine ganze Menge über Musik weiß. Er nutzt Musik als ein Mittel, um Menschen gefangen zu nehmen.

Lesen wir weiter in Vers 14:

„Du warst ein mit ausgebreiteten Flügeln schirmender Cherub…“

Er bildete einen Schirm. Worüber? Über den Thron Gottes. Die Bibel macht deutlich, dass es einen Cherub bzw. Cherubim gibt, die mit ihren ausgestreckten Flügeln den Thron Gottes beschirmen. Was für eine ehrenhafte und herrliche Position!

Weiter im Text:

„Du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter feurigen Steinen gingst du einher. [Das ist kein menschliches Wesen. Das ist offensichtlich.] Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest…“

Und Gott erinnert ihn: „Du wurdest geschaffen. Du bist nicht Gott. Du bist ein geschaffenes Wesen.“

„Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand.“

Ich bevorzuge das Wort „Rebellion“, also: „Bis du ein Rebell wurdest.“

Dann heißt es in Vers 16:

„Durch die Menge deines Handels…“

Im Buch der Sprüche wird dasselbe Wort verwendet, um einen Verleumder zu beschreiben. Es wird für einen Händler verwendet, weil ein Händler auch herumgeht und seine Waren präsentiert und zu verkaufen versucht. Aber es wird auch für einen Verleumder verwendet, weil ein Verleumder auch herumgeht und Geschichten erzählt. So kam ich auch auf den Gedanken, dass Satan herumging und zu seinen Engeln sagte: „Weißt du, wenn ich das Sagen hätte, würdest du wirklich wertgeschätzt werden. Ich würde dich befördern. Du würdest die Autorität bekommen, die du wirklich verdient hast.“ Das ist nur meine Meinung, aber lesen wir statt „Durch die Menge deines Handels“ besser: „Durch die Menge deiner Manipulation, deiner Ränke, Intrigen und Machenschaften…“

„…fülltest du dein Inneres mit Gewalttat und sündigtest. [Deshalb] verstieß [ich] dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben, du schirmender Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine.“

Beachtet das Wort „deshalb“. Worauf deutet dieses „deshalb“ hin? Auf Gottes Gericht über Rebellion.

Und dann kommen wir zur eigentlichen Motivation Luzifers. Nennen wir ihn Luzifer, bis er Satan geworden ist. Vers 17:

„Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit, du hast deine Weisheit zunichte gemacht um deines Glanzes willen.“

Was war der ursprüngliche Beweggrund Satans? Was war die erste Sünde? Stolz. Das dürfen wir nie vergessen! Die erste Sünde im Universum geschah im Himmel, nicht auf Erden. Es war nicht Trunkenheit; es war nicht Ehebruch; es war nicht einmal Lüge; es war Stolz. Und glaubt mir, das ist heute immer noch die mit Abstand tödlichste und gefährlichste Sünde überhaupt. Viele Leute, die Gottesdienste besuchen und nie Ehebruch begehen oder sich betrinken würden, laufen sehr schnell Gefahr, stolz zu werden und erkennen dabei nicht einmal, wie gefährlich das ist.

Es gibt mehr als einen Himmel

Ich möchte nun auf eine Frage eingehen, die die Leute oft stellen. Sie sagen: „Nun, wenn Satan aus dem Himmel hinausgeworfen wurde, wie kann es dann sein, dass er sich immer noch ‚in der Himmelswelt’ befindet?“ Die Antwort ist ganz einfach. Es gibt mehr als einen Himmel. „Die Himmel“ heißt es in der Bibel – es steht in der Mehrzahl. Im ersten Vers der Bibel werden die Himmel wörtlich in der Mehrzahl beschrieben: „Im Anfang schuf Gott die Himmel [Mehrzahl] und die Erde [Einzahl].“ Wenn man sich die Bibel genau ansieht, erkennt man, dass „Himmel“ durchweg als Mehrzahlwort erscheint.

Wir sehen uns nur zwei Bibelstellen dazu an. 2. Korinther 12,2. Paulus spricht von Menschen, die bemerkenswerte Erfahrungen im übernatürlichen Bereich gemacht haben und er sagt:

„Ich weiß von einem Menschen in Christus, dass er vor vierzehn Jahren – ob im Leib, weiß ich nicht, oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es –, dass dieser bis in den dritten Himmel entrückt wurde.“

Bevor ich Prediger wurde, war ich Logiker. Und Logik ist für mich immer noch etwas sehr nahe Liegendes. Mein logisches Denken sagt mir, wenn es einen dritten Himmel gibt, dann muss es auch einen ersten und einen zweiten Himmel geben. Man kann nicht das dritte von etwas haben, ohne vorher das erste und das zweite zu haben. Wenn es also, wie Paulus hier andeutet, einen dritten Himmel gibt, dann muss es mindestens drei Himmel geben. „Himmel“ ist ein Mehrzahlwort.

Hierzu noch eine weitere Bibelstelle, die dies bestätigt, in Epheser 4,9-10. Hier ist davon die Rede, was zwischen dem Tod Jesu am Kreuz und seiner Auferstehung und Himmelfahrt geschah, und es heißt:

„Das Hinaufgestiegen aber, was besagt es anderes, als dass er auch hinabgestiegen ist in die unteren Teile der Erde [Hier ist von Jesus die Rede.]? Der hinabgestiegen ist, ist derselbe, der auch hinaufgestiegen ist über alle Himmel, damit er alles erfüllte.“

Beachtet die Formulierung „alle Himmel“. Wiederum sage ich: Es ist nicht korrekt, das Wort „alle“ in Bezug auf etwas zu verwenden, wenn es davon weniger als drei gibt. Drei ist das Minimum.

Vor Jahren, als ich Rektor eines Colleges zur Ausbildung von afrikanischen Lehrern in Kenia war, kam einmal einer meiner Studenten zu mir und sagte: „All meine Eltern sind gekommen, um mich zu sehen.“ Ich erwiderte: „Ich verstehe, was du meinst, aber so kannst du es nicht sagen, denn im Englischen wie im Deutschen kann man nicht das Wort ‚alle’ verwenden, wenn es nur zwei sind. Es müssen mindestens drei sein.“ Wenn Paulus also hier sagt, Jesus sei über „alle“ Himmel hinaufgestiegen, dann müssen es mindestens drei Himmel sein. Ich persönlich glaube, dass das die Gesamtzahl ist. Das ist meine persönliche Überzeugung.

Manchmal sagen die Leute – heutzutage zugegebenermaßen nicht mehr so oft –, sie seien im „siebten Himmel“, doch ich würde vorschlagen, diese Formulierung nicht zu verwenden, denn soweit ich weiß stammt sie aus dem Koran, dem Buch des Islam. Ich glaube, dass die Bibel die Anschauung, dass es mehr als drei Himmel gibt, nicht autorisiert. Wenn du wirklich überglücklich bist, dann sag lieber, du fühlst dich wie auf „Wolke 7“, denn die Bibel sagt ja, dass es viele Wolken gibt.

Ich möchte euch nun sagen, was ich denke. Das ist einfach das, was mir wahrscheinlich scheint. Ihr müsst es nicht glauben. Ihr kommt auch in den Himmel, wenn ihr nicht einer Meinung mit mir seid! Doch vielleicht kommt ihr früher dorthin als ich!

Ich glaube, der dritte Himmel, in den dieser Mann, den Paulus kannte, entrückt wurde, ist der Himmel der Gegenwart Gottes, der Wohnort Gottes. Und es heißt, er habe dort unaussprechliche Worte gehört, die Worte, die Gott selbst sprach. Ich neige zu der Anschauung, dass der erste Himmel der sichtbare Himmel ist, den wir sehen. Deshalb muss also der zweite Himmel zwischen dem ersten und dem dritten liegen. Irgendwo zwischen unserem Planeten und dem Himmel, in dem Gottes Wohnung ist, gibt es noch einen anderen Himmel. Wiederum sage ich, dass das nur meine Meinung ist. Ich denke, es gibt viele Dinge in der Bibel und auch in unserer Erfahrung, die das bestätigen.

Zwischen uns und Gott liegt also ein satanisches Reich. Ich denke, das hat viel mit Dingen zu tun, die in unserem Leben geschehen. Ich bin mir nicht sicher, ob ihr schon einmal den Begriff „durchbeten“ gehört habt. Wodurch beten? Ich weiß noch, als ich den Herrn das erste Mal suchte, als ich ihn noch nicht kannte, versuchte ich, eine Stunde lang zu beten, brachte aber kein Wort heraus. Dennoch suchte ich ihn sehr ernsthaft. Und dann brach ich irgendwie durch. Rückblickend betrachtet, glaube ich, dass ich damals durch satanische Kräfte durchbrach, die mir widerstanden, um zu verhindern, dass ich in einen direkten persönlichen Kontakt mit Jesus kommen würde. Das war der Wendepunkt in meinem Leben.

Lacht also nicht, wenn altmodische Pfingstler davon sprechen, dass man etwas „durchbeten“ müsse. Einige ihrer Methoden sind vielleicht etwas unkonventionell, aber es steckt eine Wahrheit dahinter. Das ist Teil unseres geistlichen Kampfes. Ich werde euch gleich ein paar Beispiele nennen. Ich denke, wenn ihr anfangt zu begreifen, dass es da ein Reich gibt, das uns widersteht und zwischen uns und Gott liegt, werdet ihr euch einige Dinge in eurer geistlichen Erfahrung leichter erklären können. Es wird euch Lektionen im Gebet lehren.

Daniels Gebet stetze Himmel und Erde in Bewegung

Ich möchte nun zum Buch Daniel weitergehen, wo wir eine Menge nützlicher Informationen zu diesen Dingen finden. Ich möchte eine Begebenheit aus dem Leben Daniels betrachten, die meiner Meinung nach die Prinzipien veranschaulicht, die ich euch gerade nahe zu bringen versuche. Ich möchte Kapitel 10 aufschlagen und wenn es euch interessiert, dann solltet ihr in eurer freien Zeit dieses Kapitel einmal gründlich studieren. Doch um Zeit zu sparen, werde ich nicht das ganze Kapitel lesen; ich werde euch nur kurz den Hintergrund aufzeigen.

An einem bestimmten Punkt, als Daniel als Gläubiger schon eine große geistliche Reife hatte, fastete er 21 Tage, also drei Wochen lang; man bezeichnet seine Art zu fasten inzwischen auch als „Daniel-Fasten“, d.h. er enthielt sich nicht aller Speisen, sondern aß nur sehr einfache Speisen und trank keinen Wein oder andere spezielle Getränke und, wie es in der englischen Living Bible heißt, aß natürlich auch keine Desserts. Er suchte Gott mit großer Ernsthaftigkeit, um die zukünftige Bestimmung seines Volkes, des jüdischen Volkes, zu verstehen. Drei Wochen lang betete er und nichts geschah.

Das veranschaulicht, worüber wir hier gerade sprechen. Dann kam ein mächtiges, gewaltiges Himmelswesen mit seiner Gebetserhörung. Die Gegenwart dieses Wesens war so gewaltig, dass die anderen Leute, die bei Daniel waren, schlicht und einfach vor Schreck davonliefen. Daniel verlor seine körperliche Kraft komplett, fast so wie Johannes, als dieser später Jesus nach dessen Auferstehung und Himmelfahrt sah. Er sagte: „Ich fiel wie ein Toter zu seinen Füßen nieder.“ Doch dieser Engel war mit der Erhörung von Daniels Gebet gekommen. Er war von Gott gesandt worden.

Ich möchte auf Folgendes hinaus: Schon am ersten Tag, als Daniel zu beten begonnen hatte, wurde der Engel losgeschickt. Doch er kam erst drei Wochen später an, weil er auf dem Weg von der Gegenwart Gottes, vom Thron Gottes, zu Daniel auf der Erde auf satanischen Widerstand gestoßen war. Der Widerstand, der ihm entgegenschlug, war nicht von menschlichen Wesen gekommen. Kein menschliches Wesen könnte sich einem Engel wie diesem widersetzen. Das trug sich auch nicht auf der Erde zu und auch nicht im Himmel Gottes, sondern in irgendeinem Bereich zwischen dem Himmel Gottes und der Erde (ich glaube, im Bereich des Reiches Satans). Mit anderen Worten: Der Engel musste durch Satans Reich hindurch brechen, um mit der Botschaft, mit der Gott ihn losgeschickt hatte, bei Daniel anzukommen.

Und im Text ist im weiteren Verlauf die Rede von verschiedenen Wesen wie dem Fürst von Persien und den Königen von Persien und später vom Fürst von Griechenland. Und wenn man sich diese Wesen ansieht, stellt man fest, dass keines von ihnen ein menschliches Wesen ist; sie alle sind Engelswesen, satanische Engel, die ihr Bestes versuchten, um sich der Ankunft des Engels bei Daniel zu widersetzen.

Ich möchte euch hier auf etwas hinweisen, das mich wirklich begeistert. Daniels Gebet hat den gesamten Himmel in Bewegung gesetzt. Es hat den Engel Gottes losgeschickt und die Engel Satans auf den Plan gerufen, um Widerstand zu leisten. Daniel musste durchbeten. Er musste 21 Tage lang dranbleiben, bis sein Gebet erhört wurde. Liebe Brüder und Schwestern, wenn du betest und keine Antwort bekommst, dann liegt das in manchen Fällen nicht daran, dass du für das Falsche betest; sondern das liegt genau genommen daran, dass du für das Richtige betest, aber dass es Widerstand dagegen gibt. Und wir wollen uns in dieser Lehrserie unter anderem auch damit beschäftigen, wie wir diesen Widerstand überwinden können, wie wir durchbeten können, wie wir durchbrechen können, wie wir den Sieg über diese Mächte erringen können.

Sehen wir uns nun an, was der Engel zu Daniel sagt. Daniel 10,12-13:

„Und er [der Engel] sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Denn vom ersten Tag an, als du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden.“

Wie demütigte er sich? Durch Fasten. Vergesst das nicht. Fasten ist die vorgegebene Art und Weise, um sich vor Gott zu demütigen.

„…vom ersten Tag an, als du dein Herz darauf gerichtet hast, Verständnis zu erlangen und dich vor deinem Gott zu demütigen, sind deine Worte erhört worden. Und um deiner Worte willen bin ich gekommen.“

Mit anderen Worten: Gott schickte den Engel schon am ersten Tag, an dem Daniel zu beten begonnen hatte, los. Warum kam er nicht an? Nicht, weil ein Engel für die Reise von Gottes Thron im Himmel zu Daniel 21 Tage benötigt! Das ist nicht der Grund.

Vers 13:

„Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir 21 Tage entgegen.“

Wer ist der Fürst des Königreichs Persien? Vielleicht Satan – jedenfalls ist es ein satanischer Engel, den Satan über das persische Reich gesetzt hat, um dort seine Absichten zu realisieren und sich Gottes Absichten mit dem persischen Reich zu widersetzen.

Irdische Reiche von Satan eingesetzt gegen die Absichten Gottes

Ich möchte an dieser Stelle einen Gedanken einfügen: Warum war das persische Reich damals so wichtig? Nun, wenn man die Geschichte Israels studiert, sieht man, dass es vier aufeinander folgende heidnische Großreiche gab, die das jüdische Volk beherrschten, nachdem es sich in Rebellion gegen Gott gewandt und aus seinem eigenen Land vertrieben worden war.

Das erste Reich war Babylon, das die Juden ins Exil schickte. Das zweite war Medo-Persien oder Persien, also das Reich, das zur Zeit Daniels an der Macht war. Das dritte war Griechenland, das vierte Rom. Und alle Absichten Gottes, die er mit der Menschheit verfolgte, drehten sich um das jüdische Volk, weil nur aus dem jüdischen Volk der Messias, der Heiland, kommen konnte. Und weil Gottes Absichten sich auf Israel konzentrierten, konzentrierte sich auch der Widerstand Satans auf Israel. Mit anderen Worten: Wenn du im Zentrum des Planes Gottes bist, wirst du auf den größten satanischen Widerstand stoßen. Es ist wichtig, sich das zu vergegenwärtigen.

Satan hatte also die Absicht, das jüdische Volk, Israel, in Knechtschaft zu halten und zu verhindern, dass es in sein eigenes Land zurückkehrt. Und Daniel betete eben dafür – für die Rückkehr Israels in ihr eigenes Land. Der satanische Fürst des persischen Reiches widerstand ihm.

Der Engel fährt fort und sagt:

„Und siehe, Michael, einer der ersten Fürsten [oder: „einer der Erzengel“], kam, um mir zu helfen…“

Dieser Engel konnte also allein den Durchbruch nicht schaffen. Das ist wirklich ein faszinierendes Bild. Warum kam Michael? Was ist Michaels spezielle Aufgabe unter den Erzengeln? Er hat eine sehr wichtige Aufgabe.

Merkt euch mal Daniel 10 ein und schlagt kurz Daniel 12,1 auf, wo es heißt:

„Und in jener Zeit wird Michael auftreten, der große Fürst [d.h. der Erzengel], der für die Söhne deines Volkes eintritt.“

Diese Worte richten sich an Daniel und wer sind dann „die Söhne deines Volkes“? Die Juden! Jedes Mal, wenn Michael irgendwo auf den Plan tritt, kann man sicher sein, dass die Juden im Mittelpunkt der Weltgeschichte stehen. Denn es ist seine spezielle Aufgabe, über die Juden zu wachen und sie vor Satans Versuchen, sie zu vernichten – die, wie wir alle wissen, ja sehr zahlreich gewesen sind – zu schützen.

Gehen wir zurück zu Daniel 10,13. Der Engel schließt seine Rede mit folgenden Worten (wörtlich aus dem Englischen übertragen):

„Ich war dort bei den Königen von Persien allein gelassen worden.“

Das Wort „Könige“ weist auf mehrere hin. Ich denke, dass hier im Gegensatz zu unserem normalen Verständnis der Fürst der oberste Herrscher war und die Könige ihm unterstanden. Es gab also einen Fürsten und unter ihn eine Reihe von Königen. Und genau das sagte ich schon eingangs: Regentschaften mit verschiedenen Bereichen und absteigenden Graden von Autorität.

Welche Aufgabe hatten diese Könige? Das Wort Gottes sagt es uns nicht, aber ich habe hierzu meine persönliche Meinung. Nehmen wir beispielsweise ein Land wie Großbritannien. Satan hat einen Fürsten über Großbritannien und ich zweifle nicht im Geringsten daran, dass er den hat! Ich zweifle wirklich nicht daran! Unter diesem obersten Fürsten sind Regenten niederen Ranges, die vielleicht jede einzelne der großen Städte in Großbritannien beherrschen. Wenn ich als Prediger auf Reisen bin, habe ich aus eigener Erfahrung gelernt, meine geistliche Antenne auszufahren, wenn ich in eine bestimmte Stadt komme und zu versuchen, herauszufinden, welche konkrete satanische Macht über dieser konkreten Stadt ist.

Und damals im persischen Reich gab es auch viele verschiedene Volksgruppen. Ich neige zu der Anschauung, dass es auch eine satanische Macht über jeder einzelnen größeren Volksgruppe gibt. Wenn ich das sagen kann, ohne jemanden zu beleidigen, dann glaube ich, dass dies z.B. bei den amerikanischen Indianern ganz besonders offensichtlich ist. Und das ist wirklich eine tragische Geschichte, denn die amerikanischen Indianer sind so gut wie gar nicht in den Genuss der geistlichen und materiellen Segnungen gekommen, die nach Amerika gekommen sind. Und sie stecken ziemlich tief in Zauberei drin. Ich persönlich glaube, dass diese konkrete satanische Person, der die Aufgabe übertragen wurde, die amerikanischen Indianer in Finsternis und Knechtschaft zu halten, im Grunde bis auf den heutigen Tag die Oberhand hat.

Wir könnten noch viele andere Volksgruppen nennen, doch dafür fehlt uns die Zeit.

Dann gab es im persischen Reich natürlich auch zahlreiche unterschiedliche Religionen. Ich neige zu der Anschauung, dass über jeder einzelnen religiösen Gruppierung oder Sekte und jedem Kult ein spezieller Herrscher stand.

Hier sehen wir also, wie Gottes Engel auf den Widerstand einer ganzen Gruppe von satanischen Engeln stößt, die sich dagegen wehren, dass er zu Daniel gelangen soll. Doch als Michael kam, brach er durch und überbrachte die Gebetserhörung; aber er sagte auch zu Daniel: „Ich möchte dir sagen, was geschehen wird, wenn ich wieder zurückgehe.“ Und wir lesen das nun ab Vers 20 in Daniel 10:

„Da sprach er: Hast du erkannt, warum ich zu dir gekommen bin? Nun aber kehre ich zurück, um gegen den Fürsten von Persien zu kämpfen.“

Mit anderen Worten: „Der Kampf gegen den Fürsten von Persien ist noch nicht zu Ende.“ Was würde mit dem persischen Reich geschehen, wenn der Fürst von Persien erledigt wäre? Es würde höchstwahrscheinlich zusammenbrechen – was dann ja etwas später auch geschah. Aber es war nicht das letzte Reich. Und deshalb sagt er:

„Und wenn ich mit ihm fertig geworden bin, siehe, dann wird der Fürst von Griechenland kommen [der satanische Herrscher über das nächste große Weltreich]…“

Unter Alexander dem Großen hat das griechische Reich das persische Reich vernichtend geschlagen und aufgerieben und die Herrschaft über ein riesiges Reich auf dem Angesicht der Erde angetreten. Alexander eroberte in nur zehn Jahren alle Länder zwischen Griechenland im Westen und Indien im Osten, unter anderem also auch jene Region am Südrand des Mittelmeers. Das war eine der gewaltigsten militärischen Leistungen, die es je gegeben hat! Aber es gab noch eine andere Person – einen Fürsten, der hinter ihm stand.

Ich neige tatsächlich dazu zu glauben, dass man die meisten großen Ereignisse der Menschheitsgeschichte nur vor diesem Hintergrund erklären kann.

Dann sagt er (der Engel) in Vers 21:

„…doch will ich dir mitteilen, was im Buch der Wahrheit aufgezeichnet ist…“

Mit anderen Worten: Ich bin gekommen, um dir zu sagen, was das Wort Gottes sagt. Und ihr werdet feststellen, dass dies in den darauf folgenden Kapiteln auch zu finden ist.

Dann sagt er:

„…und es gibt keinen Einzigen, der mir gegen jene mutig beisteht als nur Michael, euer Fürst.“

Im ersten Vers des nächsten Kapitels, das noch zur selben Rede dazugehört, sagt er:

„Und ich – im ersten Jahr des Meders Darius war es meine Aufgabe, ihm Helfer und Schutz zu sein.“

Darius war der erste medo-persische Herrscher, der das babylonische Weltreich zerschlug und es übernahm und seinen Platz einnahm. Darius und Kyros nach ihm machten den Weg frei, damit das jüdische Volk mit der Rückkehr in ihr eigenes Land beginnen konnte. In gewisser Weise war die Eroberung Babylons durch Darius deshalb ein großer geistlicher Sieg in den Plänen und Absichten Gottes. Und dieser Engel sagt: „Ich war es, der Darius geholfen und gestärkt hat.“ Hier sehen wir wieder, dass menschliche Herrscher und menschliche Oberbefehlshaber nicht in einem Vakuum, also ganz auf sich allein gestellt, agieren. Hinter ihnen stehen unsichtbare Engelsmächte, sowohl göttlicher als auch satanischer Natur. Die Engel Gottes stärken jene Herrscher und Menschen, die die Absichten und Ziele Gottes auf Erden vorantreiben, die Engel Satans widerstehen diesen Menschen.

Beten Sie ernsthaft für die Regenten ihrer Nation!

Das ist ein ganz entscheidender Grund, warum Christen für die Regenten ihrer Nation beten sollten. Wenn möglich sollten sie die Aktivität satanischer Engel verhindern und die Aktivität der Engel Gottes freisetzen. Doch denkt daran, dass in dieser konkreten Situation nichts geschah, solange Daniel nicht betete. Ich kenne nichts, was uns so sehr zum Gebet herausfordern würde wie diese Offenbarung. Und mir scheint – auch wenn sich das vielleicht seltsam anhört –, dass Daniels Gebet eine der Kräfte war, die den Engel Gottes in die Lage versetzte durchzubrechen. Brüder und Schwestern, vielleicht unterschätzt ihr bislang die Möglichkeiten, was ihr mit euren Gebeten bewirken könnt!

Satan, wie Luzifer nach seinem Fall nun heißt, hat sein rivalisierendes rebellisches Reich in der Himmelswelt errichtet und herrscht dort über eine Heerschar rebellischer Engel. Das Schlüsselwort, mit dem man Satan beschreiben kann und all jene, die mit ihm sind, ist das Wort „Rebell“ bzw. „Rebellion“ gegen Gott.

Satan hat aber auch eine niedrigere Ebene seines Reiches und zwar hier auf Erden. Wiederum ist „Rebell“ bzw. „Rebellion“ auch hier das Schlüsselwort, um jene zu beschreiben, über die er auf Erden herrscht. Daran lässt Epheser 2 keinen Zweifel. Wir reden jetzt nicht über Satans Reich in der Himmelswelt, sondern über jene, über die er hier auf Erden herrscht. Epheser 2. Diese Worte richten sich an Christen:

„Auch euch hat er auferweckt, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden…“

Und jetzt beschreibt er, wie die Menschen leben, bevor sie sich bekehren und beginnen, Gott zu dienen:

„…in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft…“

Wer ist der „Fürst der Macht der Luft“? Satan.

„…des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt.“

Rebellen kommen automatisch unter die Kontrolle Satans!

Mit welchem Wort kann man die „Söhne des Ungehorsams“ umschreiben? Sie sind Rebellen! Jeder, der in Rebellion gegen Gott steht, kommt automatisch unter die Kontrolle Satans. Versteht ihr? Es reicht nicht, in die Gemeinde zu gehen und Lieder zu singen; du musst deine Rebellion gegen Gott aufgeben und dich Jesus unterordnen. Dann kommt die Veränderung. Viele Leute in unseren Gemeinden sind immer noch Rebellen. Und als Rebellen werden sie tatsächlich von Satan kontrolliert.

Als Nächstes sagt Paulus in Vers 3:

„Unter diesen hatten auch wir einst alle unseren Verkehr…“

Ist jemand unter euch anderer Meinung? Eines weiß ich gewiss: Auf mich trifft das zu! Ich zweifle nicht im Geringsten daran, wo ich war, bevor der Herr mich fand. Ich war ein Rebell und ich lebte im Reich der Rebellen. Ich wusste es nicht. Ich dachte, ich sei sehr clever und erfolgreich. Ich dachte, ich hätte auf alles eine Antwort – bis ich anfing, die Bibel zu lesen und dann stellte ich fest, dass ich mich irrte. Ich kann nicht näher darauf eingehen; ich sage nur, dass Paulus hier sagt: „Wir Apostel, mich, Paulus, eingeschlossen, wir fielen allesamt in diese Kategorie. Wir waren Rebellen, die von Satan durch eine geistliche Macht manipuliert wurden, die wir nicht verstanden. Wir wussten nicht, wer die Strippen zog; wir bewegten uns nur so, wie die Strippen gezogen wurden.“

Weiter sagt er:

„Unter diesen hatten auch wir einst alle unseren Verkehr in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten…“

Beachtet: Es sind nicht nur die Begierden unseres Fleisches; auch unsere Gedanken sind Gott entfremdet und in Feindschaft gegen ihn, bis wir kapitulieren. Die Intellektuellen sind in gewisser Weise oft die schlimmsten und leidenschaftlichsten Feinde Gottes.

Dann sagt er:

„…und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die anderen.“

Das ist also eine Beschreibung der unteren Ebene des Reiches Satans – die Menschheit auf Erden. Alle menschlichen Rebellen sind ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft oder ihrer Konfession oder Denomination, solange sie sich nicht aufrichtig Jesus Christus, dem von Gott eingesetzten Herrscher, unterwerfen, Rebellen und Satan kontrolliert sie mit geistlicher Macht.

Hier gibt es einen sehr interessanten Satzteil. Es heißt, er ist der Herrscher der Macht des Autoritätsbereichs der Luft. Ich kann nicht näher darauf eingehen, aber es gibt im Griechischen zwei verschiedene Worte für „Luft“. Das eine ist aer, von dem sich das englische Wort air herleitet; das andere ist aither, von dem sich unser Wort „Äther“ herleitet. Aer ist die niedere Luftschicht, die die Erdoberfläche berührt, während aither die höhere, dünnere Luftschicht bezeichnet. Was glaubt ihr, welches Wort hier in diesem Vers steht? Die niedere Luftschicht. Mit anderen Worten: Satan beherrscht die Oberfläche der Erde. Das ist sein Reich.

Es gibt viele interessante Spekulationen, denn es heißt, wenn Jesus wiederkommt, werden wir hochgeholt werden, um ihm in der Luft zu begegnen. Welche Luftschicht? Die niedere Luftschicht. Doch darauf können wir jetzt nicht näher eingehen. Wir könnten hier eine Menge theoretisieren, aber wir wollen uns beherrschen!

Ich möchte euch nun noch ein weiteres bemerkenswertes Bild von Satan zeigen, das ihr vielleicht noch nie bemerkt habt. Wir finden es im Buch Hiob, Kapitel 41. In diesem Kapitel geht es um ein Geschöpf namens „Leviathan“, das so eine Art Seeungeheuer ist. Wir wissen nicht sehr viel über diesen Leviathan, aber glaubt ihr, dass die Bibel, die sonst immer so sparsam mit Platz umgeht, 26 Verse reservieren würde, nur um ein Seeungeheuer zu beschreiben? Nein. In Wahrheit ist der Leviathan ein Sinnbild für Satan. Ihr könnt diese Passage sorgfältig studieren und ihr werdet es sehen.

Ich möchte euch an dieser Stelle nur auf die letzte Aussage in Hiob 41,26 hinweisen, wo es wörtlich aus dem Englischen übertragen heißt:

„Er blickt auf alles Hohe [er ist ausgesprochen stolz]; und er ist König über alle Kinder des Hochmuts.“

Das ist Satan. Wo auch immer Stolz in das Herz des Menschen eindringt – nun, das war der Faktor, der Satan dazu veranlasste, gegen Gott zu rebellieren. Stolz bringt uns unter die Kontrolle Satans. Dabei ist es unerheblich, ob wir Pfingstler, Baptisten, Katholiken oder sonst wer sind; darum geht es nicht. Es geht vielmehr darum, welche Herzenshaltung wir gegenüber Gott haben. Und solange unser Herz Gott nicht wirklich durch Jesus Christus untergeordnet und ausgeliefert ist, können wir uns netter, religiöser Sprache bedienen und alle möglichen Titel beanspruchen, doch es bleibt eine Tatsache, dass wir dem König Leviathan unterstehen, weil er der König über alle Kinder des Hochmuts ist.

Wie viele Predigten über Stolz habt ihr schon gehört? Nun ihr braucht nicht zu antworten. Wisst ihr, im Grunde befasst sich die Gemeinde Jesu in unserer heutigen Zeit oftmals mit wenig wichtigen Themen. Als ich vor vielen Jahren Pastor war, war ich vehement gegen das Rauchen. Das war schrecklich. Das Problem war, dass wir damals keine Leute mehr in unserer Gemeinde haben wollten, die rauchten, doch wir sagten nichts, wenn Leute ständig Streit mit ihrem Ehepartner hatten. Ich fühlte mich wie ein Heuchler, als ich einem jungen Mann sagte, er könne nicht Mitglied der Gemeinde werden, weil er rauchte, während ich gleichzeitig wusste, dass wir Leute in der Gemeinde hatten, die ihren Ehepartnern gegenüber eine grundverkehrte Einstellung und Haltung hatten. Wisst ihr, Dinge wie Rauchen und Trinken und Trunkenheit sind nur kleine Äste an einem Baum. Aber wisst ihr, was der Stamm dieses Baums ist? Rebellion. Und im Matthäusevangelium sagt Johannes der Täufer, als er das Evangelium vorstellt: „Die Axt ist schon an die Wurzel gelegt.“ Das stimmt. Das sollte unser Anliegen sein.

Satan verfolgt sehr konkrete Ziele

Abschließend möchte ich für euch die Ambition, die Ziele Satans noch einmal kurz zusammenfassen. Er verfolgt sehr konkrete Ziele. Er hat zwei Ziele, die er ganz besonders verfolgt: die ganze Menschheit zu beherrschen (ihr erinnert euch, dass in Epheser 6,12 unter anderem die Formulierung „die Weltbeherrscher dieser derzeitigen Finsternis“ auftaucht). Sein zweites Ziel ist es, angebetet zu werden. Das müssen wir verstehen.

Er hat den Anspruch erhoben, Gott gleich zu sein, doch er disqualifizierte sich. Aber er hat diesen Anspruch nie fallen gelassen. Und es gibt eine Möglichkeit, wie er diesen Anspruch nach wie vor geltend machen kann. Welche? Indem er angebetet wird, denn Anbetung ist etwas, das einzig und allein Gott zusteht. Immer wenn Satan angebetet wird, sagt er deshalb: „Da habt ihr es. Seht ihr: Ich bin immer noch Gott.“ Wenn man alles, was Satan tut, genau unter die Lupe nimmt, wird deutlich, dass sein Hauptziel darin besteht, von der gesamten Menschheit angebetet zu werden. Und meiner Beurteilung nach, aus einer prophetischen Perspektive betrachtet, ist er diesem Ziel schon recht nahe.

Alle heidnischen Götter der Vergangenheit und der Gegenwart waren und sind Satan und seine Engel

Satan und seine Engel in der Himmelswelt waren, wie ich glaube, die heidnischen Götter. Alle Götter und Götzen, die von allen heidnischen Gesellschaften und Volksgruppen anerkannt und angebetet wurden, sind nur verschiedene Erscheinungsformen Satans und seiner Engel. Zeus, Hermes, Poseidon – all die griechischen Götter, über die ich so viel wusste und die mir jetzt so gleichgültig sind. Sie sind nur unterschiedliche Etikette, die satanischen Engeln gegeben wurden. Und wenn man sich die Kulturen der Menschheit so ansieht, erkennt man dieselben Wesen, wenn auch unter unterschiedlichen Bezeichnungen und Namen. Und wenn man sie anbetet, wen betet man dann an? Satan und seine Engel.

Es gibt eine ganz spezielle Art und Weise, wie der gefallene Mensch mit dem Reich Satans in Beziehung tritt. Der allgemeine Begriff dafür ist „Zauberei“, die man ja in unterschiedlichsten Erscheinungsformen in allen heidnischen Gesellschaften findet. Man kann sich kaum innerhalb irgendeiner größeren Gruppierung der Menschheit, die immer noch einen irgendwie gearteten heidnischen Hintergrund hat, bewegen, ohne dabei jemandem zu begegnen, der als Medizinmann bezeichnet wird. Er wird in verschiedenen Sprachen unterschiedlich bezeichnet, aber es ist und bleibt der Medizinmann. Der Medizinmann ist in gewisser Weise ein Satanspriester. Er ist es, der Menschen in die Lage versetzt, mit dem Reich Satans Kontakt aufzunehmen.

Warum wollen sie das? Das hat im Wesentlichen zwei Gründe. Zunächst einmal haben die Menschen schreckliche Angst vor den Katastrophen, die Satan über sie bringen könnte. Und die meisten ihrer Opfer und Riten dienen dazu, diese überaus grausamen und temperamentvollen Wesen zu besänftigen. Und als Zweites wollen die Menschen Macht haben. Zauberei ist ein Mittel, um Macht zu erlangen. Ich sage den Menschen auf dem Missionsfeld in fremden Ländern immer: Erzählt in Afrika oder Indien den Menschen nicht, Satan sei nicht real, denn dort wissen alle, dass er es sehr wohl ist. Dämonen sind real. Sie kennen sie gut. Man muss ihnen allerdings sagen, dass Dämonen zwar real sind, Jesus aber auch real ist und die Dämonen besiegt hat. Und er gibt uns die Kraft, sie zu besiegen.

Letztendlich ist Zauberei als religiöse Praktik demnach Ausdruck der Rebellion des Menschen gegen Gott. Zauberei ist die natürliche Religion des gefallenen Menschen. Und sie durchdringt die gesamte Menschheit. Sie ist weder etwas Seltsames noch etwas Ungewöhnliches.

Und als Letztes möchte ich sagen – und das ist sehr wichtig –, dass Zauberei in unserer Zeit eine ganz gewaltige Renaissance feiert. Fast ist es so, dass dort, wo das Christentum hinkam, diese satanischen Wesen zwar zurückgedrängt, aber nie wirklich völlig besiegt wurden. Und jetzt sagen sie: „Jetzt sind wir dran. Wir kommen wieder.“

Und damit beenden wir diese Lehreinheit.