19. August: Jeder kann jemandem dienen



Gestern haben wir mit 1. Korinther 14,26 abgeschlossen: „Wie ist es nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Sprachenrede, eine Offenbarung, eine Auslegung; alles lasst zur Erbauung geschehen!“

Paulus erwähnt verschiedene mögliche Formen des Mitwirkens. 

Ein Psalm würde eine Form des musikalischen Beitrags bezeichnen. Dieser könnte entweder das Erzeugnis eines natürlichen Talents oder einer übernatürlichen Gabe des Heiligen Geistes sein. 

Eine Lehre würde die Fähigkeit bezeichnen, eine Wahrheit aus der Lehre des Wortes Gottes zu vermitteln. 

Eine Zunge und eine Auslegung könnten so verstanden werden, dass sie allgemein die drei Gaben der übernatürlichen Äußerung abdecken – Zungenrede, Auslegung und Prophetie. 

Eine Offenbarung würde jede der drei Hauptoffenbarungsgaben abdecken – das Wort der Weisheit, das Wort der Erkenntnis und die Unterscheidung der Geister.

Auf diese Weise – hauptsächlich durch das Wirken der übernatürlichen Geistesgaben – hatten alle Glieder etwas Eigenes, das sie zum Gesamtgottesdienst und zum Dienst der Gemeinde beitragen konnten. So konnten sie die von Petrus gegebene Aufforderung erfüllen.

„Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat.“ (1 Petr 4,10)

Petrus bringt denselben Punkt wie Paulus zum Ausdruck. Die Fähigkeit der Mitglieder, einander effektiv zu dienen, war hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass sie diese übernatürlichen Geistesgaben erhalten hatten. So wurden sie aus den Beschränkungen ihrer eigenen Bildung oder ihres natürlichen Talents in einen viel höheren Bereich geistlicher Freiheit gehoben.

Wäre ihre Fähigkeit, einander zu dienen, von ihrer Bildung oder ihrem natürlichen Talent abhängig gewesen, hätten viele von ihnen nur sehr wenig beizutragen gehabt. Das Ergebnis wäre genau das gewesen, was wir heute in den meisten Gemeinden sehen. Die Hauptlast des Dienstes wäre auf einige wenige Mitglieder gefallen, während der Rest weitgehend passiv oder inaktiv geblieben wäre, ohne wirkliche Möglichkeiten, sich geistlich auszudrücken oder zu entwickeln.

Warum erleiden so viele professionelle Geistliche in unseren modernen Gemeinden mentale oder nervliche Zusammenbrüche? Die Antwort ist, dass in vielen Fällen ein Mitglied damit kämpft, eine Last des Dienstes zu tragen, die Gott ihm nie auferlegt hat. Ein Mitglied versucht, ein Amt zu erfüllen, das nach Gottes Absicht unter allen Mitgliedern der Gemeinde aufgeteilt werden sollte. Das fast unvermeidliche Ergebnis ist eine Art Zusammenbruch.

Der einzige Ausweg aus den Begrenzungen und Frustrationen dieser Situation ist das übernatürliche Wirken des Heiligen Geistes in der Gemeinde, der die geistlichen Gaben nach Seinem eigenen Willen an alle Glieder einzeln verteilt. Das befreit die Gläubigen von ihren eigenen natürlichen Begrenzungen und hebt sie in einen geistlichen Bereich, wo sie gemeinsam die Last des gesamten Dienstes der Gemeinde teilen können.

Wenn alle Glieder so ausgerüstet sind, um in ihren individuellen Diensten zu funktionieren, kann die Gemeinde als Ganzes ihre gemeinschaftliche Rolle als der Leib Christi erfüllen.

GEBET

Himmlischer Vater, 

danke für den hier skizzierten Plan für das richtige und reine Funktionieren der Geistesgaben in der Gemeinde. Hilf uns, in der Gemeinde darin zu funktionieren und zu wachsen, so dass wir gemeinsam zu ungeahnten Höhen emporgehoben werden. 

Amen!