6. Februar: Sieg über Sünde



Wir haben bereits festgehalten, dass wahrscheinlich keine Figur im Alten Testament eine klarere Vorstellung von der Autorität und Macht des Wortes Gottes hatte als der Psalmist David. Für eine Einführung in unser gegenwärtiges Thema, den Sieg über Sünde und Satan, können wir uns noch einmal den Worten Davids zuwenden.

„Ich bewahre dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht gegen dich sündige.“ (Ps 119,11)

Das hebräische Wort, das hier mit „bewahre“ (im Engl. verberge) übersetzt wird, bedeutet, genauer gesagt, „als einen Schatz zu verwahren“. David meinte damit nicht, dass er Gottes Wort vergraben hatte, so dass seine Gegenwart niemals entdeckt werden konnte. Vielmehr meinte er damit, dass er Gottes Wort am sichersten Ort aufbewahrt hatte, der für die Dinge, die er am meisten schätzte, reserviert war, so dass er es jederzeit zum sofortigen Gebrauch zur Verfügung hätte, wenn er es brauchte.

In Psalm 17,4 bringt David erneut die bewahrende Kraft von Gottes Wort zum Ausdruck.

„Beim Treiben der Menschen habe ich mich nach dem Wort deiner Lippen gehütet vor den Wegen des Gewalttätigen.“ (Ps 17,4)

Hier ist ein Wort der Orientierung bezüglich unserer Teilnahme an „dem Treiben der Menschen“ – menschliche Aktivitäten und soziale Interaktion. Einige dieser Aktivitäten sind sicher, heilsam und für Gott annehmbar; andere sind gefährlich für die Seele und enthalten die verborgenen Fallstricke des Gewalttätigen. („Der Gewalttätige“ – im Engl. hier „der Zerstörer“ – ist einer von vielen Namen in der Heiligen Schrift für den Teufel.) Wie sollen wir zwischen denen unterscheiden, die sicher und heilsam sind, und denen, die geistlich gefährlich sind? Die Antwort lautet: durch die Anwendung von Gottes Wort.

Oft hört man Fragen wie diese: Ist es für einen Christen richtig, zu tanzen? Zu rauchen? Um Geld zu spielen? Und so weiter. Die Antwort auf all diese Fragen darf nicht durch anerkannte gesellschaftliche Praxis oder durch anerkannte kirchliche Tradition entschieden werden, sondern muss durch die Anwendung von Gottes Wort entschieden werden.

Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass mich eine Gruppe christlicher afrikanischer Studentinnen einmal fragten, ob es für sie als christliche Pfarrerinnen auf irgendeine Weise bedenklich sei, an der Hochschule, an der sie als Lehrerinnen ausgebildet wurden, Tänze zu besuchen. In meiner Antwort gab ich ihnen weder meine persönliche Meinung noch die von einem Missionsausschuss festgelegten Regeln. Stattdessen bat ich sie, sich mit mir zwei Bibelstellen anzusehen.

„Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut – tut alles zur Ehre Gottes!“ (1 Kor 10,31)

„Und was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“ (Kol 3,17)

Ich wies darauf hin, dass diese beiden Schriftstellen zwei große Prinzipien enthalten, die alles, was wir als Christen tun, entscheiden und lenken sollen. Erstens: Wir müssen alle Dinge zu Ehren Gottes tun. Zweitens müssen wir alle Dinge im Namen des Herrn Jesus tun, indem wir Gott durch Ihn danken. Deshalb ist alles, was wir zur Ehre Gottes und im Namen des Herrn Jesus tun können, gut und annehmbar; alles, was wir nicht zur Ehre Gottes und im Namen des Herrn Jesus tun können, ist falsch und schädlich.

Diese Prinzipien wandte ich dann auf die Frage an, die sie mir gestellt hatten. Ich sagte: „Wenn Sie diesen Tänzen zur Ehre Gottes beiwohnen können, und wenn Sie Gott im Namen des Herrn Jesus frei danken können, während Sie tanzen, dann ist es völlig in Ordnung, wenn Sie tanzen. Wenn Sie aber nicht auf diese Weise und unter diesen Bedingungen tanzen können, dann ist es falsch, wenn Sie tanzen.“

Ich sah es als meine Aufgabe an, diesen jungen Frauen grundlegende biblische Prinzipien zu vermitteln. Danach lag es in ihrer Verantwortung, nicht in meiner, diese Prinzipien auf ihre spezifische Situation anzuwenden.

GEBET

Vater, 

ich danke Dir für diese universelle Richtlinie, die Du damals Derek gezeigt hast und die so zeitlos ist, dass das Prinzip immer noch gilt. Hilf mir, alles, was ich tue, mit diesen beiden Fragen zu prüfen: Ist das, was ich tue, zu Deiner Ehre und kann ich Dir dadurch im Namen des Herrn Jesus danken? Denn das ist es, wofür ich lebe, Herr! 

Amen!