Wir beenden diese Woche mit einem weiteren wichtigen Merkmal des biblischen Glaubens. Wir haben bereits die Worte von Paulus in der ersten Hälfte von Römer 10,10 betrachtet. „Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden.“ In der zweiten Hälfte dieses Verses fügt Paulus hinzu: „und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden.“
Paulus stellt hier den direkten Zusammenhang zwischen dem Glauben im Herzen und dem Bekenntnis mit dem Mund her. Diese Verbindung zwischen dem Herzen und dem Mund ist eine der größten Grundprinzipien der Heiligen Schrift. Christus selbst sagt:
„Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.“ (Mt 12,34)
Wir könnten dies in moderner Sprache ausdrücken, indem wir sagen: „Wenn das Herz voll ist, fließt der Mund davon über.“ Daraus folgt, dass, wenn unsere Herzen voll des Glaubens an Christus sind, dieser Glaube seinen richtigen Ausdruck finden wird, wenn wir Christus offen mit unserem Mund bekennen. Ein Glaube, der in der Stille zurückgehalten wird, ohne ein offenes Bekenntnis, ist ein unvollständiger Glaube, der nicht die Ergebnisse und den Segen bringen wird, die wir wünschen.
Paulus weist auf diesen Zusammenhang zwischen Glauben und Reden hin, wenn er sagt:
„Weil wir aber denselben Geist des Glaubens haben, gemäß dem, was geschrieben steht: »Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet«, so glauben auch wir, und darum reden wir auch.“ (2 Kor 4,13)
Beachten Sie den logischen Zusammenhang, der durch das Wort daher angezeigt wird: „Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet“. Paulus spricht hier über den „Geist des Glaubens“. Der bloße intellektuelle Glaube im Verstand mag vielleicht schweigen; aber der Glaube, der geistlich ist – der Glaube, der im Geist und im Herzen des Menschen ist – muss sprechen. Er muss im Bekenntnis mit dem Mund ausgedrückt werden.
Eigentlich folgt diese Wahrheit logisch aus der eigentlichen Bedeutung des Wortes Bekenntnis. Das griechische Wort „homologia“ – genau wie die englische Übersetzung dessen: „confession“ – bedeutet wörtlich „das Gleiche sagen wie“. So bedeutet Bekenntnis für Christen, dass wir mit unserem Mund dasselbe sagen, was Gott selbst in Seinem Wort bereits gesagt hat. Oder kurz gesagt: Die Worte unseres Mundes stimmen mit dem Wort Gottes überein.
Das Bekenntnis ist also in diesem Sinne der natürliche Ausdruck des Herzensglaubens. Wir glauben in unserem Herzen, was Gott in Seinem Wort gesagt hat – das ist der Glaube. Danach sagen wir natürlicherweise dasselbe mit dem Mund, was wir in unserem Herzen glauben – das ist das Bekenntnis. Glaube und Bekenntnis zentrieren sich auf ein und dieselbe Sache: die Wahrheit von Gottes Wort.
Im Hebräerbrief gibt es eine Offenbarung über Christus, die die Bedeutung des Bekenntnisses in Bezug auf den Glauben weiter hervorhebt. Christus wird „der Hohepriester unseres Bekenntnisses“ genannt (Hebr 3,1).
Das bedeutet, dass Christus im Himmel als unser Fürsprecher und Repräsentant in Bezug auf jede Wahrheit des Wortes Gottes dient, zu der wir uns auf Erden mit unserem Mund bekennen. Wenn wir es aber versäumen, unseren Glauben auf Erden zu bekennen, geben wir Christus keine Gelegenheit, im Himmel für uns zu handeln. Indem wir unsere Lippen auf der Erde verschließen, verschließen wir auch die Lippen unseres Fürsprechers im Himmel. Das Ausmaß des hochpriesterlichen Dienstes Christi in unserem Namen im Himmel wird durch das Ausmaß unseres Bekenntnisses auf der Erde bestimmt.
Was sind nun die Hauptmerkmale des Glaubens, wie er in der Bibel definiert und beschrieben wird?
Der biblische Glaube ist ein Zustand des Herzens, nicht des Verstandes.
Er bezieht sich auf die Gegenwart, nicht auf die Zukunft.
Er bewirkt eine positive Veränderung in unserem Verhalten und Erleben.
Er gründet sich allein auf Gottes Wort und akzeptiert das Zeugnis der Sinne nur dann, wenn es mit dem Zeugnis des Wortes Gottes übereinstimmt. Er wird durch das Bekenntnis mit dem Mund ausgedrückt.
GEBET
Himmlischer Vater,
erfülle mein Herz mit Glauben; wenn der Glaube tatsächlich, wie ich schon gelesen und gelernt habe, eine „Substanz“ ist, dann wirst du mein Herz mit der Substanz des Glaubens überfließen lassen, so dass mein ganzes Herz Dich liebt, Dir dient und dass mein ganzes Herz der Errichtung Deines Reiches und der Anbetung Deiner Person gewidmet ist.
Amen!