Gestern haben wir gelesen, wie Salomo beschreibt, wie der Atem des Menschen nach oben steigt, und der der Tiere zur Erde. Was ist unter dem Satz zu verstehen, den Salomo über den Geist des Menschen nach dem Tod des Körpers sagt? Er sagt: „Wer weiß, ob der Geist des Menschen aufwärtssteigt, …“.
Zunächst stellen wir fest, dass dies mit dem Bericht über die Erschaffung des Menschen übereinstimmt, aus dem hervorgeht, dass der Körper des Menschen von unten, von der Erde, kam, sein Geist aber von oben, von Gott (siehe 1 Mose 2,7). Da der Geist des Menschen beim Tod vom Körper befreit wird, ist die Richtung seines Geistes wieder nach oben gerichtet – zu Gott.
In Prediger 12,7 kehrt Salomo zum Thema Tod zurück und sagt:
„Und der Staub wieder zur Erde zurückkehrt, wie er gewesen ist, und der Geist zurückkehrt zu Gott, der ihn gegeben hat.“ (Pred 12,7)
So ist die Lehre Salomos in Prediger über die Bestimmung des menschlichen Geistes nach dem Tod kurz aber klar und stimmt mit Hinweisen in vielen anderen Stellen der Schrift überein. Nach dem Tod kehrt der Körper des Menschen in den Staub zurück, aber die Bestimmung seines Geistes ist nach oben gerichtet, zu Gott.
Was geschieht, wenn der Geist des Menschen beim Tod aus dem Körper freigesetzt wird und vor Gott, den Schöpfer, gebracht wird?
Es scheint keine eindeutige Offenbarung der Heiligen Schrift zu diesem Punkt zu geben. Die Schrift ermöglicht es uns jedoch, in diesem Zusammenhang zwei eindeutige Grundsätze aufzustellen. Erstens: Diese Erscheinung des Menschengeistes vor Gott ist nicht das endgültige Gericht, das erst nach der Auferstehung stattfinden wird. Zweitens: Die Geister der Bösen und Gottlosen können keinen dauerhaften Zugang zur Gegenwart Gottes haben.
Daraus können wir schließen, dass das Erscheinen des Menschengeistes vor Gott unmittelbar nach dem Tod vor allem einen Zweck hat: das göttliche Urteil zu vernehmen, das jedem Geist den Zustand und den Platz zuweist, den er vom Zeitpunkt des Todes bis zur Auferstehung und zum endgültigen Gericht einnehmen muss. Danach wird jeder Geist in den ihm zugewiesenen Zustand und an den ihm zugewiesenen Ort versetzt und verbleibt dort, bis er bei der Auferstehung des Leibes wieder zurückgerufen wird.
GEBET
Vater,
danke, dass nicht nur für dieses Leben hier auf der Erde meine Zukunft sicher ist, sondern dass dies auch für meine weitere Zukunft gilt, nämlich dass ich nach meinem Tod für immer in Deiner Herrlichkeit sein darf. Danke, dass ich aufgrund dieser wunderbaren Erkenntnis beruhigt sein und mich auf Dein Kommen freuen kann, Herr Jesus!
Amen!