19. September: Anerkennen, dass Gott jemanden für eine bestimmte Aufgabe aussendet



Im heutigen Christentum werden die christlichen Mitarbeiter, die von einer Ortsgemeinde ausgesandt werden, gewöhnlich als „Missionare“ bezeichnet. Das eigentliche Wort, das im Neuen Testament verwendet wird, ist jedoch „Apostel“.

Dies wird deutlich, wenn wir die in Apostelgeschichte 13,1 verwendeten Formulierungen mit denen in Apostelgeschichte 14,4 und 14 vergleichen. In Apostelgeschichte 13 werden Paulus und Barnabas als „Propheten und Lehrer“ bezeichnet. In Apostelgeschichte 14 werden sie „Apostel“ genannt. Das Wort „Apostel“ bedeutet wörtlich „einer, der ausgesandt wurde“. So wurde dieser Titel auf Paulus und Barnabas angewandt, nachdem sie von der Gemeinde in Antiochia ausgesandt worden waren.

Von seinem Ursprung her bedeutet das Wort Missionar ebenfalls „einer, der gesandt wird“. Somit haben die Worte Apostel und Missionar die gleiche ursprüngliche Bedeutung. Im modernen Christentum wird das Wort Missionar jedoch in vielen Fällen verwendet, in denen die Verwendung des Wortes Apostel nicht biblisch korrekt wäre.

Ein Apostel ist per Definition jemand, der von göttlicher Autorität ausgesandt wird, um eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Viele Christen haben den Eindruck, dass sich die Apostel des Neuen Testaments auf die zwölf beschränken, die ursprünglich von Jesus auf der Erde ernannt wurden. Ein sorgfältiges Studium des Neuen Testaments stützt diese Ansicht jedoch nicht. In Apostelgeschichte 14 werden sowohl Paulus als auch Barnabas als Apostel bezeichnet, obwohl keiner von ihnen während des irdischen Wirkens Jesu ernannt wurde.

Eine ähnliche Schlussfolgerung ergibt sich aus dem Vergleich von zwei Versen in 1. Thessalonicher. In 1. Thessalonicher 1,1 werden drei Männer als Mitverfasser des Briefes genannt: Paulus, Silvanus (oder Silas) und Timotheus. In 1. Thessalonicher 2,6 sagen diese drei Männer von sich selbst: „Obgleich wir als Apostel des Christus würdevoll hätten auftreten können“. Das heißt, sie waren alle drei als Apostel anerkannt.

Tatsächlich finden sich bei einer gründlichen Untersuchung des Neuen Testaments mehr als zwanzig Männer, die als Apostel bezeichnet werden. Es würde jedoch den Rahmen der vorliegenden Studie sprengen, das gesamte Ausmaß des apostolischen Dienstes zu analysieren.

Wenn wir auf die ursprüngliche Aussendung von Paulus und Barnabas zurückkommen, müssen wir uns fragen: Zu welchem Zweck legten die anderen Leiter ihnen die Hände auf?

Erstens bedeutete dieser Akt die offene, öffentliche Anerkennung durch die Gemeindeleiter, dass Gott Paulus und Barnabas zu einer besonderen Aufgabe und einem besonderen Dienst auserwählt und berufen hatte. Zweitens forderten die anderen Gemeindeleiter durch das Auflegen der Hände auf Paulus und Barnabas die besondere geistliche Weisheit, Gnade und Kraft für sie ein, die sie für die erfolgreiche Erfüllung ihrer von Gott gegebenen Aufgabe benötigen würden.

In dieser Hinsicht ist diese Form der Handauflegung im Neuen Testament eine enge Parallele zu der bereits im Alten Testament erwähnten Begebenheit, bei der Mose Josua die Hände auflegte und damit öffentlich bestätigte, dass Gott Josua als seinen Nachfolger erwählt hatte, und Josua auch die geistliche Weisheit und Autorität verlieh, die er für seine von Gott übertragene Aufgabe brauchte.

GEBET

Himmlischer Vater, 

danke, dass ich heute erfahren durfte, dass die Ausübung eines Amtes für Dich eine so verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe ist, dass die Menschen dafür besonders gesegnet sind und für sie gebetet wird. Deshalb möchte ich auch für die Leiter in unserer Gemeinde Fürbitte halten. Segne sie mit deiner übernatürlichen Kraft! 

Amen!