Gestern kamen wir zu dem Schluss, dass Timotheus eine bestimmte geistliche Gabe (die wir nicht kennen) unter Handauflegung erhalten hatte.
Die dritte und letzte wichtige Tatsache, die aus diesen Abschnitten der Timotheusbriefe hervorgeht, ist, dass die Verleihung einer Geistesgabe an Timotheus durch Handauflegung auch mit prophetischen Äußerungen verbunden war. An einer Stelle sagt Paulus, diese Gabe sei „durch Weissagung“ gegeben worden (1 Tim 4,14). Dies deutet darauf hin, dass der Wille Gottes für Timotheus, diese Gabe zu empfangen, auf übernatürliche Weise durch die Gabe der Prophetie offenbart wurde; danach wurde die Verleihung dieser Gabe an Timotheus durch Handauflegung von Paulus und den Ältesten der Gemeinde wirksam gemacht. Mit anderen Worten: Die Handauflegung war das Mittel, durch das der offenbarte Wille Gottes für Timotheus in seiner Erfahrung tatsächlich wirksam wurde.
An anderer Stelle erklärt Paulus einen weiteren geistlichen Zweck, zu dem die prophetische Offenbarung des Willens Gottes an Timotheus gegeben wurde, denn er sagt:
„Dieses Gebot vertraue ich dir an, mein Sohn Timotheus, gemäß den früher über dich ergangenen Weissagungen, damit du durch sie [gestärkt] den guten Kampf kämpfst.“ (1 Tim 1,18)
Dies deutet darauf hin, dass Gott Timotheus eine besondere Aufgabe zugedacht hatte, einen besonderen Dienst, den er ausüben sollte, einen besonderen Lebenszweck, den er erfüllen sollte. Die Art dieses Dienstes wurde ihm im Voraus – bei mehr als einer Gelegenheit, wie es scheint – durch prophetische Äußerungen offenbart. Bei einer dieser Gelegenheiten wurde auch offenbart, dass Timotheus eine bestimmte geistliche Gabe brauchen würde, um den ihm übertragenen Dienst zu erfüllen, und bei dieser Gelegenheit wurde ihm die besondere Gabe, die er brauchte, durch Handauflegung verliehen.
Es muss noch einmal betont werden, dass es hier nicht um den unnötigen oder protzigen Gebrauch von Geistesgaben ging. Im Gegenteil, es handelte sich um etwas, das für den Erfolg des Dienstes von Timotheus lebensnotwendig war. Paulus nennt den Zweck, zu dem diese Weissagungen dem Timotheus gegeben wurden: „damit du durch sie den guten Kampf kämpfst“ (1 Tim 1,18).
Das christliche Leben – und insbesondere das Leben eines Pfarrers/Pastors – ist ein Kampf, ein ständiger Kampf gegen die unsichtbaren Mächte der Finsternis und des Bösen.
GEBET
Allmächtiger Herr,
ich danke Dir, dass Du Dich in diesem ständigen geistlichen Kampf, in den wir als Deine Kinder hier auf der Erde automatisch verwickelt sind, immer wieder als der Herr der himmlischen Heere offenbarst! Ich preise Dich für Deine Allmacht.
Amen!