2. September: Bildung macht das übernatürliche Zeugnis des Heiligen Geistes nicht überflüssig



Manchmal wird behauptet, dass ein hohes Maß an Bildung und Schulung bei den Dienern Gottes das besondere, übernatürliche Zeugnis des Heiligen Geistes überflüssig machen könnte. Das herausragende Beispiel des Apostels Paulus zeigt jedoch, dass dies nicht richtig ist. Intellektuelles Lernen, auch wenn es für sich genommen nützlich ist, kann niemals ein Ersatz für die übernatürliche Kraft und den Dienst des Heiligen Geistes sein.

Paulus war ein Mann von hoher intellektueller Begabung und großer Bildung, sowohl auf dem Gebiet der Religion als auch der Philosophie. Dennoch verzichtete er bei der Darstellung des Evangeliums bewusst auf die Berufung auf seine eigene Bildung oder die Verwendung rein menschlicher Formen der Vernunft und Argumentation.

„So bin auch ich, meine Brüder, als ich zu euch kam, nicht gekommen, um euch in hervorragender Rede oder Weisheit das Zeugnis Gottes zu verkündigen. Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten. Und ich war in Schwachheit und mit viel Furcht und Zittern bei euch. Und meine Rede und meine Verkündigung bestand nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.“ (1 Kor 2,1-5)

Bei der Verkündigung der Botschaft des Evangeliums verzichtet Paulus bewusst auf das, was er als „Vortrefflichkeit der Rede oder der Weisheit“ bezeichnet, und wiederum auf „überzeugende Worte der menschlichen Weisheit“.

Er deutet an, dass es in seiner Macht gestanden hätte, solche Formen des Appells zu verwenden, hätte er sich dafür entschieden. Aber er verzichtete auf sie zugunsten einer ganz anderen Art von Beweis für die Wahrheit seiner Botschaft. Diesen anderen Beweis beschreibt Paulus als „die Demonstration des Geistes [d.h. des Heiligen Geistes] und der Kraft“.

Beachten Sie das Wort Demonstration. Es impliziert etwas Offenes, Öffentliches und mit den Sinnen Wahrnehmbares. Der Heilige Geist wirkte beim Apostel Paulus nicht nur als unsichtbarer, nicht wahrnehmbarer Einfluss. Die Gegenwart und die Kraft des Heiligen Geistes wurden in seinem Dienst offen demonstriert.

Warum hat Gott diese übernatürliche Form des Zeugnisses für die Wahrheit der Botschaft des Evangeliums eingesetzt und Paulus genehmigt? Paulus gibt uns die Antwort: „damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf Gottes Kraft.“ (1 Kor 2,5)

Es ist nicht Gottes Absicht, dass der Glaube Seines Volkes auf Argumenten und Beweisen auf der Ebene des menschlichen Verstandes beruht. Die einzige zufriedenstellende Grundlage für den Glauben eines jeden Gläubigen ist eine direkte persönliche Erfahrung der Kraft des Heiligen Geistes in seinem eigenen Herzen und Leben.

„Denn ich würde nicht wagen, von irgendetwas zu reden, das nicht Christus durch mich gewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu bringen durch Wort und Werk, in der Kraft von Zeichen und Wundern, in der Kraft des Geistes Gottes.“ (Röm 15,18-19)

Paulus lehnt es hier ab, die Autorität der ihm von Gott anvertrauten Botschaft des Evangeliums auf irgendwelche persönlichen Eigenschaften zu gründen – etwa auf seine natürlichen Talente oder seine Bildung. Er stellt klar, dass der Gehorsam gegenüber dem Evangelium nicht durch solche Eigenschaften, sondern nur durch „mächtige Zeichen und Wunder“ bewirkt werden soll. Und diese, sagt er, sind das Werk des Geistes Gottes – des Heiligen Geistes.

GEBET

Danke, himmlischer Vater, 

dass ich das wahre Zeugnis der Wahrheit Deines Wortes durch mich sehen und erleben durfte. Hilf mir und ermutige mich, Herr, für die Menschen im Glauben zu beten und die Werke zu tun, die auch Du getan hast. 

Amen!