Sind wir bereits durch die Wiedergeburt und den Glauben an Jesus Christus sowie durch das Wirken des Heiligen Geistes gesalbt?



Zu „salben“ meint jemanden oder etwas „mit Öl einreiben” und bedeutet im übertragenen Sinn „für ein geistliches Amt oder Dienst Gott geweiht“ zu sein.

Die Salbungen in Leben von Christen sind an die Gnadengaben sowie an die Ämter des fünffältigen Dienstes gekoppelt (vgl. 1. Korinther 12,4-11; Epheser 4,11). Bei einer Salbung handelt es sich unter anderem um die aktiv wirkende Gegenwart des Heiligen Geistes in der jeweiligen Amts- bzw. Struktur der Gnadengaben. Eine Salbung kann auch durch Handauflegung von treuen Dienern Gottes verliehen bzw. freigesetzt werden, was manchmal durch eine Salbung mit Öl geschieht.

Um die Beziehung zwischen dem Heiligen Geist und der Salbung besser zu verstehen, ist es wichtig, dass wir den Unterschied erkennen müssen. Viele Christen trachten nach „der Salbung“, ohne zu verstehen, was es bedeutet, ein Träger der Salbung Gottes zu sein. Die Salbung ist nicht gleich der Heilige Geist, sondern sie ist ein Produkt der Gegenwart des Heiligen Geistes.

Jeder Mensch, der sich zu Jesus Christus bekannt und ihn in sein Leben aufgenommen hat, ist mit dem Heiligen Geist gefüllt. Dies heißt aber noch nicht, dass diese Menschen in der Salbung Gottes dienen. Die Salbung Gottes entsteht durch eine „Zerbrochenheit im Geist“. Es sind Prüfungen unseres Geistes, die Gott in unserem Leben zulässt damit sein Öl aus uns gewonnen werden kann. Gebrauchen wir den Anfang der Salbung, indem wir uns selbst präsentieren oder geben wir Gott alle Ehre?

Um in die Salbung Gottes hineinzugelangen, kommt der demütigen Herzenshaltung sowie Geduld eine besondere Bedeutung zu.

Die Salbung ist nicht für einen selbst geschaffen worden, sondern für die Menschen, denen man dient.

Die Salbung Gottes ist das Werkzeug des Heiligen Geistes, um die gefangenen Menschen zu befreien (vgl. Jesaja 61,1-3).

Jesus ist voll des Geistes in die Wüste gegangen und hat die Wüste in der Kraft des Geistes verlassen (vgl. Lukas 4,1.14-15).

Damit die Salbung das Joch der Gefangenen zerbricht, ist es erforderlich, dass man selbst durch Zerbruch bzw. Prüfung gegangen ist.

Lasst uns in Geduld üben und auf die Salbung warten, so wie Elisa auf die Salbung Elijas wartete und nicht von ihr abließ (vgl. 2. Könige 2,1-15), um sie zu empfangen.

Im sichtbaren Bereich wurde die Salbung durch das Einreiben oder Begießen des Kopfes und Leibes mit Öl (Anm.: Olivenöl) durchgeführt, was ebenfalls anhand von Psalm 133,2 verdeutlicht wird.

Die Gott geweihten Gegenstände und Personen wurden von Propheten oder Priestern gesalbt wie z.B.: der Stein in Bethel (vgl. 1. Mose 31,13), die Stiftshütte, der Altar (vgl. 2. Mose 29,36), Propheten (vgl. 1. Könige 19,16), Priester (vgl. 2. Mose 30,30) und Könige (vgl. 1. Samuel 10,1; 1. Samuel 16,1.13).

Salbung steht immer in Zusammenhang mit vollkommener Hingabe Gott gegenüber und einem „Opfer“, das es zu geben gilt. Denn Olivenöl wird durch das Pressen von Oliven gewonnen und auch der Name des Gartens (Anm.: „Gethsemane“ bedeutet „Ölkelter“), in dem sich Jesus Christus entschied, sein Leben für die Menschheit zu geben, steht damit in Verbindung (vgl. Matthäus 26,36-46).

In einem geistlichen Kontext gesprochen ist die Salbung mit einer Formveränderung verbunden, die den Übergang von der festen zur flüssigen Struktur beinhaltet und somit vom irdischen Bereich (Anm.: Seele) auf den übernatürlichen Bereich (Anm.: Geist) hinweist.

Was für Christen nützlich sein kann, ist, eine angemessene Umgangsweise mit der Gegenwart des Heiligen Geistes zu erlernen, um entsprechend der jeweiligen Offenbarung zu reagieren und mit der Salbung zu „fließen“.

Das wird mit zunehmender Nähe zu Gott selbst möglich und ermöglicht eine angemessene Erwiderung in der jeweiligen Situation in der Unterscheidung der Sinne (vgl. 1. Korinther 2,10-14 i.V.m. Hebräer 5,14).