Wie merkt oder spürt man den Heiligen Geist?



Auch wenn bestimmte Dienste des Heiligen Geistes oftmals mit einem Gefühl und mit Emotionen verbunden sind, sagt die Bibel nirgends, dass unsere Beziehung mit dem Heiligen Geist darauf basiert, wie wir uns fühlen oder was wir empfinden.

Die Bestätigung und Gewissheit das wir als Christen den Heiligen Geist empfangen, erhalten wir durch die Zusagen unseres Retter-Gottes Jesus Christus und unseren Glauben an seine Worte. Die Gabe des Heiligen Geistes war das Versprechen Jesu an uns:

Johannes 14,16-17

„16 Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: 17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein“

Johannes 7,38-39

„38 Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. 39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht.“

Damit meinte Jesus den Heiligen Geist, den diejenigen, die an ihn glaubten, später empfangen sollten.

Als Menschen basieren unsere Gefühle auf Emotionen und unsere Emotionen schwanken. Heute sind wir vielleicht glücklich, morgen vielleicht traurig, im nächsten Moment sind wir vielleicht aufgeregt und im nächsten Moment sind wir launisch. Es liegt an uns, daran zu glauben, dass der Heilige Geist in uns lebt, ob wir ihn spüren oder nicht, denn als Gläubige wandeln wir im Glauben und nicht im Schauen (vgl. 2Kor 5,7).

Wenn man heute den Heiligen Geist spürt und ihn morgen nicht spürt, heißt das dann, dass der Heilige Geist kommt und geht? Wenn man sich heute niedergeschlagen, schwach und unglücklich fühlt und die Gegenwart des Heiligen Geistes nicht spürt, bedeutet das dann, dass er nicht bei uns ist? NEIN! Im Gegenteil, er wohnt in uns. Gott hat ihn uns gegeben, weil die Gabe des Heiligen Geistes das Versprechen Jesu an uns war.

Manche spüren vielleicht, wie seine Wärme sie umhüllt, manche eine kraftvolle Präsenz, die sie umgibt, manche ein prickelndes Gefühl oder eine sanfte Berührung. Auch wenn man nichts davon spürt, dürfen und sollen wir in der Zuversicht wandeln, dass der Heilige Geist bei uns ist und in uns wohnt, während wir seiner sanften Stimme lauschen, die zu unserem Herzen spricht, uns leitet und lehrt.

Wie können wir ganz praktisch lernen, eine Beziehung mit dem Heiligen Geist zu entwickeln? In Römer 8,14 bekommen wir einen äußerst wichtigen Hinweis, wie wir in die Beziehung mit dem Heiligen Geist kommen: „Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.“ Um eine ganz praktische Beziehung zum Heiligen Geist zu entwickeln, damit wir geistlich reif werden, ist es unabdingbar vom Geist Gottes geleitet zu werden.

Wir wissen, dass der Heilige Geist mit uns ist, weil die Worte Gottes sagen, dass es so ist. In jedem wiedergeborenen Gläubigen wohnt der Heilige Geist, aber leider wird nicht jeder Gläubige vom Heiligen Geist geleitet, und es gibt einen wesentlichen Unterschied dazwischen.

Als Mitglieder der Familie Gottes kommen wir in den Genuss dieses Wirkens des Heiligen Geistes in unserem Leben: Er lässt uns reif werden. Wie? Prozesshaft – indem wir uns vom Geist Gottes leiten lassen. Es gibt keinen anderen Weg zur Reife. „Sich leiten lassen“ ist etwas Kontinuierliches. Wir müssen uns ständig, tagein tagaus, in allen Lebenslagen, vom Geist Gottes leiten lassen. Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir als reife Söhne und Töchter Gottes leben können.

Christen sind nicht mit dem Geist erfüllt, weil sie es fühlen, dass sie erfüllt sind, sondern weil dies das Privileg und das Erbe eines Christen ist. Mit dem Geist erfüllt oder vom Geist geleitet zu sein ist das Resultat davon, Gott im Gehorsam zu folgen. Dies ist eine Gnadengabe und kein Gefühl. Gefühle können und werden uns betrügen.

Das ist unser Glaube als Gläubige, er wohnt in uns und wirkt durch uns, sein Geist in uns bezeugt, dass wir seine Söhne und Töchter sind – und weil wir das glauben, brauchen wir für unseren Glauben keinen Gefühlsbeweis.