Gestern haben wir mit unserer Schlussfolgerung abgeschlossen, dass das Gesetz der Liebe das Ende aller anderen Gesetze und Gebote darstellt. Wir müssen uns jedoch davor hüten, den Eindruck zu erwecken, die Liebe Gottes sei etwas Vages, Unbestimmtes, Unrealistisches oder Sentimentales. Im Gegenteil, die Liebe Gottes ist immer konkret und praktisch. Nach dem Neuen Testament werden sowohl die Liebe zu Gott als auch die Liebe zu den Menschen auf eine Weise ausgedrückt, die der Liebe Gottes selbst entspricht – auf eine Weise, die definitiv und praktisch ist.
Durch die ganze Bibel hindurch kann der höchste Test der Liebe des Menschen zu Gott in einem Wort ausgedrückt werden: „Gehorsam“.
Im Alten Testament erklärte Gott Seinem Volk diese Wahrheit in Jeremia 7,23:
„Gehorcht meiner Stimme, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein.“
Wahre Liebe zu Gott drückt sich immer durch Gehorsam Ihm gegenüber aus.
Auch im Neuen Testament hat Jesus in Seiner Abschiedsrede an Seine Jünger diesen Punkt des Gehorsams vor allen anderen Anforderungen hervorgehoben. In Johannes 14 betont Er diesen Punkt dreimal hintereinander innerhalb weniger Verse:
„Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!“ (V. 15)
„Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt.“ (V. 21)
Dann stellt Er die beiden Alternativen von Gehorsam und Ungehorsam sehr deutlich nebeneinander, denn Er sagt: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen“ (V. 23). Und dann, im Gegenzug: „Wer mich nicht liebt, der befolgt meine Worte nicht“ (V. 24).
Im Lichte dieser Worte ist es klar, dass jeder Christ, der sich zur Liebe zu Christus bekennt, ohne den Willen Christi zu befolgen, der sich in Seinen Worten und Seinen Geboten offenbart, lediglich sich selbst betrügt.
Das oberste Gebot Christi im Neuen Testament ist die Liebe. Ohne Liebe ist es unmöglich, von Gehorsam zu sprechen. Wenn wir aber weitergehen und das Wesen und das Wirken der christlichen Liebe untersuchen, entdecken wir, dass das Neue Testament uns das Muster eines Lebens anbietet, das in jeder Hinsicht von dieser Liebe beherrscht wird.
Sie umfasst das eigene individuelle und persönliche Leben des Gläubigen, seine Beziehung sowohl zu Gott als auch zu seinen Mitmenschen. Es leitet und kontrolliert die christliche Ehe und das Leben der christlichen Familie, einschließlich der Eltern und Kinder. Sie regelt das Leben und Verhalten der christlichen Gemeinde. Sie regelt die Haltung und das Verhältnis des Gläubigen zur säkularen Gesellschaft und Regierung.
Damit wir diesem Muster in unserem Leben folgen können, müssen wir zuerst unter Gebet jeden Teil der Lehre des Neuen Testaments studieren und anwenden. Zweitens müssen wir ständig unsere augenblickliche Abhängigkeit von der übernatürlichen Gnade und Kraft des Heiligen Geistes anerkennen.
Auf diese Weise werden wir in unserer eigenen Erfahrung die Wahrheit von 1. Johannes 2,5 bestätigen.
„Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind.“
GEBET
Herr Jesus,
lass mich ständig „in Dir sein“. Bitte hilf mir, Herr, zu der Welt um mich herum zu sprechen – in Worten und in Taten – aus meiner Liebe zu Dir. Danke, Herr, dass Du mich in Deiner Liebe bewahrst.
Amen!