9. April: Um Sünde aufzudecken



Diese Woche werden wir untersuchen, warum Gott das Gesetz gegeben hat. Der erste Hauptzweck des Gesetzes ist es, dem Menschen seinen sündigen Zustand zu offenbaren.

„Wir wissen aber, dass das Gesetz alles, was es spricht, zu denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei, weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ (Röm 3,19-20)

Beachten Sie zunächst die sehr nachdrückliche Aussage „aus Werken des Gesetzes [kann] kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden.“ (Röm 3,20)

Mit anderen Worten, kein Mensch wird jemals durch die Einhaltung des Gesetzes Gerechtigkeit vor Gott erlangen.

Parallel dazu nennt Paulus zweimal, in zwei verschiedenen Sätzen, den Hauptzweck, zu dem das Gesetz gegeben wurde. Er sagt zuerst, dass „alle Welt vor Gott schuldig sei“. Eine alternative Übersetzung lautet: „damit die ganze Welt dem Gericht Gottes unterworfen wird.“ Zweitens sagt er, „durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ Wir sehen also, dass das Gesetz nicht gegeben wurde, um die Menschen gerecht zu machen, sondern im Gegenteil, um den Menschen bewusst zu machen, dass sie Sünder sind und als solche dem Urteil Gottes über ihre Sünde unterliegen.

„Was wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren!“ (Röm 7,7)

„So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. Hat nun das Gute mir den Tod gebracht? Das sei ferne! Sondern die Sünde hat, damit sie als Sünde offenbar werde, durch das Gute meinen Tod bewirkt, damit die Sünde überaus sündig würde durch das Gebot.“ (Röm 7,12-13)

Paulus verwendet drei verschiedene Ausdrücke, die alle dieselbe Tatsache zum Ausdruck bringen.

„Ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz“ (Röm 7,7). „Die Sünde hat, damit sie als Sünde offenbar werde …“ (Röm 7,13). „… damit die Sünde überaus sündig würde durch das Gebot“ (Röm 7,13).

Mit anderen Worten, der Zweck des Gesetzes war es, die Sünde ans Licht zu bringen – die Sünde in ihren wahren Zügen als das subtile, zerstörerische, tödliche Ding zu zeigen, das sie wirklich ist. Danach gab es für die Menschen keine Entschuldigung mehr, sich über die extreme Sündhaftigkeit ihres Zustandes zu beschwindeln.

In der Praxis der Medizin untersucht der Arzt bei der Behandlung von Krankheiten des menschlichen Körpers zuerst den Kranken und versucht, die Natur und die Ursache seiner Krankheit festzustellen; erst danach versucht er, ein Heilmittel zu verschreiben. Gott folgt der gleichen Reihenfolge im Umgang mit der geistigen Not des Menschen. Bevor Er das Heilmittel verschreibt, diagnostiziert Gott zuerst den Zustand. Die Grundursache aller menschlichen Nöte und Leiden liegt in einer Sache, die allen Mitgliedern der menschlichen Rasse gemeinsam ist: der Sünde. Es kann kein gutes Heilmittel für die menschlichen Bedürfnisse angeboten werden, bevor dieser Zustand nicht diagnostiziert worden ist. Die Bibel ist das einzige Buch auf der Welt, das die Ursache aller Not und allen Leiden der Menschheit richtig diagnostiziert. Allein aus diesem Grund, abgesehen von allem anderen, was sie bietet, ist die Bibel von unschätzbarem Wert und unersetzlich.

GEBET

Danke, Herr Jesus, 

dass durch Dein glorreiches Werk am Kreuz der sündige Zustand der gesamten Menschheit behandelt wurde. Aber nicht nur das, auch die völlige Unvollkommenheit meiner Existenz hast Du behandelt. In Dir, Herr Jesus, bin ich rein, ohne Makel, Flecken oder Runzeln! Ich danke Dir, Herr! 

Amen!