Nachdem wir gestern diese drei Tatsachen als Grundlage festgelegt haben, wollen wir im Detail untersuchen, was das Neue Testament über die Beziehung zwischen dem christlichen Gläubigen und dem Gesetz lehrt. Diese Frage wird in vielen verschiedenen Abschnitten des Neuen Testaments angesprochen, und in jedem Abschnitt wird dieselbe klare, eindeutige Wahrheit gelehrt. Die Gerechtigkeit des christlichen Gläubigen hängt nicht von der Einhaltung irgendeines Teils des Gesetzes ab.
Schauen wir uns eine Reihe von Stellen im Neuen Testament an, die das deutlich machen. Zuallererst ist Römer 6,14 an die christlichen Gläubigen gerichtet:
„Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.“
Dieser Vers offenbart zwei wichtige Wahrheiten. Erstens: Gläubige an Christus stehen nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Das sind zwei Dinge, die sich gegenseitig ausschließen: Eine Person, die unter der Gnade steht, ist nicht unter dem Gesetz. Kein Mensch kann gleichzeitig unter dem Gesetz und der Gnade stehen.
Zweitens: Der eigentliche Grund, warum die Sünde keine Herrschaft über die Gläubigen hat, ist, dass sie nicht unter dem Gesetz stehen. Solange ein Mensch unter dem Gesetz steht, ist er auch unter der Herrschaft der Sünde. Um der Herrschaft der Sünde zu entkommen, muss eine Person von dem Gesetz befreit werden.
„Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz.“ (1 Kor 15,56)
Das Gesetz stärkt tatsächlich die Herrschaft der Sünde über diejenigen, die unter dem Gesetz stehen. Je mehr sie sich bemühen, das Gesetz zu halten, desto bewusster wird ihnen die Macht der Sünde in ihrem Inneren, die die Herrschaft über sie ausübt, sogar gegen ihren eigenen Willen, und jeden Versuch vereitelt, nach dem Gesetz zu leben. Der einzige Ausweg aus dieser Herrschaft der Sünde ist, aus dem Gesetz herauszukommen und unter die Gnade zu kommen.
„Denn als wir im Fleisch waren, da wirkten in unseren Gliedern die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz sind, um dem Tod Frucht zu bringen. Jetzt aber sind wir vom Gesetz frei geworden, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, sodass wir im neuen Wesen des Geistes dienen und nicht im alten Wesen des Buchstabens.“ (Röm 7, 5-6)
Hier sagt Paulus, dass diejenigen, die unter dem Gesetz sind, in ihrer fleischlichen Natur den Leidenschaften der Sünde unterworfen sind, die sie veranlassen, Frucht zum Tode zu bringen; dass wir aber als gläubige Christen „… vom Gesetz frei geworden …“ sind, dass wir Gott dienen sollen, nicht nach den Buchstaben (oder Worten) des Gesetzes, sondern in der Neuheit des geistlichen Lebens, das wir durch den Glauben an Christus empfangen.
Wiederum in Römer 10,4 sagt Paulus:
„Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.“
Sobald eine Person ihren Glauben zur Errettung in Christus legt, ist das das Ende des Gesetzes für diese Person als Mittel zur Erlangung der Gerechtigkeit. Hier ist Paulus sehr präzise in dem, was er sagt. Er sagt nicht, dass es ein Ende des Gesetzes als Teil des Wortes Gottes gibt. Im Gegenteil, Gottes Wort „währt ewig“. Es gibt ein Ende des Gesetzes für den Gläubigen als Mittel um Gerechtigkeit zu erlangen.
Die Gerechtigkeit des Gläubigen kommt nicht mehr aus dem Halten des Gesetzes, weder ganz noch teilweise, sondern allein aus dem Glauben an Christus.
GEBET
Danke, Vater,
dass meine Gerechtigkeit nicht vom Halten des Gesetzes abhängt, sondern dass Du dem Herrn Jesus, dem vollkommenen Erfüller des Gesetzes, durch Deinen Heiligen Geist erlaubt hast, in meinem Herzen zu wohnen, so dass Er mein Lehrer für die Gerechtigkeit ist.
Amen!