2. April: Das Gesetz Moses – ein einziges, vollständiges System



In der vergangenen Woche kamen wir zu folgendem Schluss: Nach dem Neuen Testament wird das Heil allein durch den Glauben empfangen – den Glauben an das vollbrachte Sühneopfer Christi – ohne irgendwelche menschlichen Werke. Aber dieser Glaube führt danach immer zu entsprechenden Werken – zu Handlungen, die dem bekundeten Glauben entsprechen. Ein Glaube, der diese entsprechenden Werke nicht hervorbringt, ist ein bloßes leeres Bekenntnis – ein toter Glaube –, der nicht in der Lage ist, eine wirkliche Erfahrung des Heils zu bringen.

Diese Schlussfolgerung führt uns natürlich zu einer weiteren Frage. Nach welchen Werken sollten wir im Leben eines jeden bekennenden Christen Ausschau halten? Genauer gesagt, wie ist die Beziehung zwischen dem Glauben an Christus und den Anforderungen des mosaischen Gesetzes?

Die Antwort des Neuen Testaments ist klar und konsequent: Sobald eine Person Christus zur Errettung vertraut hat, hängt ihre Gerechtigkeit nicht mehr von der Einhaltung des mosaischen Gesetzes ab, weder ganz noch teilweise.

Dies ist ein Thema, welches unter Christen für viel Verwirrung sorgt. Um die Verwirrung zu klären, müssen wir zunächst einige grundlegende Tatsachen über das Gesetz erkennen.

Die erste große Tatsache ist, dass das Gesetz vollständig, ein für alle Mal, durch Mose gegeben wurde.

„Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ (Joh 1,17)

Beachten Sie die Formulierung „das Gesetz wurde durch Mose gegeben“. Nicht „einige Gesetze“ oder „ein Teil des Gesetzes“, sondern das Gesetz – das ganze Gesetz, vollständig und in einem einzigen System – wurde zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte und durch die menschliche Vermittlung eines einzigen Mannes gegeben, und dieser Mann war Mose. Überall in der Schrift, wenn nicht ein spezieller bedeutender Satz hinzugefügt wird, um die Bedeutung zu modifizieren oder zu verändern, bezeichnet der Ausdruck „das Gesetz“ das vollständige System des Gesetzes, das von Gott durch Mose gegeben wurde. Eine Bestätigung dafür findet sich im Römerbrief.

„Denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt. Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild dessen ist, der kommen sollte.“ (Röm 5,13-14)

Beachten Sie die beiden Sätze, die eine bestimmte Zeitspanne angeben: „bis zum Gesetz“ und „von Adam bis Mose“. Als Gott Adam erschuf und ihn in den Garten setzte, gab Er ihm nicht ein komplettes System von Gesetzen, sondern ein einziges verneinendes Gebot.

„Von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist: Esst nicht.“ (1 Mose 3,3)

Als Adam dieses Gebot übertrat, kam die Sünde in das Menschengeschlecht und kam über Adam und alle seine Nachkommen von da an. Der Beweis dafür, dass die Sünde von der Zeit Adams an über alle Menschen kam, ist die Tatsache, dass alle Menschen dem Tod unterworfen wurden, was die Folge der Sünde ist.

Vor der Zeit Mose und den Ereignissen, die in den Büchern Mose beschrieben werden, gab es kein göttliches Gesetzessystem, das der menschlichen Rasse gegeben wurde. Außerdem wurde nach dem Ende dieser Periode diesem Gesetzessystem nichts mehr hinzugefügt. Dass das Gesetz auf diese Weise ein für alle Mal und vollständig gegeben wurde, wird durch die Worte des Mose deutlich gemacht.

„Und nun, Israel, höre auf die Satzungen und auf die Rechtsbestimmungen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das euch der HERR, der Gott eurer Väter, gibt. Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.“ (5 Mose 4,1-2)

Diese Worte zeigen, dass das System des Gesetzes, das Gott Israel durch Mose gab, vollständig und endgültig war. Danach sollte ihm nichts mehr hinzugefügt werden und nichts mehr weggenommen werden.

GEBET

Herr, Gott und Vater, 

danke, dass Du Dein vollkommenes Gesetz in mein Herz geschrieben hast, denn Dein Sohn, der vollkommene Erfüller des Gesetzes, kam, um durch Deinen Geist in meinem Herzen zu wohnen. Wie dankbar bin ich Dir für diesen Segen! 

Amen!