Das Gesetz des Mose konnte aufgrund der menschlichen Schwäche seine Ziele nicht erreichen. Paulus macht dies im letzten Teil von Römer 7 sehr deutlich.
„So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut.“ (Röm 7,12)
„Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.“ (Röm 7,14)
„Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen.“ (Röm 7,22)
„Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.“ (Röm 7,23)
Das Gesetz selbst ist rechtschaffen und gut. Der Mensch, der versucht, nach dem Gesetz zu leben, kann vollkommen aufrichtig sein, wenn er die Normen des Gesetzes anerkennt und versucht, nach ihnen zu leben. Aber trotz alledem verhindern die Macht der Sünde in ihm und die Schwäche seiner eigenen fleischlichen Natur ständig, dass er diesen Maßstäben gerecht wird.
Unter dem Neuen Testament richtet die Gnade Gottes in Jesus Christus den Menschen immer noch auf dasselbe Ziel aus – die Liebe zu Gott und die Liebe zu seinem Nächsten –; Er stellt dem Menschen aber völlig neue und andere Mittel zur Verfügung, um dieses Ziel zu erreichen. Die Gnade beginnt mit einem wundersamen Wirken des Heiligen Geistes im Herzen des Gläubigen.
Das Ergebnis dieser Handlung wird „Wiedergeburt“ oder „aus dem Geist wiedergeboren“ genannt. Diese Erfahrung wird prophetisch im Alten Testament beschrieben, wo der Herr zu den Kindern Israels sagt:
„Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“ (Hes 36,26)
Die Auswirkungen dieser inneren Veränderung werden in Jeremia weiter beschrieben.
„Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde.“ (Jer 31,31)
„Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.“ (Jer 31,33)
Dieser neue Bund, den der Herr hier verheißen hat, ist der neue Bund der Gnade durch den Glauben an Jesus Christus, den wir heute das Neue Testament nennen.
Durch diesen neuen Bund wird die Natur des Sünders innerlich völlig verändert. Das alte, steinerne, unempfängliche Herz wird weggenommen; an seiner Stelle werden ein neues Herz und ein neuer Geist eingepflanzt. Die neue Natur ist in Harmonie mit Gottes Natur und Gottes Gesetzen.
So wird es für den Menschen, der durch Gottes Geist neu geschaffen wurde, natürlich, in Gottes Wegen zu wandeln und Gottes Willen zu tun. Das souveräne Gesetz der Liebe wird durch den Geist selbst auf das aufnahmefähige Herz des Gläubigen eingraviert, und von dort aus wird es auf natürliche Weise im neuen Charakter und Verhalten des Gläubigen ausgearbeitet.
GEBET
Himmlischer Vater,
ich danke Dir, dass Du mir ein ganz neues Herz und einen neuen Geist gegeben hast. Ich preise Dich, dass ich dadurch nicht mehr nach den Begierden des Fleisches leben muss, sondern dass der neue Mensch, den Du gemacht hast, in mir lebendig ist. Hallelujah!
Amen!