8. April: Gottes Kinder stehen nicht unter dem Gesetz



In Römer 8 Vers 14, sagt Paulus folgendes: „Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.“ Die wahren, gläubigen Söhne Gottes sind diejenigen, die von Gottes Geist geleitet werden – das ist es, was sie als Söhne Gottes auszeichnet. Über solche Menschen sagt Paulus:

„Wenn ihr aber vom Geist geleitet werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.“ (Gal 5,18)

Das, was die wahren, gläubigen Söhne Gottes auszeichnet – die Leitung durch Gottes Geist – bedeutet also auch, dass solche Menschen nicht unter dem Gesetz stehen. Kurz gesagt: Der Beweis dafür, dass Sie ein wahres Kind Gottes durch den Glauben an Christus sind, ist, dass Sie vom Geist Gottes geleitet werden. Wenn Sie wiederum durch den Geist Gottes geleitet werden, sind Sie nicht unter dem Gesetz. Deshalb können Sie nicht gleichzeitig ein Kind Gottes und unter dem Gesetz sein.

Gottes Kinder sind nicht unter dem Gesetz. Wir können diesen Gegensatz zwischen dem Gesetz und dem Geist durch das Beispiel veranschaulichen, dass man versucht, den Weg zu einem bestimmten Ort mit zwei verschiedenen Mitteln zu finden: Das eine Mittel ist, eine Landkarte zu benutzen; das andere Mittel ist, einem persönlichen Reiseleiter zu folgen. Das Gesetz entspricht der Landkarte, der Heilige Geist entspricht einem Reiseleiter.

Unter dem Gesetz wird dem Menschen eine vollkommen genaue und detaillierte Karte gegeben, und ihm wird gesagt, dass, wenn er jedes Detail der Karte fehlerfrei befolgt, sie ihn auf dem Weg von der Erde zum Himmel führen wird. Keinem Menschen ist es jedoch jemals gelungen, der Karte fehlerfrei zu folgen. Das heißt, kein Mensch hat jemals den Weg von der Erde in den Himmel durch die fehlerfreie Einhaltung des Gesetzes geschafft.

Unter der Gnade bekennt sich ein Mensch zu Christus als Retter, und danach sendet Christus den Heiligen Geist zu diesem Menschen, um sein persönlicher Reiseführer zu sein. Der Heilige Geist, der vom Himmel gekommen ist, kennt den Weg dorthin bereits und braucht keine Landkarte. Der Gläubige an Christus, der vom Heiligen Geist geführt wird, braucht nur diesem persönlichen Wegweiser zu folgen, um den Himmel zu erreichen. Er muss sich nicht auf die Landkarte verlassen, die das Gesetz darstellt. Ein solcher Gläubiger kann sich einer Sache absolut sicher sein: Der Heilige Geist wird ihn niemals dazu verleiten, etwas zu tun, was Seiner eigenen heiligen Natur widerspricht.

Deshalb lehrt das Neue Testament, dass diejenigen, die unter der Gnade stehen, von Gottes Geist geleitet werden und nicht vom Gesetz abhängig sind. Daraus schließen wir, dass Gott eigentlich nie von den Menschen erwartet hat, dass sie wahre Gerechtigkeit durch die Einhaltung des Gesetzes erreichen, weder ganz noch teilweise.

Diese Schlussfolgerung wirft eine sehr interessante Frage auf: Wenn Gott nie erwartet hat, dass die Menschen durch die Einhaltung des Gesetzes Gerechtigkeit erlangen, warum wurde den Menschen dann jemals das Gesetz gegeben? Mit dieser Frage werden wir uns in der nächsten Woche beschäftigen.

GEBET

Herr,

ich danke Dir für die klare und lebendige Veranschaulichung der Wahl zwischen der detaillierten Führung und Wegweisung einer präzisen Landkarte oder der persönlichen Führung durch einen Leiter, den Heiligen Geist. Da Du mir diese Wahl gibst, wähle ich sofort den persönlichen Leiter, der Dein Heiliger Geist ist. Führe mich, Herr, o mächtiger Heiland, mein ganzes Leben lang mit Deiner Hand!

Amen!