18. August: Hilfestellung, um beizutragen



Gestern haben wir 1. Korinther 14,29 gelesen: „Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen [die anderen Mitglieder] sollen es beurteilen.“ In diesem Vers sagt Paulus auch deutlich, dass die Ausübung der Gabe der Prophetie beurteilt oder geprüft werden muss. Er sagt: „Die anderen sollen es beurteilen.“ Die „anderen“ würden den Rest der anwesenden geistgetauften Gläubigen einschließen, die in der Lage sind, die echte Manifestation der Gabe der Weissagung zu erkennen. Auch hierin sehen wir, dass Paulus alle Glieder mit einbezieht. Er benennt nicht nur einen professionellen Geistlichen, der richten soll, sondern er nimmt die Gläubigen als Ganzes in die Pflicht, dies zu tun.

„Den Geist dämpft nicht! Die Weissagung verachtet nicht! Prüft alles, das Gute behaltet!“ (1 Thess 5,19-21)

Diese drei Verse sind an christliche Gläubige im Allgemeinen gerichtet, und sie müssen eng miteinander verbunden betrachtet werden. Es ist falsch für Gläubige, den Geist zu dämpfen – das Wirken und die Manifestation des Heiligen Geistes in ihrer Mitte abzulehnen. Es ist auch falsch für Gläubige, die Prophetie zu verachten – eine Haltung der Kritik, der Verachtung oder des Unglaubens gegenüber der Manifestation der Gabe der Prophetie einzunehmen.

Auf der anderen Seite, wenn diese Gabe manifestiert wird, sind die Gläubigen dafür verantwortlich, sie an den Maßstäben der Schrift zu prüfen – und dann nur das festzuhalten, anzunehmen und zu behalten, was gut ist, nur das, was mit den Maßstäben der Schrift übereinstimmt.

Wir sehen also, dass Paulus darauf achtet, sich vor allem zu hüten, was in der Ausübung oder Manifestation von Geistesgaben unecht oder ungeordnet sein könnte. Mit dieser einen Einschränkung erklärt er jedoch wiederholt und nachdrücklich, dass alle Gläubigen in der Gemeinde die offene Manifestation der Geistesgaben ausüben können und sollen. Er nennt insbesondere die drei Gaben der Zungenrede, der Auslegung und der Prophetie.

Was ist das Ergebnis in einer Gemeinde, wenn alle ihre Mitglieder übernatürliche geistliche Gaben auf diese Weise frei und öffentlich ausüben?

Paulus beschreibt die Art von Gottesdiensten, die daraus resultieren.

„Wie ist es nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Sprachenrede, eine Offenbarung, eine Auslegung; alles lasst zur Erbauung geschehen!“ (1 Kor 14,26)

Die Formulierung „jeder von euch“ gibt ein bestimmtes Muster vor. Er impliziert die aktive Beteiligung aller Mitglieder.

Wenn Christen heute zusammenkommen, tun sie das im Allgemeinen mit dem Hauptzweck, etwas zu empfangen, nicht um etwas beizutragen. Sie kommen, um einen Segen zu erhalten, um Heilung zu bekommen, um einen Prediger zu hören.

Aber das war nicht die Art und Weise der neutestamentlichen Gemeinde. Dort kamen die Mitglieder nicht in erster Linie, um zu empfangen, sondern um etwas beizutragen. Jeder von ihnen hatte etwas, das ihm individuell vom Heiligen Geist geschenkt wurde und das er wiederum zum Gesamtgottesdienst und zum Dienst der Gemeinde beitragen konnte.

GEBET

Himmlischer Vater,

bitte hilf mir, die geistlichen Gaben mutig einzusetzen und so zu unseren Gottesdiensten beizutragen und mitzuhelfen, dass unsere Gemeinde geistlich stärker und lebendiger in dieser Welt wird.

Amen!