15. August: Jeder beteiligt sich



Gestern haben wir gesehen, dass alle aktiv am Gemeindeleben teilnehmen sollen und nicht nur ein oder zwei Personen, und oft verrichtet dieselbe Person alles. Dasselbe wird von Petrus in 1. Petrus 4,10-11 bestätigt:

„Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes: Wenn jemand redet, so [rede er es] als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so [tue er es] aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus.“

Petrus spricht hier davon, dass Gottes Gnade mannigfaltig ist. Das heißt, Gottes Gnade ist so reich, so vielseitig, dass ein anderer Aspekt dieser Gnade durch jedes einzelne Glied im gesamten Gottesdienst und Dienst des Volkes Gottes manifestiert werden kann. Auf diese Weise kann jedes Glied der Gemeinde seine eigene besondere Manifestation oder Gabe empfangen und damit etwas haben, womit es wiederum allen anderen Gliedern dienen kann.

Petrus betont, dass jedes Glied der Gemeinde einbezogen ist; niemand muss ohne eine Gabe oder einen Dienst dastehen. Er sagt: „Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat“ (1 Petr 4,10). Und wiederum im nächsten Vers: „Wenn jemand redet ..., wenn jemand dient“ (1 Petr 4,11). Hier ist nicht die Rede von einer Gemeinde mit einem oder zwei „professionellen“, hauptamtlichen Dienern, während alle übrigen Mitglieder weitgehend passiv oder untätig sind. Jedes Mitglied ist in Gottes Programm des übernatürlichen Dienstes in der Gemeinde eingeschlossen; jeder kann eine Gabe haben; jeder kann sprechen; jeder kann dienen.

Dieses Bild der Gemeinde mit jedem aktiven Mitglied wird durch die Worte des Paulus bestätigt.

„Denn ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit bedacht sei, wie Gott jedem Einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat. Denn gleichwie wir an einem Leib viele Glieder besitzen, nicht alle Glieder aber dieselbe Tätigkeit haben, so sind auch wir, die vielen, ein Leib in Christus, und als einzelne untereinander Glieder, wir haben aber verschiedene Gnadengaben gemäß der uns verliehenen Gnade; wenn wir Weissagung haben, [so sei sie] in Übereinstimmung mit dem Glauben; wenn wir einen Dienst haben, [so geschehe er] im Dienen; wer lehrt, [diene] in der Lehre; wer ermahnt, [diene] in der Ermahnung; wer gibt, gebe in Einfalt; wer vorsteht, tue es mit Eifer; wer Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit!“ (Röm 12,3-8)

In diesen Versen vergleicht Paulus die christliche Gemeinde noch einmal mit einem Leib, von dem jeder einzelne Gläubige ein Glied ist, und er legt großen Wert auf die Aktivität jedes Gliedes. Beachten Sie die Wiederholung von Ausdrücken wie „ein jeder“, „die Glieder“, „jeder“.

Paulus lehrt, dass Gott jedem Glied eine besondere Funktion, einen besonderen Dienst zugewiesen hat. In Verbindung damit hat Gott auch eine doppelte Versorgung für die effektive Ausübung dieses Dienstes vorgesehen: 1) das Maß des Glaubens und 2) die besonderen Gaben, die der Dienst erfordert. Auf diese Weise ist jedes Mitglied für seine Aufgabe voll ausgerüstet.

So ist das neutestamentliche Bild der Gemeinde das eines kräftigen, aktiven Leibes, in dem jedes einzelne Glied seine besondere Funktion richtig erfüllt. Eine Gemeinde, in der nur ein oder zwei Glieder einen aktiven Dienst hätten, wäre nach neutestamentlichen Maßstäben wie ein Körper, in dem, sagen wir, der Kopf, eine Hand und ein Fuß stark und aktiv wären, während der ganze Rest des Körpers gelähmt und nutzlos wäre. Offensichtlich könnte ein solcher Körper, als Ganzes betrachtet, niemals seine richtige Funktion erfüllen.

GEBET

Vater, 

ich möchte glauben, dass Du mich für meine spezielle Aufgabe voll ausgerüstet hast. Insofern ich darin noch nicht – oder zu wenig – funktioniere, möchte ich Dich bitten, mich zu führen und mir den Weg zu zeigen. Danke, dass Du mir hilfst, in meiner Gemeinde als jemand zu wirken, der andere für den Dienst ausrüstet. 

Amen!