13. August: Geistliche Gaben sind für die ganze Gemeinde



Diese Woche werden wir ein zweites Erkennungsmerkmal einer geisterfüllten Gemeinde untersuchen. In den regulären Gottesdiensten der meisten christlichen Gemeinden sind heute fast die gesamte wirkliche Initiative und Aktivität auf einige wenige Personen beschränkt. Die Gemeinde mag sich an bestimmten vorbereiteten Aktivitäten beteiligen, wie z.B. dem Singen von Liedern aus einem Buch oder der Wiederholung von festgelegten Gebeten oder Antworten. Es kann auch innerhalb der Kerngemeinde ein oder zwei kleinere, speziell ausgebildete Gruppen geben – wie den Chor oder ein Orchester. Aber abgesehen davon liegen die eigentliche Initiative und Aktivität meist in den Händen von ein oder zwei Personen, während der Rest der Gemeinde meist passiv bleibt.

Eine Person leitet den Gesang; eine Person betet; eine Person predigt. Manchmal werden sogar zwei oder mehr dieser Tätigkeiten in einer Person vereint. Vom Rest der Gemeinde wird wenig mehr erwartet oder verlangt als ein gelegentliches „Amen“.

Wenn wir jedoch das Leben und die Anbetung der frühen Gemeinde untersuchen, wie sie im Neuen Testament geschildert werden, finden wir, dass es eine aktive Teilnahme aller anwesenden Gläubigen an jedem Gottesdienst gab. Das wurde durch die übernatürliche Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes bewirkt, der in und durch die einzelnen Gläubigen wirkte.

Ein weiteres Studium dieses neutestamentlichen Schemas zeigt, dass die übernatürlichen Gaben oder Manifestationen des Heiligen Geistes nicht in erster Linie dem einzelnen Gläubigen gegeben werden. Vielmehr werden sie, durch das Gefäß des einzelnen Gläubigen, der Kirche oder Gemeinde als Ganzes gegeben. Deshalb können sie ihren eigentlichen Zweck nicht erreichen, wenn sie nicht im Leben der Gemeinde frei manifestiert und ausgeübt werden.

In 1. Korinther Vers 12 gibt Paulus an, wie die Gaben der einzelnen Gläubigen im gemeinschaftlichen Leben der Gemeinde wirken sollen.

Zuerst listet er neun spezifische übernatürliche Gaben oder Manifestationen des Heiligen Geistes auf und endet mit den folgenden Worten:

„Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem persönlich zuteilt, wie er will.“ (1 Kor 12,11)

Dieser letzte Satz weist darauf hin, dass diese Gaben oder Manifestationen in erster Linie den einzelnen Gläubigen gegeben werden. Allerdings hört Paulus hier nicht auf.

In den nächsten sechzehn Versen desselben Kapitels – den Versen 12-27 – fährt Paulus fort zu sagen, dass die christliche Gemeinde wie ein Leib mit vielen Gliedern ist, und er vergleicht jeden einzelnen Gläubigen mit einem einzelnen Glied des einen Leibes und endet mit den Worten: „Ihr aber seid der Leib Christi und einzelne Glieder.“

Die Lektion ist also, dass die geistlichen Gaben zwar einzelnen Gläubigen gegeben werden, aber sie werden gegeben, um diese Gläubigen zu befähigen, ihre richtige Rolle in der Gemeinde – dem Leib Christi – als Ganzes zu spielen. Die geistlichen Gaben sind also nicht in erster Linie zum Nutzen des Einzelnen gedacht, sondern für das Leben und die Anbetung der ganzen Gemeinde.

GEBET

Himmlischer Vater,

heute möchte ich darum beten, dass wir in meiner Kirche oder Gemeinde – wie es das Neue Testament zeigt – lernen, die Last der Gemeinde alle gemeinsam zu tragen. Hilf mir, wie die Bibel sagt, unsere Gemeindeleiter in ihren Aufgaben zu unterstützen und für sie zu beten. Ich danke Dir für die Gemeinde, zu der ich gehöre.

Amen!