23. Januar: Die Reaktion bestimmt die Wirkung



Gestern haben wir in 1. Thessalonicher 2,13 gelesen, dass Gottes Wort in denen, die glauben, aktiv ist. Die Bibel macht jedoch auch deutlich, dass die Art und Weise und das Ausmaß, in dem sie wirken kann, durch die Reaktion derer bestimmt wird, die sie hören. Aus diesem Grund sagt Jakobus:

„Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das [euch] eingepflanzte Wort auf, das die Kraft hat, eure Seelen zu erretten!“ (Jak 1,21)

Bevor das Wort Gottes mit rettender Wirkung in die Seele aufgenommen werden kann, gibt es bestimmte Dinge, die beiseite gelegt werden müssen. Die beiden Dinge, die Jakobus nennt, sind „Unreinheit“ und „Bosheit“ oder „Ungezogenheit“. Unreinheit bezeichnet eine abartige Freude an dem, was zügellos und unrein ist. Diese Haltung verschließt den Verstand und das Herz vor dem rettenden Einfluss von Gottes Wort.

Andererseits deutet Ungezogenheit besonders auf das schlechte Verhalten eines Kindes hin. Wir bezeichnen ein Kind als „frech“, wenn es sich weigert, Anweisungen oder Zurechtweisung von Autoritätspersonen zu akzeptieren, sondern streitet und zurückschlägt. Diese Haltung findet sich oft in der nicht regenerierten Seele gegenüber Gott. Mehrere Stellen der Heiligen Schrift beziehen sich auf diese Haltung.

„Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst?“ (Röm 9,20; LU)

„Wer da meint, alles besser zu wissen, sollte der mit dem Allmächtigen rechten? Wer Gott zurechtweist, der antworte!“ (Hiob 40,2; LU)

Diese Haltung, wie die der Unreinheit, verschließt das Herz und den Verstand vor den segensreichen Auswirkungen des Wortes Gottes.

Das Gegenteil von Unreinheit und Ungezogenheit wird von Jakobus als Sanftmut beschrieben. Sanftmut enthält die Vorstellung von Stille, Demut, Aufrichtigkeit, Geduld, Offenheit von Herz und Verstand. Diese Eigenschaften werden oft mit dem in Verbindung gebracht, was die Bibel „die Furcht des Herrn“ nennt, d.h. mit einer Haltung der Ehrfurcht und des Respekts vor Gott zu treten. So lesen wir in den Psalmen die folgende Beschreibung eines Mannes, der fähig ist, aus der Unterweisung Gottes durch Sein Wort Nutzen und Segen zu ziehen.

„Der HERR ist gut und gerecht, darum weist er die Sünder auf den Weg. Er leitet die Elenden in Gerechtigkeit und lehrt die Elenden seinen Weg…Wer ist der Mann, der den HERRN fürchtet? Er weist ihm den Weg, den er wählen soll… Das Geheimnis des HERRN ist für die, welche ihn fürchten, und seinen Bund lässt er sie erkennen.“ (Ps 25,8-9.12.14)

Wir sehen hier, dass die Sanftmut und die Furcht des Herrn die beiden notwendigen Haltungen derer sind, die von Gott durch Sein Wort Unterweisung und Segen erhalten wollen. Diese beiden Haltungen sind die gegensätzlichen Haltungen, die Jakobus als „Unreinheit“ und „Ungezogenheit“ beschreibt. Die Frage ist, welche Haltung wir einnehmen werden. Was wird unsere Antwort sein?

GEBET

Vater,

manchmal verhalte ich mich  wie ein Kind, das zornig ist, das sich auflehnt oder rebellisch ist in Bezug auf Dein Wort – zum Beispiel im Gespräch mit anderen Menschen oder in meiner Haltung bei der Arbeit oder in meiner Umgebung. Hilf mir, Herr, dass die Kraft Deines Wortes mein Herz und meine Haltung verändert.

Amen!