19. Januar: Die Autorität des Alten Testaments im Leben Christi



Gestern haben wir die Aussage Jesu darüber gelesen, dass nicht das kleinste Zeichen des Gesetzes oder der Propheten ausgelassen werden darf. Damit unterstrich Er die Autorität des Alten Testaments.

Während Seines gesamten irdischen Dienstes als Lehrer behielt Er die gleiche Haltung gegenüber den Schriften des Alten Testaments bei. Zum Beispiel lesen wir, dass Christus, als die Pharisäer eine Frage über Ehe und Scheidung stellten, antwortete, indem Er sie auf die einleitenden Kapitel in Genesis verwies (siehe Mt 19,3-9). Er leitete Seine Antwort mit folgender Frage ein:

„Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang als Mann und Frau erschuf?“ (Mt 19,4)

Diese Formulierung „am Anfang“ stellte einen direkten Verweis auf das Buch Genesis dar, denn dies ist der hebräische Titel des Buches Genesis.

Wiederum, als die Sadduzäer eine Frage über die Auferstehung von den Toten stellten, antwortete Christus ihnen, indem Er sich auf den Bericht des Mose am brennenden Dornbusch im Buch Exodus bezog (siehe Mt 22,31-32). Wie bei den Pharisäern antwortete Er in Form einer Frage:

„Habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, der spricht:  »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«?“ (Mt 22,31-32)

Christus zitiert hier aus Exodus 3 Vers 6. Aber als Christus diese von Mose fast fünfzehn Jahrhunderte zuvor aufgezeichneten Worte zitierte, sagte Er zu den Sadduzäern Seiner Zeit: „Habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist?“ Beachten Sie die Formulierung „von Gott gesagt ist“. Christus betrachtete diese Schriften des Mose nicht nur als ein historisches Dokument der Vergangenheit, sondern vielmehr als eine lebendige, aktuelle, autoritative Botschaft, die direkt von Gott an das Volk Seiner [Jesu] eigenen Tage gerichtet ist. Der Verlauf von fünfzehn Jahrhunderten hatte dem Bericht des Mose weder seine Lebendigkeit, seine Genauigkeit noch seine Autorität genommen.

Christus akzeptierte nicht nur die absolute Genauigkeit der alttestamentlichen Schriften in all Seinen Lehren, sondern erkannte auch ihre absolute Autorität und Kontrolle über den gesamten Verlauf Seines eigenen irdischen Lebens an. Von Seiner Geburt bis zu Seinem Tod und Seiner Auferstehung gab es ein oberstes, kontrollierendes Prinzip, das in der Formulierung „damit es erfüllt werde“ zum Ausdruck kam. Das, was erfüllt werden sollte, war jedes Mal eine relevante Schriftstelle des Alten Testaments. Zum Beispiel berichtet die Bibel ausdrücklich, dass jedes der folgenden Ereignisse im irdischen Leben Jesu in Erfüllung der alttestamentlichen Schriften stattfand:

Seine Geburt durch eine Jungfrau; Seine Geburt in Bethlehem; Seine Flucht nach Ägypten; Seine Wohnung in Nazareth; Seine Salbung durch den Heiligen Geist; Sein Dienst in Galiläa; Seine Krankenheilung; die Ablehnung Seiner Lehre und Seiner Wunder durch die Juden; Sein Gebrauch von Gleichnissen; Sein Verrat durch einen Freund; Seine Verlassenheit durch Seine Jünger; Er wird ohne Grund gehasst; Er wird mit Kriminellen verurteilt; Seine Kleider werden verteilt und durch das Los geteilt; Ihm wird bei Seiner Kreuzigung Essig zum Trank angeboten; Sein Körper wird durchbohrt, ohne dass Seine Knochen gebrochen werden; Er wird in einem Grab eines reichen Mannes begraben; Er steht am dritten Tag von den Toten auf.

Das gesamte irdische Leben Jesu wurde in jeder Hinsicht von der absoluten Autorität der alttestamentlichen Schriften gelenkt. Wenn wir diese Tatsache Seite an Seite mit Seiner eigenen bedingungslosen Akzeptanz der alttestamentlichen Schriften in all Seiner Lehre stellen, bleibt uns nur eine logische Schlussfolgerung: Wenn die Schriften des Alten Testaments keine absolut genaue und maßgebende Offenbarung von Gott sind, dann wurde Jesus Christus selbst entweder getäuscht oder Er war ein Betrüger.

GEBET

Danke, 

himmlischer Vater, dass Dein gesamter Lebensweg im Alten und Neuen Testament so eindrucksvoll und genau beschrieben wird. Hilf mir, Herr, ständig über die Wahrheit Deines herrlichen, lebendigen Wortes nachzudenken und Deine befreiende Wahrheit immer tiefer zu erkennen. 

Amen!