15. Januar: Das geschriebene Wort Gottes



Beginnen wir diese dritte Woche unseres Studiums damit, uns zunächst den Worten Christi selbst zu widmen. Er spricht hier zu den Juden und rechtfertigt die von Ihm erhobene und von den Juden bestrittene Behauptung, Er sei der Sohn Gottes. Zur Untermauerung Seiner Behauptung zitiert Christus aus den Psalmen des Alten Testaments, die Er mit der Bezeichnung „euer Gesetz“ kennzeichnet. Er sagt dazu Folgendes:

„Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«? Wenn es diejenigen Götter nennt, an die das Wort Gottes erging – und die Schrift kann doch nicht außer Kraft gesetzt werden –, wieso sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst!, weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?“ (Joh 10,34-36)

In dieser Antwort greift Jesus auf die beiden Titel zurück, die seither von Seinen Anhängern mehr als alle anderen zur Bezeichnung der Bibel verwendet werden. Der erste dieser Titel ist „das Wort Gottes“; der zweite ist „die Schrift“. Es wird hilfreich sein, darüber nachzudenken, was uns jeder dieser beiden Titel über das Wesen der Bibel zu sagen hat.

Als Jesus die Bibel „das Wort Gottes“ nannte, wies Er darauf hin, dass die in ihr offenbarten Wahrheiten ihren Ursprung nicht bei den Menschen, sondern bei Gott haben. Obwohl viele verschiedene Männer auf unterschiedliche Weise benutzt wurden, um die Bibel der Welt zugänglich zu machen, sind sie alle nur Instrumente oder Kanäle. In keinem Fall haben die Botschaft oder die Offenbarung der Bibel ihren Ursprung bei den Menschen, sondern immer und ausschließlich bei Gott selbst.

Andererseits wies Jesus, als Er den zweiten Titel „die Schrift“ benutzte, auf eine göttlich bestimmte Beschränkung der Bibel hin. Der Ausdruck „die Schrift“ bedeutet wörtlich „das, was geschrieben steht“. Die Bibel enthält nicht in jedem Aspekt oder Detail das gesamte Wissen oder den Zweck des allmächtigen Gottes. Sie enthält nicht einmal alle göttlich inspirierten Botschaften, die Gott jemals durch menschliche Werkzeuge gegeben hat. Dies wird durch die Tatsache bewiesen, dass die Bibel selbst an vielen Stellen auf die Äußerungen von Propheten verweist, deren Worte nicht in der Bibel aufgezeichnet sind.

Wir sehen also, dass die Bibel, obwohl völlig wahr und autoritär, auch sehr selektiv ist. Ihre Botschaft ist in erster Linie für die menschliche Rasse bestimmt. Sie wird in Worten ausgedrückt, die die Menschen verstehen können. Ihr zentrales Anliegen und Ziel ist das geistliche Wohlergehen des Menschen. Sie offenbart in erster Linie das Wesen und die Folgen der Sünde und den Weg der Befreiung von der Sünde und ihrer Folgen durch den Glauben an Christus.

GEBET

Ich danke Dir, Herr, 

dass die Bibel – Dein lebendiges, immer strahlendes und erfrischendes Wort – durch Deinen Heiligen Geist in mir wohnen kann. So ist Dein Wort eine Quelle der Kraft, die ständig in mir wohnt, mit mir ist und mich auf meinem Lebensweg begleitet. Danke, dass Du mir erlaubst, Deine Worte immer in Ehren zu halten. 

Amen!