10. Januar: Beweis der Jüngerschaft



Wenn Christus in diesem Sinne vollkommen eins mit der Bibel ist, dann folgt daraus, dass das Verhältnis des Gläubigen zur Bibel dasselbe sein muss wie sein Verhältnis zu Christus. Von dieser Tatsache legt die Heilige Schrift an vielen Stellen Zeugnis ab.

Wenden wir uns zunächst an Johannes Kapitel 14. In diesem Kapitel warnt Jesus Seine Jünger davor, dass Er in körperlicher Form von ihnen genommen werden wird und dass es danach eine neue Art von Beziehung zwischen Ihm und ihnen geben wird. Die Jünger sind unfähig und nicht willig, diese bevorstehende Veränderung zu akzeptieren. Insbesondere sind sie nicht in der Lage zu verstehen, wie sie, wenn Christus dabei ist, sich von ihnen zu entfernen, Ihn immer noch sehen oder mit Ihm Gemeinschaft haben können. Christus sagt darauf, folgendes zu ihnen:

„Noch eine kleine Weile, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich; weil ich lebe, sollt auch ihr leben!“ (Joh 14,19)

Der letzte Satz dieses Verses könnte auch folgendermaßen wiedergegeben werden: „aber ihr werdet mich weiterhin sehen“. Wegen dieser Aussage fragt Judas (nicht Iskariot, sondern der andere Judas):

„Herr, wie kommt es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?“ (Joh 14,22)

Mit anderen Worten: „Herr, wenn Du weggehst und die Welt Dich nicht mehr sehen wird, wie kannst Du Dich uns, Deinen Jüngern, noch offenbaren, aber nicht denen, die nicht Deine Jünger sind? Welche Art von Kommunikation wirst Du mit uns aufrechterhalten, die der Welt nicht offen stehen wird?“

Jesus antwortet: „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen“ (Joh 14,23).

Der Schlüssel zum Verständnis dieser Antwort liegt in dem Satz „er wird Mein Wort befolgen“. Das Unterscheidungsmerkmal zwischen einem wahren Jünger und einer Person der Welt ist, dass ein wahrer Jünger das Wort Christi befolgt. In der Antwort Christi werden vier Tatsachen offenbart, die für jeden Menschen, der aufrichtig ein Christ sein möchte, von entscheidender Bedeutung sind. Der Klarheit halber möchte ich zunächst die Antwort Jesu wiederholen:

„Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“ (Joh 14,23)

Im Folgenden sind also die vier wesentlichen Fakten aufgeführt:

  1. Gottes Wort zu halten ist das höchste Merkmal, das die Jünger Christi vom Rest der Welt unterscheidet.
  2. Das Einhalten des Wortes Gottes ist der höchste Test für die Liebe der Jünger zu Gott und die höchste Voraussetzung für die Gunst Gottes gegenüber den Jüngern.
  3. Christus offenbart sich den Jüngern durch Gottes Wort, wenn es gehalten und befolgt wird.
  4. Der Vater und der Sohn treten in das Leben der Jünger ein und errichten ihr bleibendes Heim bei ihm durch Gottes Wort.

GEBET

Herr Jesus,

es bleibt ein unbeschreibliches Wunder, dass Du gekommen bist, durch Deinen Geist in mir wohnst, und dass ich – geleitet und gelenkt von eben diesem Heiligen Geist – Dich wiederum lieben darf, indem ich Dein Wort liebe und tue, was Du sagst. Lass Deine Liebe mich und die Welt um mich fortlaufend verändern!

Amen!