Gestern schlossen wir mit der Erkenntnis, dass nicht der Apostel Petrus das Fundament ist, auf dem die christliche Kirche aufgebaut ist, sondern Jesus. Wir haben auch festgestellt, dass Er das Fundament des Christentums ist. Dieses Thema ist so unglaublich wichtig, dass ich die Aussage Jesu genau unter die Lupe nehmen möchte, um ihre wahre Bedeutung zu verstehen.
Im Originalgriechischen des Neuen Testaments gibt es in der Antwort Christi an Petrus ein gezieltes Wortspiel. Im Griechischen ist der Name „Petrus“ Petros; das Wort für „Fels“ ist petra. Jesus spielt mit dieser Klangähnlichkeit, indem Er sagt: „Du bist Petrus [Petros], und auf diesen Felsen [petra] will ich meine Gemeinde bauen“ (Mt 16,18).
Obwohl diese beiden Wörter im Klang ähnlich sind, haben sie eine ganz andere Bedeutung. Petros bedeutet ein kleiner Stein oder ein Kieselstein. Petra bedeutet ein großer Fels. Die Idee, die Kirche auf einem Kieselstein zu bauen, wäre natürlich lächerlich und könnte daher nicht die wahre Absicht Christi sein.
Jesus benutzt dieses Wortspiel, um die Wahrheit, die Er zu vermitteln versucht, zum Vorschein zu bringen. Er identifiziert Petrus nicht mit dem Felsen; im Gegenteil, Er stellt Petrus dem Felsen gegenüber. Er weist darauf hin, wie klein und unbedeutend der kleine Stein, Petrus, im Vergleich zu dem großen Felsen ist, auf dem die Kirche gebaut werden soll.
Gesunder Menschenverstand und die Heilige Schrift bestätigen diese Tatsache gleichermaßen. Wenn die Kirche Christi wirklich auf den Apostel Petrus gegründet wäre, wäre sie sicherlich das unsicherste und instabilste Gebäude der Welt. Später im gleichen Kapitel des Matthäusevangeliums lesen wir, dass Jesus begann, Seine Jünger vor Seiner bevorstehenden Verleugnung und Kreuzigung zu warnen. Der Abschnitt geht dann weiter:
„Da nahm Petrus ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren und sprach: Herr, schone dich selbst! Das widerfahre dir nur nicht! Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Weiche von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!“ (Mt 16,22-23)
Hier wirft Christus Petrus direkt vor, sich von den Meinungen der Menschen und sogar von den Eingebungen Satans selbst beeinflussen zu lassen. Wie kann ein solcher Mann das Fundament der gesamten christlichen Kirche sein?
Später im Evangelium lesen wir, dass Petrus, anstatt Christus vor einer dienenden Magd zu bekennen, Seinen Herrn dreimal öffentlich verleugnete. Selbst nach der Auferstehung und dem Pfingsttag erzählt uns Paulus, dass Petrus von der Furcht vor seinen Landsleuten dazu beeinflusst wurde, an einem Punkt Kompromisse bezüglich der Wahrheit des Evangeliums zu machen (siehe Gal 2,11-14).
Sicherlich war Petrus also kein Fels in der Brandung. Er war liebenswert, ungestüm, ein geborener Führer – aber ein Mann wie alle anderen, mit allen Schwächen, die der Menschheit innewohnen. Der einzige Fels, auf den sich der christliche Glaube gründen kann, ist Christus selbst.
GEBET
Herr Jesus,
ich danke Dir, dass Du in meinem Leben die einzige Grundlage sein möchtest, auf der ich mein Leben aufbauen kann. Wenn ich mein ganzes Leben auf Dich als meinen Fels baue, dann werde ich in jedem Sturm, der mir auf meinem Weg begegnet, standhaft bleiben. Dafür lobe ich Dich, Jesus!
Amen!