20. Juli: Geisterfülltes Gebet: Das Feuer auf dem Altar



Der Heilige Geist, der den Gläubigen im Neuen Testament innewohnt, entspricht dem Feuer, das im Alten Testament übernatürlich auf dem Altar der Stiftshütte entzündet wurde. Was dieses Feuer betrifft, so hat der Herr es bestimmt:

„Ein beständiges Feuer soll auf dem Altar in Brand gehalten werden; es soll nie erlöschen!“ (3 Mose 6,6)

Die entsprechende neutestamentliche Weisung ist in den Worten des Paulus enthalten: „Betet ohne Unterlass! ... Den Geist dämpft nicht“. Wo der geistgetaufte Gläubige dem Geist im Innern die volle Kontrolle überlässt und das Feuer des Geistes nicht durch Nachlässigkeit oder Fleischlichkeit löscht, brennt im Tempel des Körpers dieses Gläubigen ein Feuer des übernatürlichen Gebets und der Anbetung, das niemals erlischt, weder bei Tag noch bei Nacht. Nur wenige Menschen erkennen die grenzenlosen Möglichkeiten des Gebets des Heiligen Geistes innerhalb des Tempels des hingegebenen Körpers eines Gläubigen.

Vor einigen Jahren, als ich regelmäßig Straßenversammlungen in London, England, leitete, wurde eine junge Frau mit katholischem Hintergrund aus Irland errettet und im Heiligen Geist getauft. Sie arbeitete als Zimmermädchen in einem Londoner Hotel und teilte dort ein Schlafzimmer mit einer anderen jungen Frau ihres Alters und ihrer Herkunft. Eines Tages kam diese andere Frau zu ihr und sagte: „Sag mal, was ist das für eine seltsame Sprache, die du jeden Abend im Bett zu dir selbst sprichst, nachdem du scheinbar eingeschlafen bist?“

„Das kann ich dir nicht sagen“, antwortete die erste junge Frau, „denn ich wusste gar nicht, dass ich überhaupt eine Sprache spreche.“

Auf diese Weise erfuhr sie zu ihrer Überraschung, dass sie jede Nacht, nachdem sie eingeschlafen war, ohne die bewusste Ausübung ihrer eigenen Fähigkeiten, in anderen Zungen sprach, wie der Heilige Geist es ihr eingab.

So ist es, wenn man mit dem Heiligen Geist erfüllt ist und sich Ihm hingibt. Wenn wir am Ende unserer eigenen natürlichen Kraft und unseres Verstandes angelangt sind, kann der Heilige Geist unsere Fähigkeiten übernehmen und Seine eigene Anbetung und Sein Gebet durch uns leiten.

Dies ist das Bild, das von der Braut Christi im Hohelied Salomos gegeben wird.

„Ich schlafe, aber mein Herz wacht.“ (Hld 5,2)

Die Braut mag schlafen; sie mag körperlich und geistig erschöpft sein. Aber im Innersten ihres Wesens wohnt einer, der niemals schlummert oder schläft – der Heilige Geist selbst. Selbst in den Stunden der Dunkelheit brennt auf dem Altar ihres Herzens ein Feuer, das niemals erlischt – ein Feuer der Anbetung und des Gebets, das das Leben des Heiligen Geistes in ihrem Inneren ist.

Das ist das biblische Muster für das Gebetsleben der Gemeinde in diesem Zeitalter. Aber ein solches Gebetsleben ist nur durch die übernatürliche, innewohnende Gegenwart des Heiligen Geistes möglich.

GEBET

Herr Jesus,

ich danke Dir so sehr, dass Du das Feuer Deines Heiligen Geistes auf dem Altar meines Herzens in meinem Leben nie erlöschen lässt. Hilf mir, Herr, das ständige Gebet und die Anbetung aus meinem Herzen immer brennen zu lassen. 

Amen!