Gestern haben wir gesehen, dass das Evangelium mit einfachen, grundlegenden Wahrheiten weitergegeben werden sollte und eine persönliche Reaktion erfordert, um für die Ewigkeit errettet zu werden. Ich erwähne diesen Punkt nie, ohne mich an einen Vorfall zu erinnern, der sich in meinem eigenen Leben ereignete, während ich als Pastor in London, England, arbeitete. Der Vorfall betrifft eine Dame, die wir Frau H. nennen wollen. Frau H. kam seit einigen Wochen regelmäßig zu uns nach Hause, um unseren beiden jüngsten Töchtern Klavierunterricht zu geben. Wir wussten nicht viel über Frau H., außer dass sie eine respektable Frau war, die aktiv in der Frauenmissionsorganisation der örtlichen protestantischen Kirche mitwirkte.
Eines Tages erfuhren wir, dass Frau H. schwer krank ins Krankenhaus eingeliefert worden war und voraussichtlich nicht überleben würde. Ich empfand es als meine Pflicht, sie im Krankenhaus zu besuchen. Als ich erklärte, dass ich Pfarrer sei, sagte mir die Krankenschwester, dass ich sie nur fünf Minuten lang sehen könne und keinen Augenblick länger. Kurzerhand sagte ich Frau H., dass sie an der Schwelle zur Ewigkeit stehen könnte, und fragte sie, ob sie in einem solchen Zustand die Gewissheit habe, dass ihre Sünden vergeben seien und sie bereit sei, Gott zu begegnen. Sie antwortete, dass sie das nicht habe.
Ich erzählte ihr dann sehr klar und einfach die grundlegenden Tatsachen des Evangeliums: dass Christus den Tod als die Sühne für unsere Sünden erlitten hat; dass Er begraben wurde und am dritten Tag auferstanden ist; dass wir durch den Glauben an diese Tatsachen gerettet werden können, aber dass Gott von jedem Menschen, der gerettet werden möchte, eine bestimmte, persönliche Antwort des Glaubens erwartet.
Ich fragte sie, ob sie diese Antwort geben wolle, und sie sagte, dass sie das wolle. Ich bat Frau H., mir im Gebet zu folgen, und ich sprach laut ein Gebet von ein paar kurzen Sätzen, in denen ich die Tatsachen des Evangeliums wiederholte und Gottes Verheißung der Errettung geltend machte. Frau H. wiederholte jeden Satz nach mir. Dann fragte ich sie, ob sie nun glaube, dass sie errettet sei, und sie sagte ja.
So brauchte ich von dem Moment an, als ich begann, mit Frau H. über ihre Seele zu sprechen, weniger als vier Minuten, um ihr das Evangelium darzulegen und sie zur Gewissheit der Errettung zu führen. Auf diese Weise erhielt Frau H. einen Frieden in ihrem Herzen, den sie in ihrem ganzen bisherigen Leben nicht gekannt hatte. Als direkte Folge des Friedens in ihrem Herzen erholte sie sich schnell und unerwartet und wurde bald aus dem Krankenhaus entlassen. Einige Wochen später war Frau H. wieder in unserem Haus, um ihre Klavierstunden wieder aufzunehmen. Als der Unterricht zu Ende war, sagte ich: „Frau H., wie ich höre, haben Sie viele Jahre lang jede Woche treu Ihre Kirche besucht und sogar aktiv am Gemeindeleben teilgenommen. Dennoch, als der Moment der Krise kam und Sie sich von Angesicht zu Angesicht mit der Ewigkeit wiederfanden, waren Sie überhaupt nicht bereit, zu sterben oder Gott gegenüberzutreten. Darf ich Sie fragen: Über welche Art von Themen predigt Ihr Pfarrer jeden Sonntag?“
„Nun“, antwortete sie, „er predigt gewöhnlich über das christliche Leben und das Wachsen in der Gnade.“ „Aber“, erwiderte ich, „es war völlig sinnlos, Ihnen über das christliche Leben und das Wachsen in der Gnade zu predigen, denn Sie waren nie wiedergeboren, und deshalb war es für Sie völlig unmöglich, das christliche Leben zu führen oder in der Gnade zu wachsen. Es ist für ein Baby unmöglich, mit dem Erwachsenwerden zu beginnen, bevor es überhaupt geboren wurde.“
„Ja“, antwortete sie, „ich weiß jetzt, dass das wahr ist. Ich werde mit meinem Pfarrer darüber sprechen.“ Als ich Frau H. in der nächsten Woche wiedersah, fragte ich: „Nun, haben Sie mit Ihrem Pfarrer gesprochen?“ „Ja, das habe ich“, antwortete sie. „Und worüber hat er letzten Sonntag gepredigt?“ fragte ich.
„Er hat gepredigt, dass das Wichtigste ist, dass man weiß, dass man errettet ist.“
Oh! Wenn diese Worte doch nur irgendwie jeder Person eingeprägt werden könnten, die jede Kirche besucht, die sich zum christlichen Glauben bekennt: „Das Wichtigste ist, dass man weiß, dass man errettet ist.“
GEBET
Himmlischer Vater,
ich danke Dir, dass ich die Gewissheit habe, dass ich errettet bin, weil ich Dich, Herr Jesus, kennengelernt und Dich als meinen Herrn und Retter angenommen habe! Ich bitte Dich, dass Du mir hilfst, ein Zeuge der Wahrheit des Evangeliums zu sein, damit auch viele in meinem Umfeld diese ewige Gewissheit erfahren!
Amen.