Gestern haben wir mit dem Beispiel des Glaubens von Abraham abgeschlossen, der über die Erfahrung der Sinne hinausging. Abraham wartete nicht bis er Beweise in seiner physischen Wahrnehmung sah, bevor er Gottes Aussage als wahr akzeptierte. Im Gegenteil, er akzeptierte Gottes Aussage zuerst als wahr und später wurde seine physische Erfahrung mit dem in Übereinstimmung gebracht, was Gott gesagt hatte.
Im nächsten Vers sagt Paulus folgendes über Abraham: „Wo keine Hoffnung war, hat er auf Hoffnung hin geglaubt …“ (Röm 4,19; LU).
Diese Formulierung „auf Hoffnung hin geglaubt“ sagt uns, dass Abraham zu diesem Zeitpunkt sowohl Glauben als auch Hoffnung hatte – Hoffnung in Bezug auf die Zukunft und Glauben in der Gegenwart – und dass seine Hoffnung in Bezug auf die Zukunft das Ergebnis seines Glaubens in der Gegenwart war.
„Er [Abraham] zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben … indem er Gott die Ehre gab und völlig überzeugt war, dass er [Gott] das, was er [Gott] verheißen hat, auch zu tun vermag.“ (Röm 4,20-21)
Dies zeigt deutlich das Ziel, auf das Abrahams Glaube gerichtet war: Die Verheißung Gottes. Der Glaube stützt sich also auf die Verheißungen und Aussagen des Wortes Gottes und nimmt das Zeugnis der Sinne nur insofern an, als sie mit den Aussagen des Wortes Gottes übereinstimmen.
Etwas früher in Römer 4 nennt Paulus Abraham „den Vater aller Gläubigen“ (siehe Vers 11), und im nächsten Vers spricht er von denen, „die auch wandeln in den Fußstapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte“ (V. 12).
Das zeigt, dass der biblische Glaube darin besteht, wie Abraham zu handeln und den Schritten seines Glaubens zu folgen. Bei der Analyse der Natur von Abrahams Glauben haben wir gesehen, dass es drei aufeinanderfolgende Schritte oder Etappen gab.
- Abraham akzeptierte die Verheißungen Gottes von dem Moment an, als sie ausgesprochen wurden, als wahr.
- Abraham weigerte sich, die physischen Zeichen seiner Sinne anzunehmen, solange sie nicht mit der Aussage Gottes übereinstimmten.
- Weil Abraham an dem festhielt, was Gott versprochen hatte, wurden seine körperliche Erfahrung und das Zeugnis seiner Sinne mit der Aussage Gottes in Einklang gebracht.
So wurde das, was er zuerst im nackten Glauben entgegen dem Zeugnis seiner Sinne angenommen hatte, in seiner eigenen körperlichen Erfahrung Wirklichkeit, bestätigt durch das Zeugnis seiner Sinne.
GEBET
Herr,
danke, dass Du auch mir hilfst, nicht wie Abraham zu betrachten, was ich sehe, sondern im Glauben an Deinen Verheißungen festzuhalten, bis ich es in meiner Erfahrung Wirklichkeit werden sehe. Ich preise Deinen Namen, denn Du bist größer, Herr!
Amen!