7. März: Sehen kommt nach dem Glauben, nicht davor



Wenden wir uns nun wieder der Definition des Glaubens in Hebräer 11,1 zu und beachten wir eine weitere wichtige Tatsache über den Glauben.

Der Glaube ist „eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht“, oder ein sicherer Beweis von Dingen, die man nicht sieht. Das zeigt, dass der Glaube mit Dingen zu tun hat, die man nicht sieht.

Der Glaube beruht nicht auf den Beweisen unserer physischen Sinne, sondern auf den ewigen, unsichtbaren Wahrheiten und Realitäten, die durch Gottes Wort offenbart werden. Paulus bringt diesen Gegensatz zwischen den Objekten des Glaubens und den Objekten der Sinneswahrnehmung zum Ausdruck, wenn er sagt: „Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen“ (2 Kor 5,7).

Der Glaube wird hier dem Sehen gegenübergestellt. Das Sehen, zusammen mit den anderen physischen Sinnen, bezieht sich auf die Objekte der physischen Welt. Der Glaube bezieht sich auf die Wahrheiten, die in Gottes Wort offenbart werden. Unsere Sinne befassen sich mit Dingen, die materiell, vorübergehend und veränderlich sind. Der Glaube befasst sich mit den offenbarten Wahrheiten Gottes, die unsichtbar, ewig und unveränderlich sind.

Wenn wir fleischlich gesinnt sind, können wir nur das akzeptieren, was unsere Sinne uns offenbaren. Wenn wir aber geistlich gesinnt sind, macht unser Glaube die Wahrheiten von Gottes Wort realer als alles, was unsere Sinne uns offenbaren mögen. Wir gründen unseren Glauben nicht auf das, was wir sehen oder erleben; wir gründen unseren Glauben auf Gottes Wort. Danach ist das, was wir sehen oder erleben, das Ergebnis dessen, was wir bereits geglaubt haben. In der geistlichen Erfahrung kommt das Sehen nach dem Glauben, nicht davor.

David sagt:

„Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen.“ (Ps 27,13; LU)

David hat nicht erst gesehen und dann geglaubt. Er glaubte zuerst, und dann sah er. Beachten Sie auch, dass die Erfahrung, die der Glaube bei ihm bewirkte, nicht nur etwas nach dem Tod, im Jenseits, war, sondern hier und jetzt, im Land der Lebenden.

Die gleiche Lektion wird in dem Gespräch zwischen Jesus und Martha vor dem Grab des Lazarus deutlich.

„Jesus spricht: Hebt den Stein weg! Martha, die Schwester des Verstorbenen, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist schon vier Tage hier! Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?“ (Joh 11,39-40)

Hier macht Jesus deutlich, dass der Glaube darin besteht, erst zu glauben und dann zu sehen – nicht umgekehrt. Die meisten fleischlich gesinnten Menschen verdrehen diese Rangfolge. Sie sagen: „Ich glaube nur an das, was ich sehen kann.“ Aber das ist falsch. Wenn wir eine Sache tatsächlich sehen, brauchen wir dafür keinen Glauben. Es ist, wenn wir nicht sehen können, dass wir Glauben ausüben müssen.

GEBET

Herr,

wie wunderbar ist es, in Deiner „Schule“ des Glaubens gehen zu dürfen. Hilf mir in meinem Leben, mich nicht auf das zu verlassen, was ich sehen kann, sondern auf das, was ich glaube. Danke, dass Du mich lehrst, in der geistlichen Wirklichkeit zu leben und zu sehen und meine Augen nicht primär auf die irdischen Dinge zu richten.

Amen!