11. Mai: Wir erklären uns als tot für die Sünde, aber lebendig für Gott



Damit der Gläubige in diesen vollen Zweck des Sühnopfers Christi eintreten kann, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein. Diese beiden Bedingungen werden von Paulus, in ihrer schlüssigen Reihenfolge, in Römer 6 genannt.

„Wir wissen ja dieses, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, sodass wir der Sünde nicht mehr dienen.“ (Röm 6,6)

Dass unser alter Mensch mit Christus gekreuzigt wurde, war ein bestimmtes, historisches Ereignis, das zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit stattfand.

„Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn!“ (Röm 6,11)

Hier weisen die einleitenden Worte „also auch ihr“ auf die Übereinstimmung zwischen der Erfahrung Christi und der Erfahrung des Gläubigen hin. Es bedeutet: „Wie Christus gestorben ist, so betrachtet euch als mit Ihm gestorben.“ Kurz gesagt: „Der Tod Christi war euer Tod.“

Hier sind also die beiden Bedingungen, um der Sünde tot zu sein und der Gerechtigkeit und Gott zu leben: 1) Erkennen, 2) Bekennen. Erstens: Wir müssen wissen, was Gottes Wort über den zentralen Zweck des Todes Christi lehrt. Zweitens müssen wir Gottes Wort in unserem eigenen besonderen Fall für wahr halten; wir müssen diese Wahrheit des Wortes Gottes durch den Glauben auf unseren eigenen Zustand anwenden. Die Erfahrung kann nur dann die unsere sein, wenn und solange wir auf diese Weise wissen und für wahr halten, was Gottes Wort über den Zweck des Sühnopfers Christi lehrt.

Über diesen zentralen Zweck des Sühnopfers Christi – „damit wir, den Sünden gestorben, der Gerechtigkeit leben“ – können wir zwei Aussagen machen, die kaum angefochten werden können: 1) Es gibt im ganzen Neuen Testament keine Wahrheit von größerer praktischer Bedeutung. 2) Es gibt keine Wahrheit, über die unter bekennenden Christen größere Unwissenheit, Gleichgültigkeit oder Unglaube herrscht.

Die Wurzel dieses miserablen Zustands liegt in dem Wort „Unwissenheit“. Mit gutem Grund können wir auf diese Situation die Worte des Herrn in Hosea 4,6 anwenden: „Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis.“

Die von Paulus genannte Hauptvoraussetzung, um in den zentralen Zweck des Sühnopfers Christi einzutreten, ist „dies zu wissen.“ Wenn das Volk Gottes diese Wahrheit nicht kennt, kann es sie nicht glauben; wenn es sie nicht glaubt, kann es sie nicht erfahren. Deshalb ist es das erste große Bedürfnis, diese Wahrheit vor die Gemeinde zu bringen und sie ständig auf klarste und nachdrücklichste Weise darin zu lehren.

GEBET

Vater, 

danke, dass Du mir Tag für Tag mehr von der Wahrheit offenbarst, dass mein alter Mensch mit Christus gekreuzigt wurde und dass ich für Sünde und Krankheit in Ihm tot bin. Und wo ich das in meinem täglichen Leben noch nicht erlebe, bekenne ich, dass nicht mehr mein „alter Mensch“ lebt, sondern Dein Leben in mir ist! 

Amen!