22. September: Die Ernennung der Ältesten



Ein Bericht über die Ernennung von Ältesten findet sich in der Apostelgeschichte:

 „Und nachdem sie [Paulus und Barnabas] in dieser Stadt das Evangelium verkündigt und eine schöne Zahl Jünger gewonnen hatten, kehrten sie wieder nach Lystra und Ikonium und Antiochia zurück; dabei stärkten sie die Seelen der Jünger und ermahnten sie, unbeirrt im Glauben zu bleiben, und [sagten ihnen,] dass wir durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen müssen. Nachdem sie ihnen aber in jeder Gemeinde Älteste bestimmt hatten, befahlen sie sie unter Gebet und Fasten dem Herrn an, an den sie gläubig geworden waren.“ (Apg 14,21-23)

Verschiedene Merkmale dieses Berichts sind von Bedeutung. Erstens wurde die Einsetzung von Ältesten, wie auch die Aussendung von Aposteln, von gemeinsamem Gebet und Fasten begleitet. Die neutestamentliche Kirche verstand eindeutig, dass dies der biblische Weg war, um bei allen wichtigen Entscheidungen die Führung Gottes zu erhalten.

Zweitens werden die Menschen, zu denen Paulus und Barnabas an dieser Stelle zurückkehrten, zunächst nur als Jünger bezeichnet. Nach der Einsetzung von Ältesten werden sie jedoch als Gemeinde bezeichnet. Es ist die Einsetzung von Ältesten, die den Übergang von einer Gruppe einzelner Jünger zu einer körperlichen Einheit, der Kirche, markiert.

Drittens war die Ernennung von Ältesten Aufgabe der Apostel als Vertreter der Autorität Gottes. Dabei verließen sie sich jedoch nicht auf ihr eigenes Urteilsvermögen, sondern waren Werkzeuge des Heiligen Geistes. Paulus wendet sich an die Ältesten der Gemeinde in Ephesus:

„So habt nun acht...die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat.“ (Apg 20,28)

Nach dem göttlichen Muster sollten alle Ämter in der Kirche vom Heiligen Geist ausgehen.

In Apostelgeschichte 14,21-23 wird das Handauflegen nicht ausdrücklich erwähnt. Die Schrift liefert jedoch zwei starke Gründe für die Annahme, dass Paulus und Barnabas tatsächlich die Hände auf diejenigen legten, die sie zu Ältesten ernannten.

Erstens entsprach diese Ernennung genau den beiden Hauptzwecken, für die die Handauflegung in der gesamten Heiligen Schrift verwendet wird. Durch die Handauflegung bestätigten und sonderten die Apostel die gewählten Leiter der örtlichen Gemeinde aus. Gleichzeitig übertrugen sie ihnen die Weisheit und Autorität, die sie für ihre Aufgabe benötigen würden.

Zweitens gibt Paulus in 1. Timotheus 5,17-22 Timotheus eine Reihe von Anweisungen, wie er sich gegenüber den örtlichen Ältesten verhalten soll. Er schließt mit den Worten: „Die Hände lege niemand schnell auf.“ Obwohl diese Warnung für jede der verschiedenen Verwendungen des Handauflegens gilt, scheint es wahrscheinlich, dass Paulus sich hier in erster Linie auf diesen Befehl als Mittel zur Ordination von Ältesten bezieht.

GEBET

Herr, 

wir danken Dir, dass die Anweisungen Deines Wortes für die Kirche so klar sind. Hilf unseren Leitern und Ältesten in den Ortsgemeinden, Deine Anweisungen zu entdecken und rüste uns als Kirche für ein gottgefälliges Leben aus, in Deinem Namen, Herr Jesus. 

Amen!