Letzte Woche haben wir die Rolle der Handauflegung bei der Ausübung der Geistesgaben besprochen. Der nächste Zweck der Handauflegung ist mit der Aussendung von Aposteln aus einer Ortsgemeinde verbunden.
Die Ortsgemeinde in Antiochia in Syrien ist dafür das klarste Beispiel.
„Und in Antiochia waren in der dortigen Gemeinde einige Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manahen, der mit dem Vierfürsten Herodes erzogen worden war, und Saulus. Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe! Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen. Diese nun, ausgesandt vom Heiligen Geist, zogen hinab nach Seleucia und fuhren von dort mit dem Schiff nach Zypern.“ (Apg 13,1-4)
Dieser Abschnitt enthält viele Informationen über die Art und Weise, wie eine Ortsgemeinde nach dem Neuen Testament ihre Angelegenheiten regeln sollte.
Zunächst einmal stellen wir fest, dass in dieser Gemeinde in Antiochia zwei eindeutige geistliche Ämter vorhanden waren und von der Gemeinde anerkannt wurden: das Amt des Propheten und das des Lehrers. Innerhalb der Gemeinde wurden fünf Männer anerkannt und namentlich erwähnt, die diese Ämter ausübten.
Zweitens stellen wir fest, dass diese Leiter in der Gemeinde nicht nur beteten, sondern auch fasteten. Außerdem fasteten sie nicht nur privat als Einzelpersonen, sondern auch gemeinsam in einer Gruppe.
Dies steht im Einklang mit den prophetischen Ermahnungen des Joel für die letzten Tage.
„Heiligt ein Fasten, beruft eine allgemeine Versammlung, versammelt die Ältesten, alle Bewohner des Landes, zum Haus des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN!“ (Joel 1,14)
„Stoßt in das Horn in Zion, heiligt ein Fasten, beruft eine allgemeine Versammlung!“ (Joel 2,15)
Nach diesen Ermahnungen zum gemeinsamen Fasten des Gottesvolkes folgt die Verheißung der Ausgießung des Heiligen Geistes.
„Und nach diesem wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch.“ (Joel 3,1)
Da die Verheißung der Ausgießung des Heiligen Geistes für uns in diesen Tagen gilt, ist es nur logisch, anzuerkennen, dass die Ermahnungen zum vereinten Fasten in derselben Prophezeiung von Joel auch für uns gelten. Es wäre unlogisch, die Ermahnungen zum Fasten auf ein vergangenes oder zukünftiges Zeitalter zu beziehen, während man die eigentliche Ausgießung des Heiligen Geistes der Gegenwart vorbehält. Tatsächlich macht der gesamte Kontext der Prophezeiung Joels deutlich, dass Zeiten des gemeinsamen Fastens und Betens eine der wichtigsten Vorbereitungen sind, die das Volk Gottes treffen sollte, wenn es in die Fülle der Ausgießung des Heiligen Geistes auf alles Fleisch eintreten will, wie sie von Gott für diese letzten Tage verheißen wurde.
Die Prophezeiung von Joel legt besonderes Gewicht auf die Leiter des Volkes Gottes. In Joel 1,14 ist von „den Ältesten“ die Rede, in Joel 2,17 von „den Priestern, den Dienern des Herrn“. Die geistlichen Führer des Volkes Gottes sind also aufgerufen, in dieser Frage des Fastens ein öffentliches Beispiel zu geben.
GEBET
Herr,
ich danke Dir, dass das Fasten, sowohl das individuelle als auch das „gemeinsame“, in Deinem Wort so deutlich beschrieben und ermutigt wird. Bitte gib mir die Kraft, dieses wichtige Werkzeug und die Waffe des geistlichen Kampfes im Gebet für meine Familie, Verwandten und Freunde einzusetzen.
Amen!