Der nächste Hauptzweck der Handauflegung, wie sie im Neuen Testament praktiziert wird, besteht darin, denjenigen zu helfen, die die Taufe im Heiligen Geist suchen. Um die Rolle, die die Handauflegung dabei spielt, richtig einschätzen zu können, ist es notwendig, kurz alle Berichte in der Apostelgeschichte darüber zu betrachten, wie Menschen die Taufe im Heiligen Geist empfangen haben. Es gibt insgesamt fünf solcher Berichte.
- Die ersten Jünger im Obergemach in Jerusalem am Pfingsttag (siehe Apg 2,1-4).
- Die Neubekehrten in Samaria (siehe Apg 8,14-20).
- Saulus von Tarsus, der spätere Apostel Paulus, in der Stadt Damaskus (siehe Apg 9,17).
- Kornelius und sein Haus (siehe Apg 10,44-46).
- Die Jünger in Ephesus, denen Paulus predigte und diente (siehe Apg 19,1-6).
In drei dieser Fälle erhielten diese Personen die Taufe im Heiligen Geist, indem ihnen von anderen Gläubigen die Hände aufgelegt wurden.
In Samaria legten die Apostel Petrus und Johannes den Neubekehrten die Hände auf und beteten für sie.
„… dass durch die Handauflegung der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde …“ (Apg 8,18)
In Damaskus legte der Jünger Ananias dem Saulus von Tarsus die Hände auf, damit er sein Augenlicht wiedererlangte und auch mit dem Heiligen Geist erfüllt werde. In diesem Fall wurden Saulus sowohl die körperliche Heilung als auch die Taufe im Heiligen Geist von Ananias durch eine einzige Handauflegung zuteil.
In Ephesus empfingen die Jünger, denen Paulus diente, den Heiligen Geist erst, nachdem Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte.
Wenn wir diese Fakten nun in Prozentzahlen zusammenfassen, können wir sagen, dass in mehr als 50 Prozent der Fälle in der Apostelgeschichte, in denen Menschen die Taufe im Heiligen Geist empfingen, dies durch das Auflegen der Hände durch andere Gläubige geschah.
Sicherlich ist dies nicht die einzige Art und Weise, in der Menschen die Taufe im Heiligen Geist empfangen können. Im Obergemach in Jerusalem und im Haus des Kornelius empfingen die Anwesenden die Taufe im Heiligen Geist direkt, ohne dass ihnen jemand die Hände aufgelegt hätte.
Auf der Grundlage aller betrachteten Fälle können wir jedoch sagen, dass es sowohl normal als auch biblisch ist, dass diejenigen, die die Taufe im Heiligen Geist suchen, von anderen Gläubigen durch Handauflegung diese dann auch erhalten.
Manchmal wird behauptet, dass nur die Apostel oder besondere Amtsträger der Kirche in der Lage waren, diesen Dienst des Handauflegens auf andere Gläubige auszuüben, damit sie mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Dies wird jedoch von der Heiligen Schrift nicht bestätigt. Ananias, der Saulus von Tarsus in Damaskus zu diesem Zweck die Hände auflegte, wird lediglich als „ein Jünger“ beschrieben (Apg 9,10). Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er ein besonderes Amt oder eine besondere Stellung in der Kirche innehatte. Dennoch wurde er von Gott selbst angewiesen, demjenigen die Hände aufzulegen, der dazu bestimmt war, der große Apostel für die Heiden zu werden.
Dies steht im Einklang mit dem, was Jesus sagt.
„Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen … sie werden in neuen Sprachen reden … Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.“ (Mk 16,17-18)
Hier verbindet Jesus die beiden übernatürlichen Zeichen des Sprechens in neuen (oder anderen) Zungen und des Handauflegens auf Kranke zur Heilung eng miteinander, und Er sagt, dass diese beiden Zeichen dem Zeugnis derer, die glauben, folgen (oder sie begleiten) werden. Das heißt, die Ausübung dieser übernatürlichen Zeichen ist nicht auf eine besondere Klasse von Gläubigen, wie Apostel oder Bischöfe oder Evangelisten oder Pastoren, beschränkt, sondern steht allen Gläubigen offen. So wie die Heilige Schrift allen Gläubigen den Dienst des Handauflegens auf Kranke zur Heilung offen lässt, so lässt die Heilige Schrift auch allen Gläubigen den Dienst des Handauflegens auf andere Gläubige offen, damit sie den Heiligen Geist empfangen.
GEBET
Herr Jesus,
wir danken Dir für das Vorrecht, dass wir – die wir an Dein vollbrachtes Werk am Kreuz glauben – Deine Mitarbeiter sein dürfen und darüber hinaus durch das Wirken Deines Heiligen Geistes ausgerüstet sind, Menschen die Hände aufzulegen, um sie in ihrer geistlichen Berufung zu stärken und auszurüsten, aber auch um zu heilen.
Amen!