Das Wort Gottes: Deine unerschöpfliche Quelle (Teil 1)



Jesus verwendet zwei Begriffe, die für uns alle eine Ermutigung sind. Er zitiert aus dem Buch der Psalmen und sagt: „…wenn er die Götter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah – und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden...“

In diesem einen Vers aus Johannes 10,35 verwendet Jesus zwei Begriffe für die Bibel, die seither bei den meisten Christen gebräuchlich sind: „das Wort Gottes“ und „die Schrift“. Die beiden Begriffe sind nicht deckungsgleich. Wenn Jesus die Bibel „das Wort Gottes“ nennt, meint er damit, dass sie von Gott stammt. Das bedeutet, sie ist eine Botschaft, die direkt von Gott kommt. Sie kam über viele verschiedene Kanäle zu uns; sie wurde von vielen verschiedenen Autoren geschrieben, aber die Quelle von allem in der Bibel, die letztendliche Quelle, ist Gott. Die Bibel ist Gottes Wort. Sie ist Gottes Botschaft. Sie enthält, was er uns wissen lassen will.

Doch das Wort „Schrift“ meint wörtlich „das, was geschrieben ist“ und das ist eine Einschränkung, denn Gott hat viele, viele Worte gesprochen, die nicht in der Bibel stehen. Aber in der Bibel sind jene Worte, die Gottes Entscheidung zufolge zu unserem Nutzen schriftlich aufgezeichnet wurden. Wir dürfen nie vergessen, dass alles, was in der Bibel steht, zum Nutzen der Menschen niedergeschrieben wurde. Es enthält alles, was wir wissen müssen, um den besten Weg im Leben gehen zu können und eine sichere Reise mit Gott durch diese Welt, hinein in die Ewigkeit, unternehmen zu können.

Ich möchte im Folgenden einige Aspekte dessen beleuchten, was das Wort Gottes tut, was es bewirkt. Ich werde mich nicht zu ausführlich mit den einzelnen Aspekten beschäftigen, weil das zu lange dauern würde. Ich möchte euer Denken anregen, damit ihr begreifen könnt, was uns Gott alles durch sein Wort zur Verfügung gestellt hat.

Meine persönliche Erfahrung

Für mich ist das aufgrund dessen, wo ich herkomme, absolute Realität. Ich hatte eine so genannte „Fellowship“ in antiker und moderner Philosophie am King’s College in Cambridge inne. Ich war also von Berufs wegen Philosoph. Ich war Philosoph, weil ich nach einer Lösung für die Probleme des Lebens suchte. Ich wollte wirklich den Sinn und Zweck des Lebens herausfinden. Ich weiß nicht genau warum, aber ich denke, ich wurde schon mit dieser Frage in meinem Inneren geboren: „Was ist der Sinn des Lebens?“ Noch bevor ich ein Teenager war, suchte ich bereits nach einer Antwort auf diese Frage.

Zehn Jahre lang ging ich in Großbritannien regelmäßig zur Kirche, weil es in den Schulen, die ich besuchte, Pflicht war, zur Kirche zu gehen. Mich beeindruckte, was ich aus der Bibel hörte, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass das Christentum, wie ich es erlebt hatte, eine Antwort bietet. Später dann, als ich auf die Universität Cambridge ging und nicht mehr jeden Tag in die Kirche gehen musste, beschloss ich, dass ich in meiner Kindheit oft genug in die Kirche gegangen war, und freute mich darüber, dass das nun vorbei war. Ich wollte irgendwo anders nach dem Sinn des Lebens suchen. Und der für mich natürliche Ort, wo ich danach suchen wollte, war die Philosophie. Ich wurde erst Forschungsstudent und später schließlich Professor für Philosophie.

Ich hatte eine sehr erfolgreiche akademische Karriere, aber die Antwort hatte ich nicht gefunden. Dann begann der Zweite Weltkrieg und mir wurde bewusst, dass ich in die britische Armee eingezogen werden würde, und wer konnte voraussagen, wo ich dann landen würde. In der Armee kann man nicht viel Gepäck mit sich herumtragen. Alles, was man hat, muss man in einem langen, runden schwarzen Seesack unterbringen. Ich hatte also ein Riesenproblem, das die meisten anderen Soldaten nicht hatten. Aber ich hatte das Problem, was ich zum Lesen mitnehmen solle. Ich beschloss schließlich, dass es ja ein Buch auf der Welt gibt, das öfter gelesen wird und größeren Einfluss auf die Menschheitsgeschichte gehabt hat als jedes andere, ein Buch, das irgendwie ein philosophisches Buch ist. Ich sagte mir: „Du weißt nicht viel darüber, was in diesem Buch steht.“ Wisst ihr, an welches Buch ich dabei dachte? Die Bibel. Und meine Einschätzung war absolut korrekt. Die Bibel ist ohne jede Frage das einflussreichste Buch in der Menschheitsgeschichte. Ich bezweifle, ob sich jemand, der im Grunde nichts über die Bibel weiß, überhaupt selbst als „gebildeten Menschen“ bezeichnen kann.

Also kaufte ich mir damals eine schöne neue schwarze Bibel. Ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass eine Bibel überhaupt eine andere Farbe haben könnte als schwarz. Mein Bild, das ich von der Religion hatte, war im Grunde schwarz. Ich fragte mich, wie man die Bibel wohl liest, und dachte mir: Man fängt ganz einfach vorne an und liest sie bis zum Ende durch. Also fing ich an meinem ersten Abend in der Armee in 1. Mose 1,1 zu lesen an. Es herrschte eine Unruhe darüber auf der Stube. Da waren noch 24 andere neue Rekruten und als sie sahen, dass ich in der Bibel las, fingen sie alle zu tuscheln an. Es war ihnen wirklich peinlich.

Das Problem war Folgendes: Als ich nicht in der Bibel las, lebte ich nicht einmal ansatzweise so wie Leute, die regelmäßig in der Bibel lesen! Ganz im Gegenteil, aber ich werde jetzt nicht meine zahlreichen Sünden schildern, aber sie waren ziemlich offensichtlich.

Da war ich also: Ich las in der Bibel, führte ein ziemlich gottloses Leben, und die Bibel war das erste Buch, das mir begegnet war, mit dem ich überhaupt nichts anfangen konnte. Ich hatte alle möglichen Autoren gelesen – griechische, lateinische, russische, französische – und hatte mir immer ein Urteil bilden können und konnte sagen: Der Autor meint dies und das, hier irrt er sich, hier hat er Recht. Aber bei der Bibel hatte ich wirklich überhaupt keine Ahnung, was das alles sollte. Ich wusste nicht, wie ich sie einordnen sollte. War sie Dichtung? War sie Geschichtsschreibung? War sie Mythologie? War sie Philosophie? Sie schien in keine dieser Kategorien zu passen.

Nach etwa neun Monaten offenbarte sich mir der Autor der Bibel in wunderbarer Weise. Ich war auf der Stube und es war ungefähr Mitternacht. Der Herr Jesus Christus offenbarte sich mir in einer Art und Weise, dass ich seit jener Nacht bis auf den heutigen Tag an zwei Dingen nie wieder gezweifelt habe. Erstens, dass Jesus Christus lebt, und zweitens, dass die Bibel ein wahres, relevantes und aktuelles Buch ist. Sobald ich Jesus begegnete, ergab die Bibel auf einmal einen Sinn. Es war auch kein langer Kampf. Es geschah sozusagen über Nacht.

Das ist meine persönliche Erfahrung und mein Hintergrund. Das ist der Grund, warum ich die Bibel so sehr schätze. Und in den Jahren, die darauf folgten – es sind fast fünfzig Jahre seit jenem Tag –, hatte ich das Vorrecht, die Bibel zu studieren, Dinge daraus weiterzugeben und Tausende Menschen aus verschiedenen religiösen Hintergründen, Kulturen und ethnischen Gruppen aus der Bibel zu lehren. Und ich habe die Feststellung gemacht, dass die Bibel das einzige Buch ist, das ich kenne, das alle Menschen in allen Nationen und allen Kulturkreisen anspricht. Deshalb schäme ich mich der Bibel nicht. Ich entschuldige mich nie dafür, dass ich der Bibel glaube. Ich glaube, Christen sollten sich für ihren Glauben an die Bibel nicht entschuldigen. Sie sollten sich in intellektueller Weise nicht minderwertig fühlen. Schließlich war ich von meinem Beruf her ein Philosoph und ich hatte alle möglichen Theorien über die Entstehung des Menschen und die Entstehung des Universums studiert, aber ich muss sagen, dass die Bibel meiner Einschätzung nach das logischste Buch ist, das ich je studiert habe. Die Logik der Bibel ist perfekt.

Wenn ihr ein Beispiel für perfekte Logik lesen wollt, dann solltet ihr den Brief an die Römer studieren. Dieser Brief ist meiner Meinung nach ein Meisterwerk. Nie hat ein Mensch etwas geschrieben, das es mit der Logik und Perfektion des Briefs des Paulus an die Römer aufnehmen könnte. Wenn du also ein Student bist oder etwas in der Art, solltest du dich nicht minderwertig fühlen, wenn du sagst, du glaubst an die Bibel. Das ist kein Zeichen von Minderwertigkeit, sondern von gesundem Menschenverstand.

Was die Bibel für uns tut

Kommen wir nun auf unser eigentliches Thema zu sprechen und gehen wir der Frage nach, was die Bibel für uns tut. Zunächst einmal wollen wir uns einige allgemeine Statements über die Schrift ansehen. Es heißt in Psalm 33,6:

„Durch des HERRN Wort ist der Himmel gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.“

Wo hier das Wort „Hauch“ steht, steht im Hebräischen eigentlich das Wort „Geist“. Dahinter steckt das Bild, dass Gottes Geist mit seinem Wort kommt. Als er sein Wort sprach, kam in Verbindung damit sein Geist, so wie wenn ich ein Wort ausspreche, mein Atem mit diesem Wort einhergeht. Damit erfahren wir auch, wie das gesamte geschaffene Universum entstand. Es ist gar nicht kompliziert: Es entstand durch das Wort des Herrn und den Geist seines Mundes. Das sind die beiden Wirkkräfte Gottes in der gesamten Schöpfung. Studiert einmal den Schöpfungsbericht im 1. Buch Mose und ihr werdet sehen, dass der Bericht dem ganz exakt entspricht.

Deshalb ist dies auch ein atemberaubender Gedanke, den ich euch hier nahebringen möchte: Wenn du deine Bibel liest und sie auf dich wirken lässt und sie ihr Werk in dir tun lässt, dann wirkt die gesamte schöpferische Kraft des allmächtigen Gottes in dir, denn Gott gebrauchte nichts anderes als sein Wort und seinen Geist, um das Universum zu erschaffen. Und dasselbe Wort, derselbe Geist, steht uns zur Verfügung, wenn wir die Bibel lesen. Deshalb dürfen wir auch nie einschränken, was die Bibel in unserem Leben tun kann. Geh hinaus, sieh dir die Sterne an, sieh dir die Sonne an, sieh dir das Meer an, sieh dir die Berge an, all die gewaltige schöpferische Kraft, die Gott demonstriert hat, und dann sag zu dir selbst: Dieselben Wirkkräfte, die all diese Dinge geschaffen haben, wirken in mir, wenn ich die Bibel lese.

Im Neuen Testament wollen wir uns noch 1. Thessalonicher 2,13 ansehen. Paulus schreibt hier an die Gemeinde zu Thessalonich, eine junge Gemeinde, die eben erst entstanden war. Er erinnert sich daran, wie gewaltig die Auswirkungen seines Dienstes dort gewesen waren und dankt Gott für die Christen dort. Er sagt zu ihnen:

„Und darum danken auch wir Gott unablässig, dass, als ihr von uns das Wort der Kunde von Gott empfingt, ihr es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das in euch, den Glaubenden, auch wirkt.“

Paulus betont hier, es sei nicht das Resultat menschlicher Weisheit; es sei vielmehr auf das Wort Gottes zurückzuführen, d.h. dass Gott zu uns spricht.

Aber das Wort Gottes kann erst in vollem Maße in uns wirken, wenn wir es im Glauben annehmen. Es erweist sich in denen wirksam, die glauben. Unglaube kann die Wirkung des Wortes Gottes dämpfen. Aber wenn wir unser Herz im Glauben öffnen, wenn wir es glauben, ist es effektiv wirksam. Und ich möchte euch in dieser Lehreinheit einige der Auswirkungen vor Augen führen, die Gottes Wort in euch haben wird, wenn ihr es im Glauben annehmt.

Auswirkungen des Glaubens

Als Nächstes greifen wir einige Aussagen des Autors des Hebräerbriefs auf. Zunächst einmal spricht er über Israel, das Volk Gottes im Alten Testament, und darüber, wie sie auf übernatürliche Art und Weise durch mächtige Zeichen und Wunder aus Ägypten herausgeführt wurden. Aber es lag dann an ihrem Unglauben, dass sie nicht in das Land hineinkamen, das Gott ihnen verheißen hatte. Wir lesen, wie der Autor des Hebräerbriefs dies kommentiert und über Israel sagt (Hebräer 4,2):

„Denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, wie auch jenen; aber das gehörte Wort nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, sich nicht mit dem Glauben verband.“

Sie hörten das Wort Gottes, aber es bewirkte in ihnen nicht das, was Gott eigentlich beabsichtigt hatte. Es brachte nicht die Resultate und den Segen hervor, eben weil es sich nicht „mit dem Glauben verband“. Erst wenn wir das Wort mit dem Glauben verbinden, bewirkt es in uns das, was Gott beabsichtigt. Ich werde euch im weiteren Verlauf dieser Lehreinheit darauf hinweisen, dass ihr Glauben bekommen könnt, wenn ihr keinen habt. Seid also nicht verzagt. Wenn du heute sagst: „Ich würde ja gerne das Wort Gottes im Glauben empfangen können, aber ich weiß nicht, ob ich wirklich Glauben habe“, dann möchte ich dich auf eine der wunderbaren Eigenschaften des Wortes Gottes hinweisen, nämlich dass es Glauben entstehen lässt. Später dazu mehr.

Eine weitere allgemeine Aussage über das Wort Gottes finden wir in Hebräer 4,12:

„Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.“

Was für eine gewaltige Aufzählung darüber, was das Wort Gottes ist und kann. Es ist lebendig und nicht tot. Es ist wirksam. Es ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert oder, wenn man es etwas moderner formulieren möchte, schärfer als das Skalpell eines Chirurgen. Es kann dorthin vordringen, wohin kein Skalpell vordringen kann. Es kann die Gelenke vom Mark trennen. Es ist schärfer als jede Untersuchungsmethode eines Psychiaters. Es kann die Dinge voneinander trennen, die in uns am engsten miteinander verbunden sind, nämlich Geist und Seele.

Dann sagt der Autor, das Wort Gottes sei ein „Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens“. Jemand sagte einmal: „Wenn du die Bibel liest, liest die Bibel dich. Vergiss das nie.“ In gewisser Weise müssen wir mit Ehrfurcht an die Bibel herangehen, weil sie Dinge in uns offenbaren wird, von deren Existenz wir gar nichts wussten. Gott tut so etwas immer aus seiner Barmherzigkeit heraus. Vielleicht haben wir Probleme, die uns davon abhalten, im Leben Erfolg zu haben. Vielleicht ist uns dieses Problem nicht einmal bewusst. Aber wenn du deine Bibel aufschlägst und dich von ihr erforschen lässt, wird dieses Skalpell dorthin gehen, wo kein menschliches Skalpell hinkommen kann, und es wird dir Probleme aufzeigen, von deren Existenz du noch gar nichts gewusst hast.

Hierzu ein Beispiel und ich möchte ganz offen sprechen: Die meisten von uns haben ein Problem mit Stolz, aber viele von uns sind sich ihres eigenen Stolzes gar nicht bewusst. Aber wenn du Zeit mit der Bibel verbringst, wirst du früher oder später diese verborgene Wurzel des Stolzes in deinem Leben entdecken, gegen die etwas unternommen werden muss, bevor Gott all das für dich tun kann, was er für dich tun möchte.

Ich möchte nun auf eine Reihe konkreter Resultate eingehen, die die Bibel erzielt. Ich werde dabei überwiegend Bibelstellen heranziehen, doch in vielen Fällen werde ich auch aus meiner eigenen persönlichen Erfahrung sprechen. Ich predige nur sehr selten graue Theorie. Fast alles, was ich predige, geht auf Dinge zurück, die ich selbst erlebt habe. Und wenn Gott möchte, dass ich einen neuen Bereich der Wahrheit entdecke, stelle ich fest, dass er mich in diesem Zusammenhang in aller Regel bestimmte Erfahrungen machen lässt, d.h. er führt mich in eine Situation hinein, in der ich mit dieser Wahrheit konfrontiert bin. Deshalb sage ich, dass ich euch hier keine graue Theorie vermittle.

Das erste, was ich über die Bibel sagen möchte, ist etwas, das ich bereits angedeutet habe, nämlich: Wenn du keinen Glauben hast, kannst du welchen bekommen. Es gibt hierzu eine Schlüsselstelle, die auch für mein eigenes Leben sehr wichtig ist – Römer 10,17:

„So kommt nun der Glaube durch das Hören und das Hören durch das Wort Gottes“ (wörtl. a. d. Engl.)

Wie kommt der Glaube? Durch das Hören. Was hören? Das Wort Gottes. Ich habe diesen Vers studiert und ich möchte euch sagen, warum er mir so real vor Augen steht.

Nachdem ich dem Herrn begegnet und im Heiligen Geist getauft worden war, wurde ich, der ich immer noch Soldat in der britischen Armee war, in den Nahen Osten versetzt. Ich verbrachte drei Jahre in Wüstengegenden in Nordafrika. Während dieser Zeit wurde ich krank und die Ärzte konnten diese Krankheit nicht heilen. Ich verbrachte ein ganzes Jahr ununterbrochen im Lazarett. Da lag ich im Lazarett auf meinem Bett. Ich kannte Gott. Ich war im Geist getauft worden. Ich las in der Bibel. Aber ich sagte immer wieder zu mir selbst: Ich weiß, dass Gott mich heilen würde, wenn ich Glauben hätte. Doch als Nächstes fügte ich immer wieder hinzu: Aber ich habe keinen Glauben. Und als ich das sagte, ging es mir wie John Bunyan in seinem Buch Pilgerreise zur seligen Ewigkeit. Darin geht er durch den, wie er es nennt, „Sumpf der Verzagtheit“, das lange, tiefe, finstere Tal der Hoffnungslosigkeit. Und für mich gab es keine Möglichkeit, aus diesem Tal wieder herauszukommen; also verbrachte ich Wochen in dieser Stimmung der Depression und Verzweiflung.

Doch dann blitzte ein heller Lichtstrahl in dieser Finsternis auf und dieses Licht kam aus Römer 10,17:

„So kommt nun der Glaube…“

Und als ich das Wort „kommen“ las, sagte ich mir: „Das ist es! Wenn ich keinen Glauben habe, kann ich welchen bekommen, weil er >kommt<.“ Niemand muss Zeit seines Lebens ohne Glauben leben, wenn er die Bedingungen erfüllt. Was sind die Bedingungen? „Der Glaube kommt durch das Hören und das Hören durch das Wort Gottes.“

Ich erkenne darin zwei unterschiedliche Phasen und kann dies auch aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen. Wenn man sich für das Wort Gottes öffnet, wenn man es liest, wenn man darüber nachsinnt und es den ersten Platz in deinem Leben einnimmt, dann entsteht dieses hier genannte „Hören“. „Hören“ ist eine Haltung, in der man sich regelrecht gemeinsam mit Gott „einschließt“ und alle anderen Dinge draußen hält. Wenn man in diesem „Hören“ bleibt, dann kommt der Glaube. Es ist also ein Prozess. Das geschieht nicht auf einen Schlag: Als Erstes ist da das Wort Gottes. Du hörst es. Du schenkst ihm deine ganze Aufmerksamkeit. Du öffnest dein Herz und dein Denken dafür. Du setzt dich ihm aus. So entsteht das Hören und aus diesem Hören heraus entsteht der Glaube.

Wenn du zu den Menschen gehörst, die nur fünf Minuten am Tag in der Bibel lesen, dann wird sich der Glaube in deinem Leben höchstwahrscheinlich nur sehr, sehr langsam entwickeln, weil das nämlich Zeit braucht. Aber es lohnt sich. Ich sage oft zu den Christen in der westlichen Welt: Wenn du wirklich ein geistlicher Gigant werden möchtest, dann musst du nur zwei Dinge in deinem Leben miteinander vertauschen. Tausch sie aus. Ich muss natürlich sagen, dass dies nicht automatisch für jeden gilt. Aber die beiden Dinge, die du miteinander vertauschen musst, sind die Menge an Zeit, die du mit deiner Bibel verbringst, und die Menge an Zeit, die du vor dem Fernseher verbringst. Tausch die beiden einfach aus und du wirst staunen, welche Veränderung sich in deinem Leben einstellen wird. Das gilt wohl nicht für alle von euch, aber insgesamt ist es ein Prozess, der Zeit und Sorgfalt erfordert.

Ich werde euch etwas später erzählen, wie ich aus dem Glauben, der durch das Hören kam, Heilung erlangte, denn wenn ich euch beschreibe, wie ich Heilung erlangte, ist das ein perfektes Beispiel dafür, worum es bei diesem „Hören“ eigentlich geht.

Die nächste Auswirkung des Wortes Gottes, die aus Glauben heraus entsteht, ist der „neue Mensch“. Ich lehre des Öfteren über diese beiden Personen, den neuen und den alten Menschen. Der neue Mensch entsteht in unserem Leben, wenn wir das Wort Gottes im Glauben annehmen und es das Leben Jesu Christi in uns hervorbringt. Der alte Mensch ist das, was wir ohne Gott sind. Der neue Mensch ist also ein Resultat des Wortes Gottes. Er entwickelt sich aus dem Samen des Wortes Gottes heraus.

Sehen wir uns dazu ein paar Schriftstellen an. Jakobus 1,18. Jakobus sagt in Jakobus 1,18 über die Gläubigen in Jesus Christus:

„Nach seinem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir eine Art Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien.“

Wisst ihr, die Wiedergeburt beginnt nicht bei euch, sondern bei Gott. Nach seinem Willen hat er uns hervorgebracht bzw. geboren, durch das Wort der Wahrheit, das wir in unserem Herzen aufnehmen.

In Johannes 1,13 sagt Johannes über Menschen, die wiedergeboren sind, sie seien…

„…nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren…“

Die Wiedergeburt beginnt mit dem Willen Gottes, nicht mit unserem eigenen Willen. Darüber brauchen wir absolute Klarheit. Wir sind gläubig geworden, weil es Gottes Wille war. Wir müssen dann auf Gottes Willen reagieren, aber der erste Schritt, die Initiative, geht von Gott aus. „Nach seinem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren…“

In 1. Petrus 1,23 greift Petrus dieses Thema auf und sagt:

„Ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem, durch das lebendige und bleibende Wort Gottes.“

Der Same, der dieses neue Leben, diese neue Person, diesen neuen Menschen hervorbrachte, ist der Same des Wortes Gottes. Es ist ein unvergänglicher Same. Er verfault nicht. Er ändert sich nie. Er ist nicht den Veränderungen und dem Verfall unterworfen, wie wir es von Samen in der natürlichen Welt kennen. Und die Natur des Samens bestimmt die Natur dessen, was aus ihm hervorgeht. Wenn du einen Apfelkern setzt, bekommst du einen Apfelbaum und keine Orangenstaude. Die Natur des Samens des Wortes Gottes bestimmt das Leben, das daraus hervorkommt. Es ist ein unvergänglicher Same. Welche Art von Leben bringt er hervor? Ein unvergängliches Leben, Leben, das nicht dem Verfall preisgegeben ist. Es ist göttliches Leben, weil der Same göttlich ist.

Etwas später im Neuen Testament, in 1. Johannes 3,9, ist erneut von der Wiedergeburt aus dem Samen des Wortes Gottes die Rede und Johannes sagt in diesem Zusammenhang:

„Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm [Gottes Same bleibt in ihm]; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.“

Ich möchte euch darauf hinweisen, ohne näher ins Detail zu gehen, dass hiermit nicht der wiedergeborene Christ gemeint ist. Ich möchte mich selbst hierfür als Beispiel anführen. Damit trete ich niemand anderem zu nahe. Ich wurde 1941 wiedergeboren. Es war etwas sehr Reales und Kraftvolles und hat Bestand bis auf den heutigen Tag. Aber das heißt nicht, dass ich seit 1941 nie wieder gesündigt habe. Ich wünschte, es wäre so, aber es ist nicht so. Das bedeutet auch nicht, dass ich nicht sündigen kann. Ja, ich bin mir dessen sehr bewusst, dass ich nur dadurch der Sünde fernbleibe, dass ich wache und bete. Aber in mir wurde eine Natur, eine Person, geboren, der neue Mensch, der nicht sündigen kann. Weil er aus einem unvergänglichen Samen geboren ist, ist er eine unvergängliche Person.

Es gibt aber noch eine andere Natur, mit der ich es zu tun habe, die als der „alte Mensch“ bezeichnet wird, also das, was ich war, bevor Christus in mein Leben kam. Der alte Mensch sündigt zwangsläufig; das ist seine ureigenste Natur; er ist von Natur aus ein Rebell. Wenn wir wiedergeborene Christen sind, wird die Natur, die uns kontrolliert, den Ausschlag dafür geben, welches Leben wir führen. Solange der neue Mensch die Kontrolle hat, werden wir ein Leben führen, das nicht sündigt. Aber immer, wenn der alte Mensch zurückkehrt und sich wieder breitmacht und die Kontrolle übernimmt, wird dies unweigerlich zur Sünde führen. Aber wir müssen wissen, dass in uns aus dem Samen des Wortes Gottes eine unvergängliche Natur geboren wurde, eine Natur, die nicht sündigt, eine Natur, die rein und heilig ist – die ureigenste Natur Gottes, die uns durch den Samen des Wortes Gottes zugeteilt wird. Und genau diese Natur macht uns zu Kindern Gottes. Das ist es also, was aus dem Wort Gottes heraus entsteht.

Gehen wir kurz auf die menschliche Ebene und ziehen wir einen Vergleich: Wenn ein kleines Baby geboren wird, braucht es als Erstes eine geeignete Ernährung. Es mag ein sehr gesundes, kleines Baby sein, aber wenn es keine geeignete Ernährung bekommt, wird es immer schwächer werden und letztendlich sterben. Dasselbe gilt für den wiedergeborenen Christen. Sobald du wiedergeboren bist, hast du eine neue Natur in dir, eine neue Person, die nach Nahrung ruft. Und ihr wisst ja, was geschieht, wenn Babys keine Nahrung bekommen, nicht wahr? Sie schreien. Und so ist auch im Inneren des wiedergeborenen Christen etwas, das zu schreien anfängt, wenn es keine Nahrung bekommt.

Das Wunderbare am Wort Gottes ist nicht nur, dass es der Same ist, der das neue Leben hervorbringt, sondern dass es gleichzeitig auch die Nahrung ist, die das neue Leben aufrechterhält. Dazu gibt es sehr klare Aussagen in der Schrift. Gehen wir zurück zum 1. Petrusbrief. Im ersten Kapitel spricht er von der Wiedergeburt aus unvergänglichem Samen. Im 2. Kapitel führt er diesen Gedanken fort. Dieses 2. Kapitel beginnt mit einem „deshalb“ oder „nun“. Und ihr kennt sicher diesen Spruch von mir: Wenn du in der Bibel ein „deshalb“ findest, musst du herausfinden, weshalb da deshalb steht! Dieses „deshalb“ bezieht sich auf die Wiedergeburt. Also: Wenn ihr wiedergeboren seid…

„…legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden, und seid wie neugeborene Kinder, begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch – damit ihr durch sie wachset zur Rettung...“

Was ist demnach die Nahrung für ein neugeborenes Kind Gottes? Es ist die reine bzw. unverfälschte Milch des Wortes Gottes. Und wenn wir wiedergeborene Christen nicht mit dieser Nahrung versorgen, werden sie höchstwahrscheinlich das neue Leben, das sie empfangen haben, wieder verlieren. Sobald du wiedergeboren bist, gibt es für dich nichts dringenderes im Leben als zu lernen, wie man sich regelmäßig mit dem Wort Gottes ernährt.

Und am Anfang bekommst du noch Milch. Man könnte ja auch einem Baby kein Brot geben, geschweige denn Fleisch. Es braucht etwas leicht Verdauliches. Wenn jemand von Neuem geboren wird, sollte man deshalb nicht gleich mit ihm den Propheten Hesekiel oder das Buch Prediger studieren. Es gibt vielleicht Christen, die mit dieser Kost gedeihen könnten, aber wenn ich jemanden betreue, den ich zum Herrn geführt habe, sage ich zu ihm: Das Erste, was du brauchst, ist Nahrung, geeignete Nahrung. Ganz allgemein empfehle ich ihnen dann, drei Bücher des Neuen Testaments hintereinander zu lesen, wobei diese Empfehlung auch abhängig ist von der Kultur und dem Hintergrund der betreffenden Person. Aber allgemein würde ich sagen, dass diese Person das Johannesevangelium, die Apostelgeschichte und dann den Römerbrief lesen soll. Für einige Leute ist das vielleicht zu viel, um es verdauen zu können, aber ganz allgemein halte ich das Johannesevangelium für den geeignetsten Teil des Neuen Testaments für Einsteiger. Früher oder später muss er jedoch weitergehen zur Apostelgeschichte, weil die Apostelgeschichte zeigt, wie die Gemeinde Jesu eigentlich funktionieren soll. Wir müssen zugeben, dass die Gemeinde Jesu in vielen Fällen weit von diesem göttlichen Muster entfernt ist, aber Gott hat dieses Muster nicht geändert. Und dann kommt der Römerbrief und diese Empfehlung gebe ich vielleicht vor allem meines philosophischen Hintergrunds wegen. Aber ich denke, es kommt eine Zeit, in der Christen die pragmatischen Wahrheiten des Römerbriefs verstehen müssen.

Die meisten Bibelkommentatoren sind sich darin einig, dass man den Römerbrief lesen muss, wenn man das Evangelium begreifen möchte. Ich sage nicht, dass das einfach ist, aber es lohnt sich, damit zu beginnen. Ich habe schon viel und lange über den Römerbrief gelehrt und hatte noch nie den Eindruck, ihn ganz ausgelotet zu haben. Jedes Mal, wenn ich mit meiner Lehre über den Römerbrief fertig bin, wünsche ich mir, ich hätte es besser formuliert, oder mir kommt es so vor, als hätte ich eine Menge ausgelassen oder manchmal entdecke ich auch ganz plötzlich Dinge, von denen ich nicht wusste, dass ich sie weiß.

Geeignete Nahrung

Wie dem auch sei: Der neugeborene Baby-Christ braucht die Milch des Wortes Gottes. Wenn jemand wiedergeboren ist und von mir betreut wird, sage ich zu ihm: Als Allererstes brauchst du die Bibel. Lies regelmäßig darin. Lies sie nicht nur am Sonntag, sondern ich empfehle dir, sie jeden Tag am Morgen und am Abend zu lesen. Dadurch wirst du wachsen.

Der zweite Punkt ist, dass du mit deiner Bibellese auch lernen musst, wie man betet. Ich sage immer: Wenn du in der Bibel liest, dann spricht Gott zu dir. Wenn du betest, dann sprichst du zu Gott. Wenn du also Bibellese und Gebet miteinander kombinierst, hast du echte Gemeinschaft mit Gott, d.h. einen beidseitigen Austausch.

Das Dritte, was ich den Leuten sage, ist: Du musst lernen, deinen Glauben zu bekennen. Lass die anderen Leute wissen, dass du an Jesus glaubst. Du musst dich nicht an die Straßenecke stellen und predigen, doch auf diese oder jene Weise wird Gott immer dafür sorgen, dass du Gelegenheiten bekommst, um den Leuten zu erzählen, dass du an Jesus glaubst. Wenn du deinen Glauben nicht bekennst, wird er verwelken. Glaube muss bekannt werden.

Der vierte Punkt ist Gemeinschaft mit anderen Christen. Christen kommen nicht sonderlich gut klar, wenn sie allein unterwegs sind. Sie brauchen einander. Sie müssen an einem Ort sein, wo das Wort Gottes regelmäßig verkündet wird. Sie brauchen Gelegenheiten, gemeinsam mit anderen Christen anzubeten und Gottesdienst zu feiern.

Ich möchte diese vier Dinge kurz wiederholen, weil ich mir sicher bin, dass viele von euch schon das Vorrecht hatten, jemanden zu Christus zu führen. Wenn du es noch nicht gehabt hast, wirst du es noch haben. Ich möchte euch raten, einem neugeborenen Christen die folgenden vier Dinge ans Herz zu legen:

1. Lies die Bibel
2. Bete – also rede mit Gott, nicht mit religiösen Worten, sondern ganz einfach.
3. Bekenne deinen Glauben
4. Suche Gemeinschaft mit anderen Christen.

Aber die Bibellese steht bei mir immer an erster Stelle, denn wenn du die Bibel in einer intelligenten Art und Weise liest, wird sie dich immer zu den anderen Dingen hinführen.

Die nächste Form von Nahrung, die der Mensch braucht – zumindest ist das die generelle Ernährungsweise der Menschen im Nahen Osten –, ist Brot. Die Bibel liefert dir auch Brot. Ich sage „zumindest im Nahen Osten“, weil es in anderen Kulturen möglicherweise nicht Brot ist, sondern etwas, das dem Brot entspricht.

Ihr erinnert euch vielleicht daran, dass Jesus zu Beginn seines Wirkens von Satan versucht wurde, ein Wunder zu wirken und Steine in Brot zu verwandeln. Aber Jesus tat das nicht. Vielmehr gab er Satan folgende Antwort. Matthäus 4,4:

„Es steht geschrieben [im 5. Buch Mose]: ‚Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.‘“

Er möchte damit Folgendes sagen: Was im Natürlichen das Brot ist, ist im Geistlichen das Wort Gottes. Es entspricht dem Brot. Es ist das zentrale Grundelement der Ernährung des Menschen. In vielen Teilen der Welt können sich die Menschen nicht viele andere Dinge leisten, aber normalerweise ist überall dort, wo Brot das Grundnahrungsmittel ist, Brot auch das Allererste, das die Menschen sich besorgen werden.

Jesus spricht hier von „…jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht…“. Es ist eine lebendige Beziehung. Es reicht also nicht, ein Buch zu lesen; es geht vielmehr darum zu hören, wie Gott durch dieses Buch zu dir spricht. Viele von uns könnten bezeugen, dass Gott weiß, was wir hören müssen.

Meine Frau Ruth und ich, wir lesen normalerweise jeden Morgen, noch bevor wir uns mit irgendetwas anderem beschäftigen, in der Bibel. Wir wollen etwas von Gott hören, bevor wir uns mit Menschen beschäftigen. Normalerweise schließen wir auch den Tag dadurch ab, dass wir gemeinsam Bibel lesen. Dabei haben wir schon unzählige Male erlebt, dass uns der spezielle Abschnitt, den wir am Morgen lasen, uns das sagte, was wir für diesen Tag wissen mussten. Es ist wie frisches Brot. Wenn man Brot zu lange aufbewahrt, wird es trocken und schal. Achte darauf, dass das Wort Gottes bei dir nicht trocken und schal wird. Lebe vom frischen Brot, vom Brot, das jeden Tag aus dem Mund Gottes ausgeht.

Dann gibt es noch eine weitere Phase der geistlichen Ernährung, die die Bibel als „feste Speise“ bezeichnet. Wir finden diesen Begriff im Hebräerbrief. Hebräer 5,12-14.

Wir müssen in diesem Zusammenhang verstehen, dass die „Hebräer“ Juden waren, die an Jesus glaubten. Sie hatten zu jener Zeit einen Vorteil gegenüber allen anderen Menschen, weil sie die Schriften des Alten Testaments schon seit vielen Generationen kannten. Sie hatten zu jener Zeit eine Erkenntnis von Gott, die keine andere Nation hatte. Und der Autor des Hebräerbriefs tadelt diese jüdischen Gläubigen und sagt zu ihnen sinngemäß: „Ihr habt den unschätzbaren Vorteil, diese Schriften schon von Kindheit an zu kennen. Ihr solltet in der Lage sein, andere Nationen und andere Menschen zu lehren. Doch in Wirklichkeit ist es so, dass ihr so lax und faul mit dem Wort Gottes umgegangen seid, dass ihr dazu nicht im Stande seid. Ihr seid wie neugeborene Babys. Ihr braucht selbst noch Milch. Ihr habt noch nicht das Stadium erreicht, in dem ihr Brot essen könnt.“

Ich möchte die Passage kurz lesen und sie dann kommentieren. Hebräer 5,12-14:

„Eigentlich müsstet ihr längst in der Lage sein, andere zu unterrichten; stattdessen braucht ihr selbst wieder jemand, der euch die grundlegenden Wahrheiten der Botschaft Gottes lehrt. Ihr habt sozusagen wieder Milch nötig statt fester Nahrung.“ (NGÜ)

Ich fürchte, dass dies eine Beschreibung von Millionen von Christen ist, zumindest in der westlichen Welt, in Ländern wie Großbritannien oder Deutschland oder den USA oder Skandinavien, wo wir schon seit Jahrhunderten die Bibel haben. Wir sind heute in derselben Position wie damals im ersten Jahrhundert die an Jesus gläubigen Juden. Das gilt nicht notwendigerweise für jeden, der heute diese Botschaft hört, aber wir haben die Verantwortung, nicht die ganze Zeit einfach nur von Milch zu leben, ja nicht einmal nur von Brot, sondern weiterzuwachsen und reif zu werden, bis wir soweit sind, dass wir die komplette Nahrung zu uns nehmen können.

Der Autor des Hebräerbriefs fährt fort:

„Denn wem man noch Milch geben muss, der ist unerfahren in dem Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein kleines Kind.“ (LÜ)

Das Level, auf dem du dich im Rahmen deiner geistlichen Entwicklung befindest, hängt nicht davon ab, wie viele Jahre du schon Christ bist, sondern davon, welche Art von Nahrung du verträgst. Vielleicht bist du schon zehn Jahre Christ, aber wenn du immer noch nichts anderes als Milch verträgst, bist du, rein geistlich gesehen, immer noch ein Baby. Dein Problem ist, dass du in der Entwicklung stehengeblieben bist; du bist nicht erwachsen geworden.

Zuletzt erklärt der Autor des Hebräerbriefs, wie wir erwachsen und reif werden können. Vers 14:

„Feste Nahrung hingegen ist für Erwachsene, für reife Menschen also, deren Urteilsfähigkeit aufgrund ihrer Erfahrung so geschult ist, dass sie imstande sind, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.“ (NGÜ)

Wie wird man also erwachsen? Wie wird man ein reifer Mensch? Es ist eine Frage der Übung. Dazu gehört, dass man regelmäßig in der Bibel liest und sie in alltäglichen Situationen anwendet. Denn die Bibel bringt Licht in jede Situation. Wenn du also wirklich in der Bibel lebst und mit einer neuen Situation oder neuen Problemen konfrontiert wirst, dann hast du Erkenntnis – du verstehst, worum es geht und was zu tun ist. Je mehr du weißt, was du in bestimmten Situationen zu tun hast, desto größer wird dein Erfahrungsschatz.

In diesem Zusammenhang muss ich noch etwas über Christen sagen, die in der westlichen Welt leben. Oft könnte ich weinen, wenn ich sehe, wie oft sie sich täuschen lassen. Es gibt einige Beispiele für geistliche Dienste, die aus den Medien bekannt sind, die Gottes Volk ausgenutzt, getäuscht und betrogen haben. Man sollte Gottes Volk nicht in dieser Art und Weise täuschen können, aber das Problem ist eben, dass sie ihre Sinne nicht geschult haben, um zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können. Sie schlucken einfach alles. Wenn der Prediger laut genug ruft und genügend Lärm macht, dann denken sie, das muss von Gott sein. Ich habe nichts dagegen, dass jemand laut ruft. Die Bibel sagt oft, dass wir laut rufen sollen. Aber ich habe festgestellt, dass der Heilige Geist Menschen nicht knechtet. Wenn du dich unter Druck gesetzt fühlst, dann halte inne und prüfe die Situation. Vielleicht ist es gar nicht der Heilige Geist.

Ich weiß nicht, was ihr über Rockmusik denkt, aber mir bereitet sie Schmerzen. Ich möchte nicht, dass meine Sinne in dieser Art und Weise kontinuierlich bombardiert werden. Ich glaube nicht, dass der Heilige Geist in dieser Art und Weise mit uns umgeht. Versteht ihr, was ich meine? Ihr müsst sensibel sein. Ihr müsst eine Sensibilität gegenüber dem Heiligen Geist kultivieren. Je mehr du dich im Wort Gottes bewegst und darin lebst, desto größer wird deine Unterscheidungsfähigkeit werden. Dann werden dich die Leute nicht täuschen und über den Tisch ziehen und ausnutzen können. Es ist absolut wesentlich, dass Christen erwachsen werden. Und erwachsen werden heißt, dass man sich bis zu dem Punkt weiterentwickelt, an dem man feste Speise zu sich nehmen kann.

Machen wir weiter. Die nächste Auswirkung des Wortes Gottes, die ich in diesem Zusammenhang erwähnen möchte, ist, dass sie unser Denken erhellt. Es gibt dazu zahlreiche Bibelstellen; ich möchte nur einen Vers aus Psalm 119 herausgreifen. Jeder Vers dieses längsten aller Psalmen enthält irgendeine Beschreibung des Wortes Gottes. Es heißt in Psalm 119,130 (und diese Worte richten sich an Gott):

„Die Einführung in deine Worte erleuchtet und gibt den Unverständigen Einsicht.“ (Schlachter 2000)

Hier geht es darum, was das Wort Gottes in unserem Denken bewirkt. Es „erleuchtet“ und schenkt Einsicht.

Ich war fünf Jahre lang Rektor eines Colleges zur Ausbildung von Lehrern an afrikanischen Schulen in Kenia. Ich musste mich intensiv mit der Frage beschäftigen, wie man Menschen ausbildet und schult. Ich wies meine Studenten ständig darauf hin, dass man eine Menge Bildung haben und trotzdem ein Narr sein kann. Bildung ist nicht dasselbe wie Weisheit. Ich habe nichts gegen Bildung und Erziehung; das ist wichtig; das ist notwendig. Ich sagte damals immer zu meinen Studenten: Gebildete Narren sind die Auslöser der meisten Probleme auf der Welt. Ich denke, je mehr ihr darüber nachdenkt, desto mehr werdet ihr erkennen, wie wahr das doch ist. Wenn sie nicht gebildet wären, dann wären sie auch nicht im Stande, so viele Schwierigkeiten zu machen.

Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts gab es einen amerikanischen Präsidenten, der einmal über Leute sprach, die stehlen. Er sagte: Wenn jemand ungebildet ist, dann stiehlt er einen einzigen Eisenbahnwaggon. Aber wenn man denselben Menschen bildet und schult, dann wird er am Ende das ganze Eisenbahnnetz stehlen.

Bildung ist also nicht dasselbe wie die im Psalm erwähnte „Erleuchtung“. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, weil ich selbst extrem gebildet war und trotzdem in kompletter Finsternis lebte. Ich wusste nicht, woher ich kam; ich wusste nicht, wohin ich ging; ich wusste nicht, wie man den richtigen Lebensweg findet. Aber wenn es darum ging, Prüfungen zu schreiben und zu bestehen, dann hatte ich Erfolg. Ich war gebildet, aber ich lebte in Finsternis. Das ist der Zustand unzähliger Menschen. Sie sind gebildet und trotzdem Narren. Sie haben eine gute Schulbildung, wissen aber nicht, wie man den richtigen Weg im Leben findet.

Die Erfahrung zeigt, dass genauso viele gebildete Menschen moralische, psychische und physische Probleme bekommen wie ungebildete Menschen. Ein französischer Autor sagte einmal: Es gibt mehr alte Säufer als alte Ärzte, was soviel heißt wie: Bloß weil jemand gebildet ist, heißt das noch lange nicht, dass er ein gutes Leben führen oder echten Erfolg haben wird. Aber das Wort Gottes schenkt echtes Licht. Es zeigt uns, wo wir stehen. Es zeigt uns unsere eigentlichen Probleme. Und es zeigt uns Lösungen.

Im natürlichen Bereich gibt es keinen Ersatz für Licht. Es gibt nichts anderes auf der Welt, was die Funktion von Licht übernehmen könnte. Ich denke auch in diesem Zusammenhang wieder an meine Studenten in Afrika. Ich versuchte, ihnen dies nahezubringen und sagte: „Wenn dieser Hörsaal, in dem wir uns hier befinden, komplett finster wäre, wie würden wir dann die Finsternis wieder loswerden?“ Dann wartete ich kurz und sagte: „Vielleicht sollten wir Türen und Fenster öffnen, damit der Wind die Finsternis hinauswehen kann.“ Daraufhin sagten sie: „Nein.“ Dann meinte ich: „Vielleicht sollte ich euch einige Besen holen lassen, damit wir die Finsternis hinausfegen.“ „Natürlich nicht“, erwiderten sie. „Was tun wir dann, um die Finsternis loszuwerden?“ fragte ich noch einmal. Jemand sagte: „Wir schalten das Licht ein.“ Genau. Das stimmt. Wenn das Licht kommt, kann die Finsternis nicht weiterbestehen. Wenn du dein Herz und dein Denken dem Wort Gottes öffnest, schaltest du das Licht in deinem Inneren an und du wirst erkennen, wer du wirklich bist und was deine eigentlichen Probleme sind.

Ich habe mindestens fünfzehn Jahre lang den eigentlichen Sinn des Lebens gesucht. Aber die Bildung, die ich genossen hatte, konnte mir keine Antwort geben. Aber als das Licht der Bibel in mein Leben kam, fing ich an zu verstehen, was ich wirklich brauchte und was mein Leben bedeutsam und erfolgreich machen würde.

Es heißt in obigem Zitat aus Psalm 119, das Wort Gottes gibt dem Unverständigen Einsicht. Anstelle von „unverständig“ kann man auch „einfach“ sagen. Und obwohl man heute nicht mehr gerne sagt, jemand sei ein „einfacher Mensch“, spricht doch vieles dafür, ein „einfacher Mensch“ zu sein. Sei nicht zu kompliziert. Wenn du sehr kompliziert bist, wirst du nie wirklich wissen, ob du die Lösung gefunden hast oder nicht. Aber wenn du ein einfacher Mensch bist, dann sagst du: „Ich möchte glücklich sein. Ich will Liebe. Ich möchte den besten Weg im Leben gehen.“ Sei nicht zu tiefschürfend. Ich denke da an die Philosophen, die ich studiert habe. Mir schaudert, wenn ich an den deutschen Philosophen Immanuel Kant denke. Er schrieb Sätze, die über zwei Seiten gingen, bis er endlich einen Punkt machte. Die Bibel ist ganz anders. Ist euch das schon einmal aufgefallen? Sie bringt die wichtigsten Dinge in kurzen Sätzen auf den Punkt.

Als ich in Afrika war, wurde ich eingeladen, eine Woche lang jeden Vormittag zu einer afrikanischen Gemeinde zu sprechen. Ich musste mit meinem Auto dorthin fahren. Eines Vormittags beschloss ich, über 1. Petrus 2,24 zu sprechen. Dieser Vers lautet:

[Jesus] der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben.“

Für mich ist das ein ganz elementarer Gedanke, das Kernstück des ganzen Evangeliums. Als ich im Auto zu meinem Predigttermin fuhr, dachte ich: „Die meisten Leute, zu denen ich sprechen werde, sind Analphabeten. Sie können weder lesen noch schreiben. Vielleicht ist diese Botschaft zu tiefschürfend für sie.“ Und der Herr sprach durch den Heiligen Geist zu mir und sagte: „Nimm diesen Vers und zähle, wie viele einsilbige Wörter dieser Vers in der englischen Version hat.“ Das tat ich dann auch. Dieser Vers hat im Englischen 23 Wörter; 19 davon bestehen nur aus einer Silbe, drei haben zwei Silben und eines hat drei Silben. Und dennoch ist es die tiefschürfendste Wahrheit, die man sich denken kann. Versteht ihr? Aber sie ist in ganz einfache Worte gekleidet.

Wenn man zu kompliziert wird, dann weiß man nicht mehr so recht, ob man die Wahrheit sagt oder nicht und man kann sich selbst täuschen. Aber wenn man das Ganze einfach hält, dann weiß man auch, worum es eigentlich geht.

Ich empfehle euch, schlicht und einfach zu sein, wenn ihr zu Gott kommt. Seid ehrlich. Lasst ihn in euer Herz schauen. Erzählt ihm eure eigentlichen Probleme. Vertuscht nichts und lasst euch vom Wort Gottes die Einsicht schenken, die ihr braucht.

Machen wir weiter. Die nächste Wirkung des Wortes Gottes ist etwas, dem ich eigentlich relativ viel Zeit widmen müsste. Aber wir schlagen erstmal Psalm 107 auf. Es geht hier darum, was Gott durch sein Wort in deinem Körper, also im physischen Bereich, bewirkt. Psalm 107,17-20. Ich sage immer: Wenn ich diesen Vers lese, dann sind damit immer die Leute in der anderen Gemeinde gemeint, denn hier ist von den „Toren“, also den „Törichten“ die Rede:

„Die Toren litten wegen ihres sündigen Wandels und um ihrer Ungerechtigkeit willen. Ihre Seele verabscheute alle Nahrung, und sie gelangten bis an die Pforten des Todes.“

Mit anderen Worten: Sie standen an der Schwelle des Todes. Ihnen konnte keine Medizin mehr helfen; es konnte nichts mehr für sie getan werden.

Dann heißt es in Vers 19:

„Da schrieen sie zum Herrn in ihrer Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten.“

Mein Kommentar dazu lautet: Manche Leute warten wirklich bis zum allerletzten Augenblick, bis sie zu beten beginnen. Sie sind absolut am Ende. Sie sind an der Schwelle des Todes. Nichts und niemand kann ihnen helfen. Und dann rufen sie zum Herrn. Aber Gott ist so gnädig, dass er auch solche Leute immer noch hört.

Wir finden seine Reaktion in Vers 20:

„Er sandte sein Wort und machte sie gesund und ließ sie aus ihren Gräbern entkommen.“

Wie erhörte Gott ihren Ruf nach Heilung? Was sandte er Ihnen? Sein Wort. Versteht ihr: Durch sein Wort gab er ihnen Heilung für ihren physischen Körper. Wenn ihr euch Vers 19 und 20 anseht, dann heißt es in diesen beiden Versen, dass Gott sie rettete, heilte und befreite. Das sind die drei großen Akte der Barmherzigkeit Gottes: Er rettet von Sünde, er heilt von Krankheit und er befreit aus der Macht Satans. Wessen bedient er sich dazu? Was sendet er? Er sendet sein Wort, rettet, heilt und befreit.

Einige von euch haben körperliche Probleme. Ihr würdet euch wünschen, dass ich für euch bete. Aber ich möchte euch sagen, dass Gott jetzt schon an euch wirkt. Er sendet sein Wort. Wenn ihr es euch zu Eigen machen könnt, könnt ihr Heilung erlangen, weil das Wort Gottes zu euch gekommen ist.

Wenden wir uns noch einer weiteren großartigen Passage über körperliche Heilung zu. Wir finden sie in Sprüche 4,20-21:

„Mein Sohn, auf meine Worte achte, meinen Reden neige dein Ohr zu! Lass sie nicht aus deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens!“

Gott spricht hier über seine Worte und sein Reden. Dann sagt er in Vers 22:

„Denn Leben sind sie [Gottes Worte und sein Reden] denen, die sie finden, und Heilung für ihr ganzes Fleisch.“

Was ist mit „ihr ganzes Fleisch“ gemeint? Damit ist unser ganzer physischer Leib gemeint. Gott sagt also, seine Worte und sein Reden werden uns Leben sein, wenn wir sie finden, und Heilung für unseren ganzen physischen Leib.

In vielen Bibelausgaben steht als Alternativübersetzung für „Heilung“ das Wort „Medizin“. Gott hat also Medizin oder Heilung für unseren ganzen physischen Leib, unser ganzes Fleisch, zur Verfügung gestellt. Wie? Durch seine Worte und sein Reden.

Das ist die Passage, die mich schließlich nach einem Jahr aus dem Hospital herausbrachte. Nachdem klar geworden war, dass mich die Ärzte nicht heilen konnten, studierte ich die Bibel selbst und machte mir meine Gedanken dazu – weil ich Philosoph war, hatte ich spezielle Probleme. Jedes Mal, wenn ich etwas über Heilung las, sagte ich mir: „Ja, aber da ist nur die Heilung meiner Seele gemeint. Gott interessiert sich eigentlich nicht für meinen Körper.“

Doch als ich schließlich zu Sprüche 4,22 gelangte und dort die Worte „für ihr ganzes Fleisch“ las, sagte ich mir: „Nicht einmal ein Philosoph kann sagen, ‚Fleisch‘ würde ‚Seele‘ oder ‚Geist‘ meinen.“ Also beschloss ich, es so zu nehmen, wie es dasteht. Dann beschloss ich, das Wort als meine Medizin einzunehmen. Ich war damals Sanitätssoldat und wusste, wie man Medizin einnimmt. Ich sagte mir: „Ich werde Gottes Wort als meine Medizin einnehmen.“ Wie nimmt man Medizin? Normalerweise dreimal täglich nach den Mahlzeiten.

Das ist ein Beispiel dafür, wie man schlicht und einfach ist. Versteht ihr? Ich hätte auch clever sein können; dann wäre ich aber krank geblieben. Aber ich war schlicht und einfach und wurde geheilt. Ich sagte mir: „Ich werde nun Gottes Wort dreimal täglich nach den Mahlzeiten als meine Medizin einnehmen.“ Nach jeder Mahlzeit zog ich mich zurück, schlug meine Bibel auf, neigte mein Haupt und sagte: „Gott, du hast gesagt, dass diese deine Worte Heilung bzw. Medizin für mein ganzes Fleisch sein werden. Ich nehme sie jetzt als meine Medizin ein im Namen Jesu.“

Es geschah kein Wunder. Aber ich war damals im Sudan in einem ausgesprochen ungesunden Klima und in diesem ungesunden Klima war es Gottes Wort, das mir vollkommene und dauerhafte Gesundheit brachte.