Durch Buße zum Glauben



"Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen und unterweist uns damit wir die Gottlosigkeit und die weltliche Lüste verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in den jetzigen Zeitlauf in dem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilands Jesus Christus erwarten. Der hat sich selbst für uns gegeben, damit Er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, dass eifrig sei in guten Werken" (Titus 2,11-14).

Und wenn Ihr euch fragt welches Ziel Gott am Ende der Geschichte erreichen will, warum er all das Böse und die Ungerechtigkeit und das Leid schon so lange duldet, dann findet Ihr hier die Antwort: Gott will sich ein Eigentumsvolk zubereiten. Das ist das eigentliche Ziel Gottes in unserer Zeit.

Nun kommen wir zur dritten Lehreinheit unserer Grundlagen-Serie. Der Titel des dritten Teils lautet: „Durch Buße zum Glauben!“

Ich sag‘s euch gleich am Anfang, es gibt keinen andern Weg zum Glauben als durch Buße. Jeder andere Weg, der vorgibt dich dort hin zu bringen, ist ein Irrweg. Ohne Buße kann es keinen echten Glauben geben. Ich möchte kurz wiederholen, was wir bereits gemeinsam gelernt haben. Zunächst einmal das Fundament des christlichen Glaubens, dass personifizierte Fundament ist Jesus Christus. Jeder der ein echter Christ sein will, muss sein Leben auf dieses Fundament bauen. Wir befassten uns mit der Begegnung zwischen Petrus und Jesus, bei der Petrus ausrief: „Du bist der Christus der Sohn des lebendigen Gottes.“ Diese Begegnung zeigt uns exemplarisch auf, was im Leben eines jeden einzelnen von uns ganz individuell geschehen muss. Diese Begegnung besteht aus vier Komponenten.

Erstens: Konfrontation. Jesus und Petrus standen sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Es gab keinen Vermittler, keinen Priester, keinen Dritten der zwischen Ihnen gestanden hätte. 

Zweitens: Die vom Heiligen Geist geschenkte Offenbarung, der ewigen Identität Jesu, nicht als Sohn der Zimmermanns, sondern als Sohn des lebendigen Gottes.

Drittens: Die Anerkennung und Annahme der Offenbarung. Petrus lehnte sie nicht ab, sondern hielt sie fest.

Viertens: Petrus‘ öffentliches Bekenntnis seines Glaubens.

Diese vier Elemente müssen, meines Erachtens, die Grundlage eines erfolgreichen Christenlebens bilden: Konfrontation, Offenbarung, Anerkennung und Bekenntnis.

Anschließend betrachteten wir die sehr wichtige, praktische Frage, wie man auf diesem Fundament aufbaut, sobald man es gelegt hat. Anhand des Gleichnisses Jesu vom weisen und vom törichten Mann, erkannten wir, dass man in erster Linie dadurch auf diesem Fundament aufbaut, indem man die Bibel als das geschriebene Wort Gottes und Jesus als das lebendige Wort Gottes anerkennt und hört und tut was Jesus sagt. Auf dem Fundament aufbauen heißt also, hören und tun was Jesus sagt. Dann befassten wir uns mit der Autorität und Kraft des Wortes Gottes. Ich wies darauf hin, dass sich das Wort „Autorität“ von dem Wort „Autor“ ableitet. Deshalb hängt die Autorität eines Buches von seinem Autor ab. Die Autorität der Bibel hängt von ihrem Autor ab und der Autor ist der Heilige Geist, der Geist Gottes, Gott selbst. Demnach steckt die Autorität Gottes in der Bibel. Anschließend führte ich aus, das Wort habe zwei Erscheinungsformen: Das geschriebene und das personalisierte Wort, beziehungsweise Jesus, das fleischgewordene Wort. Ich stellte eine Verbindung zu deiner persönlichen Beziehung zu Gott her und wiederhole den entscheidenden Punkt: Du liebst Gott genauso viel wie du sein Wort liebst. Du gehorchst Gott genauso viel wie du seinem Wort gehorchst. Wenn du herausfinden willst welchen Stellenwert Gott in deinem Leben hat dann finde heraus welchen Stellenwert die Bibel in deinem Leben hat. Die beiden sind gleich. Die Bibel ist das geschriebene Wort, Jesus ist das personalisierte Wort. Das personalisierte Wort kommt durch das geschriebene Wort in dein Leben.

Heute möchte ich einen Schritt weiter gehen und das lehrmäßige Fundament erörtern. Wir befassten uns bereits mit dem personalisierten Fundament Jesus Christus, doch das Neue Testament offenbart das es auch ein lehrmäßiges Fundament gibt. Millionen von Christen sind sich dieser Offenbarung überhaupt nicht bewusst, obwohl sie klar und deutlich Hebräer 6,1-3 zu entnehmen ist.

Wir wenden uns nun zu Hebräer 6,1-3. Da steht: „Darum wollen wir jetzt lassen, was am Anfang [oder von den Grundlegenden Wahrheiten] über Christus zu lehren ist, und uns zum Vollkommenen wenden; wir wollen nicht abermals den Grund legen mit der Umkehr von den toten Werken, mit dem Glauben an Gott, mit der Lehre vom Taufen, vom Händeauflegen, von der Auferstehung der Toten und vom ewigen Gericht. Das wollen wir tun, wenn Gott es zulässt.“

Hier sind nun zwei Gedanken enthalten die man miteinander verbinden muss. Zunächst einmal ist es absolut entscheidend, das Fundament zu legen. Wenn du noch kein Fundament gelegt hast, kannst du auch nicht ans bauen denken, aber wenn du das Fundament einmal gelegt hast, dann beschäftige dich nicht damit, immer wieder das Fundament zu legen, sondern mach weiter und stell den Bau fertig. Diese beiden Gedanken gehen Hand in Hand. Hier in Hebräer 6,1 ist von dem „Grund“ die Rede. Es geht um das lehrmäßige Fundament des christlichen Glaubens. In der Passage werden sechs Lehren aufgeführt, die ich noch einmal kurz nennen möchte.

  1. Die Buße von toten Werken.
  2. Der Glaube an Gott.
  3. Die Lehre von den Waschungen oder Taufen (in der Mehrzahl).
  4. Die Handauflegung.
  5. Die Auferstehung der Toten.
  6. Das ewige Gericht.

Und mit diesen sechs Lehren, als Leitpfaden, gelangen wir vom Startpunkt des christlichen Glaubens bis hin zu seiner letztendlichen Erfüllung in Ewigkeit. Es ist wichtig zu verstehen, dass der christliche Glaube nicht zeitlich begrenzt ist. Er hört nicht mit diesem Leben oder mit dieser Welt auf. Er trägt uns über diese Welt hinaus, über die Grenzen der Zeit hinweg, hinein in die Ewigkeit. Ich befürchte, dass heutzutage viele, viele Christen so gut wie gar keinen Blick für die Ewigkeit haben. Sie handeln und denken so als würden sich alle wichtigen Dinge innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens abspielen. Paulus sagt hingegen: „Wir wären die elendsten und am bemitleidenswertesten aller Menschen, wenn wir nur in diesem Leben glauben an Christus hätten.“ Wenn du keine Vision hast, die dich über den zeitlichen Rahmen hinaus und in die Ewigkeit hinein trägt, ist dein Zustand bemitleidenswert und du wirst zahlreiche Enttäuschungen erleben, weil die Zeit nicht die Erfüllung deines Glaubens ist. Diese Erfüllung kommt erst in der Ewigkeit. Somit bleiben uns diese sechs Lehren vom Anfangspunkt, nämlich der Buße bis hin zur Auferstehung und zum Gericht.

Buße von toten Werken

Nun möchte ich mit der ersten fundamentalen Lehre, die Buße von den toten Werken, beginnen. Vorab möchte ich noch auf etwas sehr bemerkenswertes hinweisen. Der Autor des Hebräerbriefs sagt im Vers 3 von Hebräer 6: „Das wollen wir tun, wenn Gott es zulässt.“ Wir wollen zur Vollkommenheit und Erfüllung weiter gehen, wenn Gott es erlaubt. Ihr fragt euch vielleicht, warum Gott das nicht erlauben sollte. Natürlich möchte er, dass wir alle weitergehen.

Als Antwort auf diese Frage ziehe ich ein einfaches Beispiel aus dem Bauwesen heran. Wer heutzutage in einer Stadt ein Haus bauen möchte braucht dazu einen Plan. Dann geht er zur Baubehörde und lässt sich den Plan genehmigen. Später während des Baus, kommen die Beamten und inspizieren den Bau in seinen verschiedenen Phasen. Als erstes untersuchen Sie das Fundament, weil Sie wissen, dass das ganze Haus nicht sicher sein wird wenn das Fundament nicht sicher ist. Wenn dein Fundament nicht stabil und fest ist, bekommst du auch keine Genehmigung mit dem Bau weiter zu machen. Gott verfährt mit mir und dir ganz genauso. Er sagt: „Ich muss dein Fundament inspizieren, wenn es meine Anforderungen nicht erfüllt, werde ich dir nicht die Genehmigung geben, weiter zu bauen.“ Du kannst praktisch bis in die Ewigkeit in diesem elementaren Stadium des christlichen Glaubens verharren, ohne heranzureifen, ohne zum Ende zu kommen, weil du nicht das richtige Fundament gelegt hast.

Ihr seht also, dass es absolut notwendig ist, diese sechs Lehren zu bewältigen, die das Fundament des christlichen Glaubens darstellen. Betrachten Wir nun die erste grundlegende Lehre, die Buße von den toten Werken:

Gleich zu Anfang die Frage, was sind tote Werke? In den meisten modernen Übersetzungen heißt es: „Werke oder Taten die zum Tod führen“. Ich glaube nicht, dass das korrekt ist. Meiner Meinung nach, sind tote Werke alles was wir nicht im Glauben an Gott tun. Alles was nicht im Glauben getan wird, ist ein totes Werk. Das einzige was unser Handeln mit Leben erfüllt, ist der Glaube. Vielleicht gehst du regelmäßig in den Gottesdienst, spendest Geld für die Armen, betest, doch wenn du das nicht im Glauben getan hast, waren es lediglich tote Werke. Wir müssen alles lassen, was nicht im Glauben getan wird. Nur der Glaube erfüllt unser Denken und Handeln mit Leben. Das heißt nun nicht automatisch, dass du ein sündhaftes Leben führst, du bist einfach nicht offen für Gott, weil der Glaube nicht in dein Herz kommt und dich nicht mit dem Leben Gottes erfüllt.

Es ist so wichtig zu verstehen, was Buße ist. Buße ist kein Gefühl. Ich habe es schon oft erlebt, wie Prediger versuchen, Emotionen in ihren Zuhörern zu erzeugen, und sie dann zur Bekehrung aufrufen. Sehr oft ist Enttäuschung die Folge, weil dieses Gefühl früher oder später nachlässt und die Leute dann auf einmal leer da stehen. Vergesst nicht Buße, wie sie die Bibel definiert, ist keine Emotion, sondern eine Entscheidung. Sie basiert nicht auf Gefühlen, sondern ist ein Akt des Willens. Wenn wir den Willen der Menschen ansprechen und auf Ihn einwirken können, werden wir dauerhafte Bekehrungen erleben. Viele der sogenannten Bekehrungen im Leib Christi halten nicht lange vor, weil sie bei den Betroffenen im Grunde keine echte Willensveränderung bewirken. Die Menschen hatten ein emotionales Erlebnis, sie waren begeistert und fühlten sich vielleicht ein paar Wochen, Monate oder Jahren ganz hervorragend, doch am Ende haben sie nicht das notwendige Rüstzeug, um durchzuhalten, weil sie sich in ihrem Willen nicht verändern.

Ihr wisst, dass die Bibel im Originalen in zwei Sprachen geschrieben wurde, das Neue Testament auf Griechisch, das Alte auf Hebräisch. Beide Sprachen haben ein spezielles Wort für Buße. Doch erst wenn wir die Wörter aus beiden Sprachen zusammen betrachten, erschließt sich uns die umfassende Bedeutung von Buße. Das griechische Wort wird im nicht religiösen Sprachgebrauch immer mit „seine Meinung ändern oder seine Denkweise ändern“ übersetzt. Buße bedeutet also als aller erstes, dass jemand seine Meinung über seinen bisherigen Lebensstil ändert: „Bislang habe ich selbstgefällig gelebt und getan was ich wollte. Ab jetzt werde ich so leben, dass ich Jesus meinem Heiland gefalle.“ Wie ich bereits sagte ist dies eine Entscheidung, kein Gefühl. Du kannst ohne offensichtliche Gefühlsregung Buße tun aber du kannst nicht ohne eine Willensveränderung Buße tun.

Das hebräische Wort ist so typisch für die Juden, denn die Juden sind ein sehr pragmatisches Volk. Sie wollen immer wissen, was bei einer Sache herauskommt. Und das hebräische Wort für Buße tun bedeutet wörtlich „umdrehen“. Man ist in die eine Richtung, in die falsche Richtung gegangen und hat Gott den Rücken zugewandt. Jetzt dreht man sich um 180 Grad zu Gott hin und sagt „Gott hier bin ich, sag mir was ich tun soll und ich werde es tun“. Bringt man diese beiden Wortbedeutungen zusammen, bekommt man ein vollständiges Bild von Buße. Der Glaube folgt auf die Buße.

Überall in der Bibel gilt diese Reihenfolge: tue Buße und Glaube. Es gibt viele Menschen, einige sind heute Vormittag unter uns, die darum ringen mehr Glauben zu haben. Aber in Wirklichkeit ringst du nicht um mehr Glauben, sondern du hast noch nie die Voraussetzung für Glauben erfüllt, nämlich Buße. Schließlich ist die Buße die erste der sechs fundamentalen Lehren. Wenn dieser Grundstein nicht am richtigen Platz sitzt wird dein Haus immer wackelig sein. Im Laufe der Jahre sind hunderte von Christen mit persönlichen Problemen zu mir in die Seelsorge gekommen. Nach zahlreichen Erfahrungen, bin ich zu folgendem Schluss gekommen: mindestens 50 Prozent der Probleme echter Christen sind auf eine Ursache zurückzuführen: Sie haben nie wirklich Buße getan. Sie haben nie Wirklich Ihre Denkweise geändert. Sie haben nie wirkliche eine Entscheidung getroffen. Sie haben nie wirklich Jesus die Herrschaft über Ihr Leben gegeben. Wenn es um Entscheidungen geht denken sie immer noch in Kategorien wie: Wenn ich dies tue was springt dann dabei für mich heraus, wenn ich jenes tue was bekomme ich dann dafür. Doch wenn du Buße getan hast, denkst du anders. Du denkst so: Wenn ich dies tue verherrliche ich damit Jesus? Wenn ich jenes tue verherrliche ich damit Jesus? So gibt es viele Menschen, vor allem junge Menschen, aber nicht nur, die ein geteiltes Herz haben. Die Bibel sagt: „Ein Mensch mit einem geteilten Herzen ist wankelmütig in all seinen Wegen.“ Er hat kein solides Fundament und kann deshalb auch kein stabiles Haus bauen. Ich möchte dich deshalb auffordern, geh dort wo du gerade sitzt kurz in dich, frage dich: Habe ich überhaupt jemals wirklich Buße getan, oder habe ich immer noch ein geteiltes Herz?

Will ich am Montag Jesus gefallen? Am Dienstag jedoch wieder mir selbst? Siehst du, wenn du so zwischen zwei Stühlen stehst hast du im Endeffekt das schlechteste von beiden Seiten. Du wärst besser dran wenn du ganz in der Welt und für dich selbst leben würdest, denn ein Mensch mit einem geteilten Herzen hat eine gespaltene Persönlichkeit. Machen wir nun weiter mit dem was Buße eigentlich ist. Es gibt ein Gleichnis Jesu, das echte Buße am anschaulichsten und vollkommensten Illustriert. Das Gleichnis vom Verlorenen Sohn. Jemand sagte einmal, es müsse eigentlich „Gleichnis vom liebevollen Vater“ heißen. Die meisten von euch kennen diese Geschichte aus Lukas Kapitel 15. Der zweite Sohn einer Wohlhabenden Familie beschloss sich von seinem Vater sein gesamtes Erbteil auszahlen zu lassen, ging in ein fernes Land und lebte dort in Saus und Braus. Er führte ein sündiges Leben. Als er sein Vermögen verprasst hatte, kam eine Hungersnot und er bekam nur noch eine Anstellung als Schweinehirt. Ihr dürft nicht vergessen, dass er Jude war, deshalb war das Füttern von Schweinen für Ihn die niedrigste Arbeit überhaupt. Ich möchte den Schweinezüchtern nicht zu nahe treten und sage nichts gegen sie. Doch für die Juden ist das Schwein nun mal indiskutabel. Da haben wir Ihn den verlorenen Sohn, völlig zerlumpt füttert er Schweine. Er ist hungrig und wünscht sich er könnte sich am Schweinefutter satt essen. Dann geschieht folgendes.

Lukas 15,17-20: „Als er zu sich kam“ – bis zu diesem Punkt musst du kommen. Du musst zu dir kommen. Ich bezeichne das als den Augenblick der Wahrheit. Du musst dich sehen wie du wirklich bist, du musst dich sehen wie Gott dich sieht.

„Als er zu sich kam sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen, Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin nicht mehr würdig dein Sohn zu heißen, mache mich wie einer deiner Tagelöhner.“

Der Text veranschaulicht die beiden Elemente der Buße, denn es heißt weiter, „und er machte sich auf und ging zu seinem Vater.“ Er traf eine Entscheidung und kehrte um. Das ist Buße. Eine Entscheidung treffen und sie ausführen. Du gehst zurück zum Vater, den du verdrängt hast, zu dem Gott der dich liebt und sagst: „Ich habe mein Leben verpfuscht, ich kann mein Leben nicht selbst in die Hand nehmen, ich brauche dich. Nimmst du mich wieder auf?“ Das wunderbare daran ist, dass er eigentlich vorgehabt hatte zu sagen, „mach mich wie einer deiner Tagelöhner“, doch als er sich auf den Weg macht, sieht ihn der Vater schon. Das ist so Wunderbar. So ist Gott. Wenn wir umkehren sieht er uns schon und wartet bereits auf uns. „Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin“ – so ist Gott, so kommt er uns entgegen – „und fiel um seinen Hals und küsste ihn zärtlich.“ Der Vater ließ es nicht zu, dass der Sohn zu ihm sagte, „mach mich wie einer deiner Tagelöhner“, stattdessen sprach er, „bringt das beste Kleid her und zieht es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße und bringt das gemästete Kalb her und schlachtest es“. Das ist die Folge echter Buße. Es lohnt sich Buße zu tun, wenn man darauf hin so von Gott empfangen wird. Lass dieses Bild auf euch wirken. Denkt darüber nach. Der Sohn kam zu sich. Er sagte: „Ich habe mein Leben verpfuscht, ich habe alles vergeudet was mir mein Vater gegeben hatte. Aber ich treffe eine Entscheidung. Ich werde umkehren. Ich werde zu meinem Vater zurückgehen und ihm sagen, dass es mir leid tut.“ Er kehrte um und ging zurück. Denkt darüber nach. Das ist echte Buße, in die Tat umgesetzte Buße.

Es gibt aber auch falsche Buße, die wir landläufig als Reue bezeichnen. Judas zeigt reue, wie es in Matthäus 27,3 beschrieben wird:

„Als nun Judas, der ihn überliefert hatte sah, das er verurteilt wurde, reute es ihn und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohepriestern und den Ältesten zurück und sagte: Ich habe gesündigt, denn ich habe schuldloses Blut überliefert. Sie aber sagten: Was geht das uns an, sieh du zu. Und er warf die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich.“

Judas zeigte Reue aber er änderte sich nicht. Meiner Meinung nach, hatte er den Punkt an dem man sich noch ändern kann, bereits überschritten. Das ist ein sehr ernster Gedanke. Man kann in diesem Leben, den Punkt überschreiten, an dem man sich noch ändern könnte. Meines Erachtens ist der wichtigste Augenblick im Leben eines Menschen der, in dem Gott anfängt das Thema Buße anzusprechen. Wenn du dann nur mit den Achseln zuckst und sagt, ich habe kein Interesse vielleicht später, hast du keine Garantie dafür, das Gott dich diesbezüglich noch einmal Ansprechen wird. Der kritischste Augenblick im Leben eines Menschen ist gekommen, wenn Gott sagt, „tu Buße, ich bin bereit, dich wieder aufzunehmen. Ich liebe dich. Ich will dich.“ Aufgrund dessen was ich im Leben anderer Menschen beobachtet und in der Bibel gelesen habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es etwas gibt, worüber Gott wirklich zornig wird, wenn wir seine Gnade verschmähen. Er bietet uns seine Gnade an, kostenlos, doch wenn wir sie ablehnen wird er zornig. Es gibt jemanden, der die Gnade Gottes verschmähte. Wisst ihr wen ich meine? Es war Esau. Er wird in Hebräer 12 beschrieben. Ich möchte diese Passage kurz aufschlagen, weil in jedem von uns etwas von diesem Esau steckt. Wir sollten genau darauf achten, dass dieser Esau nicht die Entscheidungen für uns trifft. Es heißt in Hebräer 12 ab Vers 14:

„Jagt dem Frieden mit allem nach und der Heiligung ohne die niemand den Herrn schauen wird.“

Habt ihr gehört? Ohne Heiligung wir niemand den Herrn sehen.

„Und gebt Acht darauf, dass niemand hinter der Gnade Gottes zurück bleibe, dass keine Wurzel voll Bitterkeit aufwachse und Unheil anrichte und gar viele durch sie befleckt werden. Das nicht jemand sei ein Hurer oder ein Gottloser wie Esau, der um einer Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte.“

Es wird nirgendwo darüber berichtet, das Esau je Unzucht getrieben hätte, doch seine Einstellung war in den Augen Gottes genauso schlecht wie Unzucht. Welche Einstellung hatte er? Für eine kleine Schüssel Suppe, gab er sein Erstgeburtsrecht her. Er war der ältere, er hatte das Recht des Erstgeborenen. Das gesamte Erbe wäre ihm zugefallen, doch all das gab er auf nur weil er hungrig war und die köstliche Suppe roch, die Jakob gekocht hatte. Ich finde das sehr anschaulich, da ich selbst einige Zeit unter Arabern lebte. Sie kochen tatsächlich heute noch dasselbe wie damals Jakob gekocht hat. Nämlich Linsensuppe, auf Arabisch: Surabid adis. Sie riecht unglaublich gut, der Duft erfüllt das ganze Haus. Ich kann mir gut vorstellen wie Esau müde und ausgehungert von der Jagd nach Hause kam und dann diesen köstlichen Duft roch. Jakob war stets bereit einen Vorteil für sich heraus zu schlagen und sagte: „Hör zu. Verkauf mir dein Erstgeburtsrecht und ich gebe dir Suppe.“ Esau dachte vermutlich, was hab ich hier und heute von meinem Erstgeburtsrecht? Ich bin hungrig, was ich habe biete ich dir an. Und es heißt Esau habe sein Erstgeburtsrecht verachtet und Gott damit sehr, sehr zornig gemacht. Der Herr sagt erst später durch den Propheten Maleachi: „Und ich habe Jakob geliebt, Esau aber habe ich gehasst.“ Ein sehr ernster Gedanke. Wenn du die Gnade Gottes und das Erbteil, dass er dir in Jesus Christus anbietet, vorsätzlich ablehnst und es für irgendeinen billigen, vorübergehenden, weltlichen Genuss hergibst, machst du Gott sehr zornig. Der Kommentar des Hebräerbriefs über diese Geschichte geht weiter.

„Denn Ihr wisst, dass er auch nachher, als er den Segen erben wollte, von Gott verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, ob gleich er sie mit tränen eifrig suchte.“

Das griechische ist sehr deutlich, er suchte nicht die Buße sondern den Segen. Aber er wurde verworfen, weil er keinen Raum zur Buße, keinen Weg zur Buße fand. Ich bin der Überzeugung, dass ein Mensch in diesem Leben am Punkt der Buße vorübergehen kann, ohne je wieder dorthin zurückkehren zu können. Ich möchte euch das mit allem Nachdruck einschärfen, das ist ein sehr, sehr ernster Gedanke. In vielen Gemeinden und Konfessionen wird heutzutage viel zu wenig über die Notwendigkeit der Buße gesprochen. Doch ohne echte Buße, kann es nie echten Glauben geben. Du wirst immer hinauf und hinunter schaukeln. Einen Tag bist du oben, am nächsten Tag wieder unten. Einen Tag bist du drin, am nächsten Tag wieder draußen, weil du den ersten Stein des Fundaments nicht gelegt hast, nämlich die Buße. Diese Willensentscheidung, das selbstgefällige und ich bezogenen Leben zu lassen, zu Gott umzukehren, vor in hin zu treten und zu sagen „Gott hier bin ich, sage mir was ich tun soll und ich tue es“. Das ist Buße.

Es sind einige unter uns, die noch nie wirklich Buße getan haben. Ich denk, dass ist die Ursache für viele deiner Probleme, für deine Auf- und Ab-Erfahrungen. Heute fühlst du dich gut, der Gottesdienst in deiner Gemeinde ist hervorragend und du denkst, alles passt. Doch am nächsten Morgen geschieht irgendetwas anderes und du fällst in ein Loch. Du hast den ersten Grundstein noch nicht gelegt. Dein Haus wackelt und wird eines Tages einfallen.

Nun möchte ich noch unterstreichen, dass die Buße dem Glauben voraus gehen muss. Es gibt keinen echten Glauben ohne Buße. Das zieht sich wie ein roter Faden durch das Neue Testament. In Matthäus 3 lesen wir über den Dienst von Johannes dem Täufer, der geschickt wurde, um den Messias, Jesus, den Weg zu bereiten. Was war seine Botschaft? In einem Wort: Buße. Man kann sagen, dass Buße die absolut notwendige Voraussetzung für das Kommen des Messias war. Die Buße war der Wegbereiter für das Kommen des Messias. Erst nachdem das Volk Gottes, Israel, diese Erfahrung der Buße hinter sich hatte, war es beriet seinem Messias entgegen zu gehen. Es heißt in Matthäus 3,1-3:

„In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen, denn dieser ist der von dem durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: Stimme eines rufenden in der Wüste, bereitet den Weg des Herrn, macht gerade seine Pfade.“

Wie bereitete er den Weg des Herrn? Indem er Gottes Volk zur Buße aufrief. Die Buße ist die einzige Möglichkeit, wie wir dem Herrn den Weg in unser Herz und unser Leben bereiten können. Als Johannes seine Aufgabe erfüllt hatte, setzte Jesus selbst den Dienst des Evangeliums fort und erfüllte damit das prophetische Wort des Johannes.

Und es heißt in Markus 1,14-15: „Und nachdem Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist nahe gekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium.“ Tut Buße und glaubt. Du kannst erst dann richtig glauben wenn du Buße getan hast. Das erste Gebot das je über die Lippen Jesu kam, lautete nicht „glaube“, sondern „tue Buße“.

Ich erinnere mich an eine Veranstaltung in Südostasien, wo ein Prediger über Heilung gepredigt hatte. Er hatte sehr redegewandt den Willen und Plan Gottes zu Heilen erläutert und einige Verheißungen über Heilung zitiert, aber kein Wort über Buße gesagt. Dann rief er die Leute nach vorne. Die Meisten von Ihnen waren irgendwie in Götzendienst verstrickt und hatten keine Ahnung was sie tun müssten, um zu empfangen was Gott ihnen anbot. Ich weiß es, weil Ruth und Ich einige von Ihnen seelsorgerlich betreuten. Ich habe viel dabei gelernt. Der Prediger hatte es so gut gemeint und so schöne Worte gebraucht, aber dennoch hatte er diese Leute restlos verwirrt, weil er Ihnen den Eindruck vermittelt hatte, sie könnten zu Gott kommen ohne Buße zu tun. Das Wort Buße tauchte kein einziges Mal in seiner Predigt auf. Ich will damit nicht den Prediger kritisieren, sondern sagen, dass ich viel dadurch gelernt habe.

Ich befürchte das es viele, viele Menschen in sogenannten Gemeinden des vollen Evangeliums gibt, die verwirrt sind, weil man Ihnen immer nur sagt was Gott für sie tun möchte, aber nie was Gott von Ihnen verlangt. Das erste, was er verlangt ist Buße. Verändere dein Denken, kehr um, mach eine Kehrtwendung um 180 Grad, tritt vor Gott hin und sag: Gott sag mir was ich tun soll und ich werde es tun. Das ist Buße.

Wenn wir uns mit dem Ende des Dienstes Jesu befassen, werden wir feststellen, dass sich seine Botschaft nie geändert hat. In Lukas 24 unterweist Jesus nach seiner Auferstehung seine Jünger. Denkt daran, das sagte er nach der Auferstehung, kurz bevor er diese Welt verließ. In Lukas 24,46-47:

„Und er sprach zu Ihnen: So steht geschrieben und so musste der Christus leiden, und am dritten Tag auferstehen aus den Toten und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend in Jerusalem.“

Beachtet wie die Botschaft beschrieben wird. Zuerst Buße dann Vergebung der Sünden. Doch keine Vergebung ohne Buße. Diese Botschaft sollte, angefangen mit Jerusalem, allen Nationen gepredigt werden. Erst Buße und dann Sündenvergebung in seinem Namen. Als der Leib Christi dann ins Licht der Öffentlichkeit rückte, als zu Pfingsten der Heilige Geist ausgegossen wurde, versammelten sich unzählige Juden und wollten wissen was hier los sei. Petrus stand auf und hielt diese berühmte Predigt aus dem zweiten Kapitel der Apostelgeschichte. Am Ende waren seine Zuhörer überzeugt und sagten zu Petrus, „was sollen wir tun“? Das war das erste Mal das Sünder den Leib Christi fragten, was sie tun sollen. Ich lese die dazu gehörige Passage, Apostelgeschichte 2,37:

„Als sie aber die Predigt des Petrus hörten, drang es Ihnen durchs Herz und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln, was sollen wir tun, ihr Brüder?“

Ich sage euch eins, wenn ihr je an den Punkt kommt an dem ihr ganz ehrlich wissen wollt was Gott von euch möchte, und ihr noch dazu bereit seid es zu tun, wird Gott euch dies ohne jeden Zweifel deutlich machen. Sein Problem liegt nicht darin, wie er es euch sagen soll sondern wie er euch an den Punkt bringen kann an dem Ihr es wissen und auch tun wollt. Sobald diese Leute von ihren Sünden überführt wurden und zu den Aposteln sagten, „was sollen wir tun, ihr Brüder“, gab Petrus ihnen als Sprecher Gottes und der Gemeinde, eine klare, präzise und praxisbezogene Antwort. Petrus aber sprach zu ihnen: „Tut Buße.“ Was kommt als allererstes? Buße.

„Und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden und ihr werdet die Gaben des Heiligen Geistes empfangen.“

Wir haben hier eine Verheißung, die aus drei aufeinanderfolgenden Schritten besteht. Erstens, tu Buße. Zweitens, lass dich in Wasser taufen. Drittens, empfange den Heiligen Geist. Ich glaube nicht, dass sich Gottes Programm inzwischen geändert hat. Er möchte, dass die Sünder heute immer noch genau dasselbe tun. Das ist die Botschaft, die der Leib Christi verkündigen sollte: „Tu Buße, lass dich in Wasser taufen und empfange die Gabe des Heiligen Geistes.“ Und wo diese Botschaft verkündigt wird, geschieht immer noch genau dasselbe, wie damals an Pfingsten. Menschen tun Buße, werden getauft und empfangen den Heiligen Geist. Ich habe schon oft erlebt, dass jemand bei der Taufe aus dem Wasser heraus kommt und sogleich mit dem Heiligen Geist erfüllt wird. Warum sollten wir diese Botschaft verwässern? Wir haben nicht die Autorität dies zu tun. Wir haben nur die Autorität die Botschaft des Neuen Testaments zu verkündigen. Tu Buße, lass dich in Wasser taufen und empfange den Heiligen Geist. Wenn wir diese Botschaft predigen, reagiert Gott dementsprechend. Gott hat sich nicht verändert. Die Botschaft hat sich auch nicht verändert. Doch in vielen Fällen, hat sich der Leib Christi verändert.

Ich möchte noch etwas sagen, dass euch vielleicht schockiert. Angefangen mit der Apostelgeschichte, hab ich keine einzige Person gefunden, die behauptet hätte, das Heil in Jesus erlangt zu haben, ohne in Wasser getauft worden zu sein. Vielleicht findet ihr eine. Jesus sagte: „Wer da glaubt und getauft wird, wird gerettet werden.“ Keiner von uns hat das Recht, die Worte „und getauft wird“ weg zu lassen. Gerettet werden heißt, glauben und sich taufen lassen. Sobald du das getan hast, bist du ein Anwärter auf den Heiligen Geist. Das ist die Botschaft des Leibes Christi. Was Gott betrifft, hat sich diese Botschaft nie geändert.

Beschäftigen wir uns nun mit dem Dienst des Paulus, des großen Apostels der Heiden. Wir stützen uns auf den Bericht der Apostelgeschichte. Paulus kam nach Athen, eine überaus intellektuelle Stadt, in der Götzen verehrt wurden. Dort predigte er. Ich glaube nicht, dass das seine ursprüngliche Absicht gewesen war, doch am Ende wollten die Menschen wissen was er glaubte und er sagte es ihnen. Den Schluss seiner Predigt lesen wir in Apostelgeschichte 17,30 wo er darüber spricht, dass seine Zuhörer die ganze Zeit über Götzen verehrten und Gott nicht gekannt hätten. Er sagt, „nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Buße tun“. Das ist klar und deutlich. Gott gebietet den Menschen jetzt, dass sie alle überall Buße tun sollen. Kein Mensch, kein Ort ist davon ausgenommen. Das ist die universelle Anforderung Gottes an die gesamte Menschheit. Er ist bereit über die Vergangenheit hinwegzusehen, wenn wir Buße tun. Dann heißt es weiter, „weil er einen Tag gesetzt hat an dem er den Erdkreis richten wird, in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, das er ihn auferweckt hat aus den Toten“.

Hier finden wir auch noch eine weitere Aussage in den Predigten der Apostel, die heute oft unter den Tisch fällt. Jesus ist nicht nur der Heiland, sondern auch der Richter. Im Gericht ist er genauso gründlich und effektiv wie bei der Errettung. Wenn du dich ihm nicht als Heiland stellst, wirst du dich ihm als Richter stellen müssen. Diesen Gedanken findet man nur selten in Predigten. Die Leute reden über Heiland, erwähnen jedoch nie den Richter. Doch Paulus erwähnt in seiner Predigt an die Athener nie den Heiland, sondern nur den Richter. Die Menschen führen ein ganz anderes Leben, wenn sie sich dessen nicht bewusst sind, dass sie sich dem Gericht Jesu Christi werden stellen müssen. Gedankenlosigkeit und Leichtfertigkeit nehmen im Christentum unserer Tage überhand, weil wir uns nicht der Tatsache stellen, dass Jesus nicht nur der Heiland sondern auch der Richter ist. Gott hat einen Tag festgesetzt an dem er die Welt in Gerechtigkeit richten wird. Worum geht es bei diesem Gericht? Um Gerechtigkeit. Um die Frage wie wir gelebt haben und was für Menschen wir waren. Es geht weder um Konfessionen noch um Nationalität oder unsere soziale Stellung. Im Gericht geht es nur um eins, Gerechtigkeit.

Johannes sagt im ersten Johannesbrief: „Alle Ungerechtigkeit sei Sünde.“ Das ist vergleichbar mit der Frage, was ist krumm? Ich bin kein Experte in Geometrie aber ich würde eine gerade Linie zeichnen und sagen, alles was von dieser Linie abweicht ist krumm. Es mag um ein Grad oder um 90 Grad abweichen, es ist in jedem Fall krumm. Genauso ist jede Art von Ungerechtigkeit Sünde. Alles was nicht Gerechtigkeit ist, ist Sünde. Es gibt keine dritte Kategorie. So viele Christen unserer Zeit kennen dennoch eine dritte Kategorie. Etwas ist nicht Gerechtigkeit aber auch nicht Sünde. Doch in Gottes denken, existiert diese Kategorie nicht. Alles was nicht Gerechtigkeit ist, ist Sünde.

Gehen wir weiter zur Apostelgeschichte 20, wo Paulus seinen Dienst in Ephesus beschreibt, wo er mit die besten Resultate seines gesamten Dienstes erzielt hatte. Er steht kurz vor dem Abschied und spricht nun zu den Ältesten der Gemeinde in Ephesus und sagt: „In dieser Welt werdet ihr mich nicht mehr sehen.“ Seine Botschaft zeugt von seiner Liebe und Fürsorge für diese Männer. Er sagt in den Versen 20 und 21 über seinen Dienst in Ephesus: „Ich habe nichts zurück gehalten von dem was nützlich ist.“ Ich habe schon oft über diesen Satz, „ich habe nichts zurück gehalten“, nachgedacht. Die Formulierung liegt den Schluss nah, dass es Gründe geben könnte nicht die volle Wahrheit zu predigen, weil einem das seine soziale Stellung kosten könnte. Wenn du ein geistlicher Leiter in einer Konfession bist, könnte dich das deine Stellung innerhalb der Konfession kosten. Wenn du eine beliebte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens bist, könnte dich das deine Popularität kosten. Deshalb sagt Paulus: Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, mich von nichts so beeinflussen zu lassen, das ich euch irgendeinen Teil der Botschaft vorenthalten würde.

„Ich habe nicht zurück gehalten von dem was nützlich ist, dass ich es euch nicht verkündigt und euch gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern.“

Das gefällt mir. Er hatte immer dasselbe zu sagen, ob er nun auf einer Großveranstaltung oder in einem Hauskreis sprach. Die Botschaft änderte sich nicht. Wie sah sie aus? „Da ich sowohl Juden als Griechen die Buße zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus bezeugte.“ Was kommt zuerst? Glaube oder Buße? Buße! Buße zu Gott. „Gott es tut mir leid, ich bin ein Sünder. Ich habe mein eigenes Leben geführt.“ Dann kommt der Glaube an Jesus. „Jesus ich glaube das du meinen Platz eingenommen hast. Du bist für mich am Kreuz gestorben, du hast meine Sünden getragen.“ Doch bevor du echten Glauben an Jesus haben kannst, musst du echte Buße Gott gegenüber haben. Das Neue Testament bleibt sich selbst absolut treu.

Ich denke der Leib Christi muss unter anderem auch darüber Buße tun, dass wir so oft die Botschaft verwässert, die Menschen getäuscht und ihnen einen falschen Eindruck davon gegeben haben, was es heißt ein echter Christ zu sein. Ohne Buße kannst du kein echter Christ werden. Es gibt keinen Glauben ohne Buße. Die Bibel sagt, die Menschen sollen alle überall Buße tun. Du fragst dich vielleicht, warum alle Menschen überall? Ich möchte dir eine Antwort aus dem Propheten Jesaja anbieten. In Jesaja 53,6 heißt es: „Wir alle irrten umher wie Schafe. Wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg.“ Das ist unser Problem. Wir haben nicht notwendigerweise jemanden ermordet oder Götzen verehrt oder gestohlen. Ihr habt vielleicht nicht einmal gelogen aber wir haben alle eines getan, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg. Unser Weg ist nicht Gottes Weg. Das haben wir alle gemeinsam, ungeachtet unserer Konfession oder Hautfarbe. Jeder von uns, ausnahmslos jeder, hat sich seinem eigenen Weg zugewandt. Dann heißt es: „Aber der Herr ließ ihn [nämlich Jesus] treffen unser aller Schuld.“ Hier haben wir das Wort Schuld. Was ist es, wenn wir uns unserem eigenen Weg zuwenden? Schuld, Rebellion, sich über Gott stellen. Und deshalb gebietet Gott allen Menschen, überall, Buße zu tun, eben weil wir alle uns unserem eigenen Weg zugewandt haben. Weil wir alle unsere eigenen Ziele verfolgen, weil wir selbstgefällig leben und Gott außen vor lassen. Und Gott sagt: „Ich nehme euch an. Auf der Grundlage dessen, was Jesus getan hat, vergebe ich euch wenn ihr Buße tut.“ Buße ist der springende Punkt.

Ich möchte noch etwas hinzufügen. Buße hat ihren Ursprung in Gott. Alle guten Dinge haben ihren Ursprung in Gott. Wir sind immer von der Gnade Gottes abhängig. Ohne seine Gnade und ohne das wirken seines Geiste können wir nicht Buße tun. Psalm 80 macht dies so deutlich. Darin taucht drei Mal derselbe Satz auf. So heißt es in Vers 4. Es heißt in der Version in der ich Vorlese: „Oh Gott stelle uns wieder her, lass dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet.“ Wo es in dieser Übersetzung heißt „stelle uns wieder her“, sagt das hebräische eigentlich „kehre uns um“ mit anderen Worten, führe uns in die Buße. Diese Worte kommen drei Mal vor. Vers 4: „Oh Gott kehre uns um, so werden wir gerettet.“ Vers 8: „Kehre uns um, so werden wir gerettet.“ Vers 20: „Kehre uns um, so werden wir gerettet.“ Verstehst du? Du kannst erst dann Buße tun, wenn Gott dich umkehrt. Die Umkehr beginnt bei Gott. Deshalb ist es ein absolut kritischer Punkt in unserem Leben, wenn Gott anfängt uns umzudrehen. Denn wenn wir das von uns weisen und uns abwenden, können wir aus eigener Kraft nicht mehr Buße tun. Wir sind davon abhängig, dass Gott die Buße einleitet. Den Selben Gedanken finden wir in Klagelieder 5,21. Die Klagelieder sind Jeremias klage darüber, dass Jerusalem in Folge seiner fortwährenden Rebellion gegen Gott zerstört worden war. In dieser Übersetzung heißt es: „Kehre uns um.“ Es ist dasselbe Wort wie im Psalm 80: „Kehre uns um zu dir, oh Herr und wir werden wiederhergestellt sein.“ Alternativ Übersetzung: „Kehre uns um, oh Herr und wir werden umkehren.“ Das ist ein sehr, sehr ernster Gedanke. Du kannst erst dann umkehren, wenn Gott anfängt dich umzukehren. Aus diesem Grund ist das ein so kritischer Punkt in deinem Leben.

Ein junger Mann, der damals in der Armee ein Kamerad von mir war, war der einzige Zeuge meiner Bekehrung. Er wusste von der Veränderung, die in meinem Leben stattgefunden hatte. Später fing ich in unserer Einheit eine Bibelstunde an, weil ich dachte ich müsste irgendetwas tun. Ich hatte keine Ahnung wie man eine Bibelstunde leitet. Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte. Ich dachte vielleicht fange ich mit dem Neuen Testament an, doch wo!? In Kapitel eins. Also begann ich mit dem Stammbaum Jesu. Es waren vier oder fünf andere Soldaten dabei. Wir waren gerade in der nordafrikanischen Wüste, dann kam dieser Freund von mir. Er war wirklich ein guter Freund und sagte, „es tut mir leid, alter Knabe, aber ich komm nicht mehr in deine Bibelstunde“. Ich fragte, „warum nicht“? Er erwiderte, „weil ich weiß, dass ich mich bekehren werde, wenn ich weiterhin komme“. Etliche Jahre später, trafen wir uns unter völlig anderen Umständen wieder. Es ging ihm miserabel. Er ersuchte mich inständig ihm zu helfen. Ich tat was ich konnte. Ich habe Erfahrung damit Menschen zu Jesus zu führen, aber ich konnte ihm nicht helfen. Ich half seiner Frau und sie wurde errettet. Ich weiß nicht wie sein Leben weiter ging, aber das war eine eindringliche Warnung für mich. Man glaubt man könne umkehren wann immer man umkehren möchte. Man sagt sich, „Gott, jetzt hab ich viel zu tun, komm später nochmal“. Doch so kannst du das nicht handhaben. Als mein Freund umkehren wollte konnte er nicht mehr. Ich will nicht damit sagen, er hätte diesen Punkt, an dem Buße noch möglich ist, überschritten. Ich weiß nicht was letztendlich aus ihm wurde, aber ich habe immens viel daraus gelernt. Es passte ihm nicht in den Kram, genau in dem Augenblick das Heil anzunehmen, als Gott zu ihm sprach. Als er dann das Heil wollte, sprach Gott nicht zu ihm. Wer weiß, was aus ihm geworden ist.

Der Bibel zufolge, gibt es nur eine alternative zur Buße. Wir lesen das in Lukas 13. Die ersten Verse:

„Zu dieser Zeit waren aber einige zugegen, die ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Schlachtopfern vermischt hatte.“

Offenbar hatte Pilatus sie hinrichten lassen, während sie irgendein Opfer darbrachten. Man möchte meinen, das hätte sich zu ihren Gunsten niedergeschlagen. Doch Jesus antwortete, „meint ihr, dass diese Galiläer schlimmerer Sünder waren, als andere Galiläer, weil sie dies erlitten haben? Nein sage ich euch. Sondern, wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Oder jene 18 auf die der Turm in Seloa fiel und sie tötete. Meint ihr, dass sie schlimmere Sünder waren, als alle anderen Menschen, die in Jerusalem wohnen. Nein sage ich euch. Sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“ Es gibt nur zwei Alternativen: Buße tun oder umkommen. Das hat Jesus selbst gesagt.

Glaube an Gott

Wir sprachen bereits darüber, dass die Buße der Weg zum Glauben sei. Fangen wir nun an über das Wesen des Glaubens nachzudenken. Wir werden das in der nächsten Lehreinheit weiter vertiefen. Römer 10,17 habe ich euch bereits vorgelesen. Darin heißt es, „der Glaube komme durch das Hören und das Hören durch das Wort Gottes“. Das ist ein sehr wichtiges Prinzip. So wie die Bibel das Wort Glaube verwendet, ist damit immer Glaube an das Wort Gottes gemeint. Er kann nur aus einer Quelle kommen, nämlich aus dem Wort Gottes und er hat nur eine Blickrichtung, nämlich auf das Wort Gottes. In unserem modernen Sprachgebrauch können wir sagen, ich glaube an meinen Arzt oder ich glaube an meine Partei oder ich glaube an eine bestimme Medizin oder Ernährungsweise. Dieser Sprachgebrauch ist durchaus legitim. Es ist nichts dagegen einzuwenden, aber es ist nicht die biblische Verwendung des Wortes Glauben. In der Bibel basiert der Glaube immer auf dem Wort Gottes. Alles was nicht auf dem Wort Gottes basiert ist kein biblischer Glaube.

In Hebräer 11 finden wir eine Definition von Glauben. Es ist meines Erachtens, das einzige Wort, das in der Bibel definiert wird. Mir fällt kein anderes Wort ein, das in der Bibel exakt definiert wäre. Hebräer 11,1: „Der Glaube ist die Substanz dessen, worauf man hofft, ein festes überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht.“ Es besteht also eine Beziehung zwischen Glaube und Hoffnung. Ich habe festgestellt, dass viele Menschen meinen sie hätten Glauben, doch im Grunde haben sie nur Hoffnung. Der Glaube ist hier und jetzt. Die Hoffnung richtet sich auf die Zukunft. Der Glaube ist eine Substanz, etwas so reales, dass es als Substanz bezeichnet wird. Er ist in unserem Herzen. Auf die Grundlage des Glaubens können wir eine legitime Hoffnung für die Zukunft haben. Doch jede Hoffnung, die sich nicht auf einen legitimen Glauben stützt, ist nichts anderes als Wunschdenken. Vergesst nicht der Glaube ist eine Substanz in unserem Herzen. Er ist da, er ist jetzt da.

In Römer 10,10 heißt es, „wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst wirst du gerettet werden“. Beachtet, biblischer Glaube ist nicht im Kopf sondern im Herzen. Dann sagt Paulus, „denn mit dem Herzen wird geglaubt zum Heil“.

Glaube ist im Neuen Testament etwas Bewegtes, Dynamisches und nichts Statisches. Er ist kein intellektueller Standpunkt. Er befindet sich vielmehr in deinem Herzen und führt dich zu etwas neuem. Glaube drückt Bewegung aus. Im Glauben, glauben wir zum Heil. Du kannst intellektuellen Glauben haben, doch der wird dich nicht verändern. Du kannst alle biblischen Lehren rein verstandesmäßig akzeptieren und dennoch immer der alte bleiben. Doch wenn du Glauben in deinem Herzen hast, gelangst du zum Heil. Der Glaube ist in der Gegenwart. Die Hoffnung in der Zukunft. Der Glaube ist im Herzen. Die Hoffnung im Kopf. Im 1. Thessalonicher 5,8 spricht Paul über beides und verwendet dabei ein sehr interessantes Bild.

„Wir aber, die dem Tag gehören, wollen nüchtern sein angetan mit dem Brustpanzer des Glauben und der Liebe als Helm mit der Hoffnung des Heils.“

Ihr habt bemerkt, dass hier zwei Teile einer Rüstung vorkommen. Der Glaube ist ein Brustpanzer. Was schützt der Brustpanzer? Das Herz. Doch die Hoffnung ist ein Helm. Was schützt ein Helm? Den Kopf, genau. Der Glaube ist im Herzen, die Hoffnung im Kopf. Hoffnung ist etwas sehr wichtiges, weil jeder echter Christ eigentlich ein Optimist sein sollte. Wenn du ein Pessimist bist, leugnest du damit im Grunde deinen Glauben. Ich definiere Hoffnung folgendermaßen: Eine auf das Wort Gottes gegründete, zuversichtliche Erwartung des Guten. Und jeder von uns der ein echter Christ ist, hat eine zuversichtliche Erwartung des Guten. Denn gleichgültig was uns im Leben wiederfährt, wir werden in Ewigkeit bei Jesus sein.

Wenn das deine Hoffnung ist, kannst du zerknirscht und verzweifelt sein. Aber du wirst nie aufgeben, weil du eine Hoffnung hast, eine auf dem Glauben gegründete Hoffnung. In Hebräer 11, diesem großartigen Kapitel über den Glauben, finden wir noch weiter aussagen über den Glauben. Hebräer 11,3, das große Glaubenskapitel:

„Durch unseren Glauben verstehen wir, dass die ganze Welt durch Gottes Wort geschaffen wurde, dass alles Sichtbare aus Unsichtbarem entstanden ist.“ (HFA)

Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass wir durch den Glauben eine Beziehung zum unsichtbaren bekommen. Der Glaube gründet sich nicht auf das was wir sehen. Der Glaube führt uns über die Wahrnehmung unserer fünf Sinne hinaus und hinein in den Reichtum des Unsichtbaren.

Und in 2 Korinther 5,7: „Denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch schauen.“

Glauben und schauen werden hier als alternativen dargestellt. Wenn du siehst brauchst du nicht zu glauben. Du brauchst nur dann zu glauben wenn du nicht siehst. Deshalb sagt Paulus, „wir wandeln durch glauben“. Wir wandeln nicht durch das was wir sehen, sondern durch das was wir glauben. Vor dem Grab des Lazarus sagte Jesus zu Martha, „habe ich dir nicht gesagt, wenn du glauben würdest so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen“. Was kommt zuerst? Glauben oder Sehen? Glauben, genau. So viele Leute haben schon zu mir gesagt, „ach, wenn ich es nur sehen könnte, dann würde ich auch glauben“, doch das stimmt nicht. Dann bräuchtest du nämlich nicht mehr zu glauben. Du musst glauben wenn du es nicht mehr sehen kannst. Wir wandeln durch glauben, nicht durch schauen. Ich möchte noch anmerken das im Griechischen wie im Hebräischen, den Sprachen des Urtexts, glauben nicht in erster Linie eine Frage der Lehre, sondern des Charakters ist. Unser evangelikal geprägtes Denken liegt hier falsch. Wir reden vom Glauben immer so, als ginge es dabei nur um die intellektuelle Befürwortung bestimmter Lehren. Doch Glaube ist in erster Linie eine Sache des Charakters. Das gilt sowohl für das hebräische Wort „emona“ wie auch für das griechische Wort „pistis“. Beide haben vor allem die Bedeutung: Treue, Loyalität und Hingabe.

Jesus sagte zu seinen Jüngern, „ihr aber seid es, die in meinen Anfechtungen bei mir ausgeharrt haben“. Das ist Glaube. Glauben heißt bei Jesus ausharren. Es ist die persönliche Verpflichtung gegenüber einer anderen Person. Wenn wir unseren Glauben bekennen, treten wir dadurch in Beziehung zu Jesus als unseren Hohepriester. In Hebräer 3,1 steht: „Betrachtet den Apostel und Hohepriester unseres Bekenntnisses, Jesus“. Das ist sehr, sehr wichtig: Jesus ist der Hohe Priester deines Bekenntnisses. Wenn du es aussprichst, ist er dein Hohepriester. Wenn du schweigst, kann er nicht dein Hohepriester sein. Deshalb ist es so wichtig, dass wir unseren Glauben bekennen. Weiter heißt es in Hebräer 4,14: „Da wir nun einen großen Hohepriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus den Sohn Gottes, so lasst uns das Bekenntnis festhalten.“

Wir bekennen, wir müssen Prüfungen bestehen, aber wir halten fest und solange wir festhalten ist Jesus unser Hohepriester. Hebräer 10,21 geht noch einen Schritt weiter: „Da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben…“ Vers 23: „Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unwandelbar festhalten.“ Seht ihr, wir sind vom Glauben zur Hoffnung weiter gegangen. Wir haben eine Hoffnung, die sich auf unseren Glauben gründet. Wir bekennen unseren Glauben und nun bekennen wir unsere Hoffnung. Hier heißt es „unwandelbar“. Warum steht das wohl hier? Warum steht hier „unwandelbar“? Warum steht hier „haltet fest das Bekenntnis eurer Hoffnung“? Nun es werden sich viele Kräfte gegen uns richten. Viel Druck wird uns auferlegt werden. Viele Dinge wollen uns entmutigen und unseren Glauben untergraben. Es ist ein Kampf, der Entschlossenheit und Ausdauer fordert.

Zum Abschluss möchte ich euch noch sagen, ich sage es sehr ungern, dass unser Glaube auf die Probe gestellt werden wird. Ein Glaube, der nicht erprobt ist, ist in den Augen Gottes wertlos. Jesus sagte zur Gemeinde von Laodizea: „Ich rate dir von mir im Feuer geläutertes Gold zu kaufen.“ Das ist echter Glaube, der die Prüfung überstanden hat. In der Antike war Gold, das nicht im Feuer geläutert war, praktisch wertlos. Genauso hat ein Glaube, der nicht erprobt worden ist, für Gott keinen Wert. Lesen wir hierzu Jakobus 1,2-4:

„Achtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchung geratet, in denen ihr erkennt, dass die Prüfung eures Glaubens Ausharren bewirkt. Das Ausharren aber soll sein vollkommenes Werk vollbringen, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.“

Möchtest du vollkommen und vollendet sein, dann musst du das Ausharren sein vollkommenes Werk vollbringen lassen. Das ist die Prüfung, die du zu bestehen hast.

Ich zitiere abschließend noch 1. Petrus 1,3-9

„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch, die ihr in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werdet zur Rettung, die bereitsteht, in der letzten Zeit offenbart zu werden. Darin jubelt ihr, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid, damit die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer befunden wird als die des vergänglichen Goldes, das durch Feuer erprobt wird, zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi; den ihr liebt, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an den ihr glaubt, obwohl ihr ihn jetzt nicht seht, über den ihr mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude jubelt; und so erlangt ihr das Ziel eures Glaubens: die Rettung der Seelen.“

Es gibt nur eine Möglichkeit zu lernen wie man ausharrt, wisst ihr wie? In dem man ausharrt. Gott segne euch!